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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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dir, dass ich dich behalten würde, selbst wenn der alte Eroberer noch lebte und persönlich deinetwegen herkäme. Ich will nichts mehr davon hören!"
    „Robert, sie ist von ihrem Mann schwanger." Mabille freute sich diebisch über diese Neuigkeit. „Bestimmt willst du diese Frau jetzt nicht mehr haben!"
    „Das wusste ich bereits."
    „Dann töte sie."
    Grüne Augen blickten in grüne Augen, aber es war Mabille, die unschlüssig wurde, als Robert sagte: „Nein, das kann ich nicht tun."
    „Diese Frau wird dir den Tod bringen."
    „Nein, ihr nächstes Kind wird von mir stammen. Sobald Roger tot ist, werde ich das, was sie jetzt austrägt, an Stelle seines Erben zu seinem Vater schicken, aber sie behalte ich." Robert griff nach ihr und zog sie grob am Arm zu sich. „Du hast nichts mit meiner Mutter zu schaffen. Komm weg, bevor du dein Kind brandmarkst."
    Eleanor bekreuzigte sich und nickte. „Ja, ich hätte nicht herkommen sollen."
    „Mabille, du wirst deine Mahlzeiten in deinem Gemach einnehmen und ihr aus den Augen bleiben, bis ich dir eine Eskorte zu deinen Wittumsländereien zusammengestellt habe."
    „Du wagst nicht, mich wegzuschicken. Nein, das wagst du nicht!"
    „Du wirst innerhalb von einer Woche deine Sachen packen und dich zur Abreise bereitmachen."
    Mabille ergriff einen seiner Ärmel und fiel auf die Knie. „Robert, das ist mein Heim.

    Das kannst du nicht tun! Um dessentwillen, was wir füreinander waren, lass mich bleiben! Schick mich nicht deiner dunkeläugigen Hure wegen weg."
    „Hexe!" Mit der freien Hand schlug er ihr ins Gesicht. „Du wirst Eleanor nicht mehr so nennen!"
    „Deine Hure!" kreischte Mabille.
    Wieder schlug er sie. Diesmal riss Eleanor sich los und rannte hinaus, um der Auseinandersetzung zwischen Mutter und Sohn zu entkommen. „Heilige Mutter Gottes!" rief sie bei Piers de Sols Anblick aus. „Mach, dass sie aufhören!"
    Er eilte ihr zu Hilfe. Sie lehnte sich an die Seite des Gebäudes und verschnaufte, ehe sie erklärte: „Da drinnen streiten sich Graf Robert und Mabille."
    „Beim Blute Christi!" murmelte der Junge. „Ich wünschte, er würde sie wegschicken."
    „Er schickt sie weg." Übelkeit überkam Eleanor, und der Hof verschwamm ihr vor den Augen. Sie schloss sie und klammerte sich an die Mauer. „Bitte, mach, dass die beiden aufhören, ehe Mabille umgebracht wird."
    „Nein, Sie sind wie zwei Kampfhunde, und wenn man sie trennt, dann greifen sie den an, der sich eingemischt hat." Piers' Brauen wurden sorgenvoll zusammengezogen. „Außerdem denke ich", fuhr Piers fort, während er Eleanor anschaute, „dass du mich jetzt mehr brauchst."
    „Nein, ich bin in Ordnung", war alles, was sie herausbringen konnte, ehe ein heftiger Brechreiz sie auf die Knie zwang. Sie übergab sich. Hilflos stand Piers da und wartete darauf, dass sie aufhörte. Dann versuchte er, ihr das Gesicht mit seinem Ärmel abzuwischen. „Hol den Grafen!" brüllte er einer überraschten Wache zu. „Er ist da drin!" Er zog Eleanor mit sich, damit sie sich auf eine der Stufen setzte, und befühlte ihre feuchte Stirn. „Du lieber Himmel, Herrin, du bist krank."
    „Nein, das kommt durch das Kind. Es wird vorübergehen."
    „Heilige Jungfrau Maria!" Er ließ sich neben Eleanor auf die Stufe sinken. „Weiß der Sieur das?"
    „Ja." Sie schloss erneut die Augen. „Manche Frauen haben das nur morgens, aber mich scheint das jederzeit zu überkommen, Ich habe gehört, es soll ein Zeichen dafür sein, dass ich einen Sohn austrage."
    Den Streit mit Mabille vergessend, rannte Robert zu Eleanor und Piers. Ein Blick auf ihr aschfahles und feuchtes Gesicht ließ ihn abrupt stehen bleiben. Ungeduldig stieß er Piers beiseite, setzte sich neben sie und stützte sie.
    „Ich denke, jetzt geht es ihr besser", meinte Piers.
    „Besser? Das nennst du besser?" Belesme stieß eine Reihe von blasphemischen Flüchen aus, die jeden, der in seiner Nähe war, zusammenzucken ließ. „Eleanor, hör mir zu. Du kannst so nicht gehen. Ich werde dich in dein Bett tragen und dann den Medicus aus Rouen holen lassen."
    „Nein", protestierte sie ermattet. „Er wird dir sagen, dass das durch das Kind kommt und in einem Monat oder weniger vorbei sein wird."
    „Ich habe Männer gesehen, die durch die Folter gebrochen waren und sich nicht so übergeben haben. Hier, lass mich dir aufhelfen."
    Mühelos hob Robert Eleanor hoch und trug sie zum Wohnturm. „Piers! Hol mit Wasser versetzten Wein und altes Brot! Ich habe mehr als

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