0219 - Teleporter Achtung!
in die Finsternis, und Kahalo verschwand unter ihrer Leuchtkraft.
Major Kuttner, Kommandant der WALES, versetzte sein Schiff in Alarmzustand. Es war nicht seine Aufgabe, sich um Ereignisse in unmittelbarer Nähe von Kahalo zu kümmern. Die rote Lichtblase ging ihn nichts an, aber er wußte natürlich, was sie zu bedeuten hatte. Der Pyramidentransmitter hatte angesprochen. Das Flottenkommando hatte angeordnet, sämtliche Schiffsbewegungen - also auch das Eintreffen neuer Einheiten durch den Transmitter - den Kommandanten der im Raum Kahalo stationierten Schiffe im voraus bekanntzugeben. Das Ding, das da über Kahalo aufgetaucht war, kam völlig unerwartet. Kuttner war überzeugt, daß es sich um ein fremdes Fahrzeug handelte. Und fremde Fahrzeuge in der Nähe von Kahalo bedeuteten Gefahr.
Um fünfzehn Uhr fünfzehn erhielt er einen Anruf von der Orterstation. Mark Lalliers Stimme klang aufgeregt, fast hysterisch.
„Ortung, Sir!" stieß er hervor. „Ein Riesending, etwa fünftausend Kilometer über Kahalo. Längste Abmessung nicht unter einhundertundachtzig Kilometern!"
Kuttner reagierte, wie jeder an seiner Stelle reagiert hätte. Er befahl Mark, seine Instrumente zu überprüfen. Es gab keine Raumschiffe mit Abmessungen von einhundertundachtzig Kilometern.
„Meine erste Reaktion, Sir", gab Mark zurück. „Die Instrumente sind in Ordnung. Das Ding ist so groß."
Kuttner versetzte die WALES in höchste Alarmbereitschaft. Die Sirenen hatten gerade angefangen zu heulen, da kam ein Funkspruch vom Flottenkommando. Der Text lautete: „Fremder Flugkörper ist durch den Transmitter eingedrungen.
Alle Einheiten halten sich bereit, nach den Anweisungen der Verbandskommandeure zu handeln. Achtung: Bei dem fremden Flugkörper handelt es sich um ein Gebilde von ungewöhnlicher Größe."
Da wußte Kuttner, daß Mark sich nicht getäuscht hatte.
Die zweite Schlacht um Kahalo hatte begonnen.
„Was ist?" knurrte Arno Kalup, ohne aufzusehen.
Vor sich hatte er einen der komplizierten Schaltpulte, die den Pyramidentransmitter steuerten. Das Pult stand in der Kuppelhalle, die das Zentrum der gewaltigen Anlage bildete. Die Halle war leer bis auf das Summen der endlosen Reihen von Geräten - und bis auf Arno Kalup, der Anweisung erlassen hatte, ihn bei seiner Arbeit nicht zu stören.
„Etwas Unerwartetes ist geschehen, Professor", sagte eine sanfte Stimme. „Der Transmitter hat angesprochen ..." Arno Kalup fing polternd an zu lachen. Er sah auf. Auf dem kleinen Bildschirm vor ihm lächelte das Gesicht einer jungen Frau.
„Ich sitze an der Quelle, Mädchen", lachte Kalup. „Glauben Sie, das wäre mir entgangen? Der Transmitter sprach um fünfzehn Uhr zwölf Ortszeit an, und seitdem bin ich dabei, herauszufinden, welche von den Geräten hier unten dabei eine Rolle spielten."
„Natürlich, Sir", antwortete die Frau. Etwas in ihrer Stimme machte Kalup stutzig.
„Aber ...?" fragte er. „Es dreht sich um einen unplanmäßigen Einflug, Sir. Das Schiff, das um fünfzehn Uhr zwölf hier ankam, ist keine von unseren Einheiten."
Arno Kalup war nicht der Mann, der seine Ruhe leicht verlor. Seit der ersten Schlacht um Kahalo, die mit der Vertreibung der feindlichen Stabraumschiffe und der Besetzung des Pyramidentransmitters endete, arbeitete er hier unten im Schaltraum und versuchte, die Geheimnisse der fremden Regeltechnik zu verstehen. Er war Wissenschaftler. Die Pläne der Politiker und Militärs gingen ihn nichts an. Seitdem er mit der Arbeit begonnen hatte, waren eine Reihe von Schiffen durch den Transmitter ein- und ausgeflogen. Für Arno Kalup war das von Vorteil. Denn jedes Mal, wenn der Transmitter arbeitete, gewann er neue Informationen über die Funktionsweise der Regelmechanismen. Er war jetzt schon in der Lage, den Transmitter nach Belieben für Empfang oder Sendung zu sperren und ausschließlich als Sender oder Empfänger einzusetzen. Ein Stab von fünfzig Wissenschaftlern, zu dem auch Jane Keyser, die Frau auf dem Bildschirm, gehörte, arbeitete an den Einrichtungen außerhalb des eigentlichen Schaltraums. Arno Kalup rechnete, daß in spätestens zwei Monaten die ganze Anlage verstanden sein würde, so daß sie von ihm und seinen Leuten nach Belieben bedient werden konnte.
Als Jane ihm von dem fremden Schiff berichtete, wußte er sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Der Gegner machte einen weiteren Versuch, die Terraner an der Benutzung des Transmitters zu hindern.
„Geben Sie mir das Flottenkommando,
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