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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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seiner Lippen nicht. Ihre Gleichgültigkeit machte ihn wütend, und er presste sie an seine Rüstung, während er Besitz von ihrem Mund ergriff. Erst als sie schließlich vor Schmerz aufschrie, ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Seine Hand berührte ihre Stirn.
    „Du bist warm, aber nicht vor Verlangen nach mir. Wie fühlst du dich?"
    „Der Kopf tut mir weh. Das ist alles."
    „Bist du sicher? Ich möchte dich nicht unwohl zurücklassen."
    „Nein, ich bin in Ordnung."
    Robert zog Eleanor wieder in die Arme und hielt sie sanfter umfangen. „Der Junge namens Giles wird sich um deine Bedürfnisse kümmern, solange ich fort bin, und du wirst hier essen, um dir die Gesellschaft von Männern zu ersparen. Ich habe Befehl gegeben, dass du alles haben sollst, was du möchtest."
    Nur wenige Stunden, nachdem Robert fortgeritten war, wurde offenkundig, dass Eleanor sehr krank war. Alarmiert schickte Giles jemanden zu Eustace, Belesmes Seneschall, und bat darum, jemanden zu Graf Robert zu schicken. Eustace war unschlüssig, weil er sich, wenn der Herr zurückgerufen wurde, vor dessen Zorn fürchtete, falls sie tatsächlich krank war. Aber als das Fieber zu einem Punkt anstieg, an dem sie den Sinn für die Wirklichkeit verlor, beauftragte der Seneschall Wald de Thibeaux, zu Graf Robert zu reiten.
    Es war nichts Ungewöhnliches, dass ein Fieber jemanden so schnell und heftig befiel, dass er innerhalb eines Tages verstarb. Als keine Besserung bei Eleanor eintrat, suchte Eustace Mabille in ihrem Solar auf und bat sie um Hilfe. Sie erwiderte sein Ersuchen mit Ablehnung, lachte ihm ins Gesicht und sagte ihm, sie hoffe, die Hure von Nantes möge sterben. Aber irgendwann in der Nacht änderte sie den Sinn und ließ verkünden, sie würde für Eleanor tun, was sie könne.
    Blutegel wurden auf ihren Armen und Beinen angesetzt, bis sie dick von ihrem Blut waren, aber dennoch hielt das Fieber an. Schließlich wurde sie in kaltem Wasser gebadet und danach in eine dicke Decke gewickelt. Ihr klapperten die Zähne, und ihre Lippen waren blau. Zwei Männer stützten sie und gingen mit ihr zum Bett.
    „Was hat das alles zu bedeuten?"
    Beim Klang von Graf Roberts Stimme ließen sie Eleanor beinahe fallen. Giles war der erste, der die Sprache wiederfand. Erleichtert rief er aus: „Sieur, du bist zurückgekommen! Gott
    sei Dank, dass du zurückgekommen bist! Du lieber Himmel, Eleanor ist sehr krank!"
    „Das sehe ich."
    Robert war verschmutzt und unrasiert, und seine grünen Augen drückten die Müdigkeit aus, die er fühlte. Dankbar betrachtete er jedoch das sich ihm bietende Bild. Der Bote des Seneschalls hatte ihn zu glauben verleitet, Eleanor läge auf dem Sterbebett, und daher war er unverzüglich zurückgeritten. Er näherte sich ihr, um sie in die Arme zu nehmen. Mit einem raschen Blick seiner müden Augen sah er, welch außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen worden waren, um Eleanor zu retten.
    „Du siehst wie der Tod aus", murmelte er, während er den Arm um sie legte.
    „Ich fühle mich dem Tode nahe."
    „Wir haben dich nicht ankommen gehört, Sieur", entschuldigte sich Eustace, „denn wir waren mit der Dame beschäftigt. Aber ein Bad wird bereit sein, sobald das Wasser erhitzt wurde."
    „Nein, ich bin zu müde. Ich bin allein gekommen und habe mein Gefolge das Lager aufheben lassen." Robert schaute an sich herunter und bemerkte zum ersten Mal den Schmutz auf seinem Waffenrock. „Meine Stiefel sind unten und fast ruiniert."
    Mabille betrat das Gemach und erbleichte beim Anblick des Sohnes. „Du bist zurück", äußerte sie töricht. „Aber
    wie?"
    „Ich bin allein hergeritten. "Er bemerkte den Becher in ihrer Hand und furchte die Stirn. „Was ist das?"
    „Das ist gegen das Fieber."
    „Trink!" befahl er knapp.
    „Nein! Das ist nicht für mich!"
    „Ich wette, dass es das nicht ist. Trink, Mabille!"
    „Hör auf!" Eleanor wankte in Roberts Armen und musste sich an ihn lehnen.
    „Sie will dir Gift geben, Eleanor." Roberts Blick ruhte unverwandt auf der Mutter.
    „Mach schon. Trink!"
    „Nein!"
    Robert drückte Eleanor Giles in die Arme und näherte sich Mabille. Sie wich mit dem Becher in der Hand vor ihm zurück. „Nun, trinkst du?" fragte er leise. „Oder soll ich dir das einflößen?"
    „Robert, hör mir zu! Lass dir von diesen Leuten hier sagen, dass ich Eleanor gepflegt habe!"
    Er streckte die Hand aus, riss Mabille den Becher aus der Hand und verschüttete dabei die Hälfte des Inhalts auf den

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