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0221 - Der Todessee

0221 - Der Todessee

Titel: 0221 - Der Todessee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ansonsten tat sich nichts.
    Jetzt stieg Jill aus dem Schlafsack. Als sie stand und wieder zum See schaute, da bemerkte sie, daß sich der Nebel verdichtet hatte. Er war tatsächlich stärker geworden und bildete eine Säule.
    Jill war ein aufgewecktes Mädchen. Zudem wollte sie ein Gebiet der Naturwissenschaft studieren, besaß einige Vorkenntnisse und konnte sich nicht erklären, was diese plötzliche Nebelbildung zu bedeuten hatte.
    Wieder fielen ihr die warnenden Worte des Alten ein. Sie konnte sie einfach nicht aus ihrem Gedächtnis vertreiben, während sie die langen Haare zurückschob und wie unter Zwang zum Ufer schritt.
    Die Turnschuhe hatte sie auch nicht ausgezogen, als sie im Schafsack lag. Die griffigen Sohlen nutzten ihr jetzt, als sie durch das feucht gewordene Gras ging.
    Dicht vor dem Schilfgürtel blieb sie stehen. Sie war etwas näher an die Nebelwand herangekommen, konnte sie jetzt besser erkennen und sah auch, daß das Wasser innerhalb des Nebels brodelte. Da entstanden Wellen, da schäumte es auf, aber die Wellen verliefen sich nicht. Sie rannen nicht auf das Ufer zu, und dies empfand sie als sehr seltsam.
    Ein Phänomen!
    Minutenlang stand Jill Livingstone da und rührte sich nicht, ihren Blick immer auf dieses seltsame Schauspiel inmitten des Sees gerichtet.
    Hatte der Nebel nicht eine andere Farbe angenommen?
    Schimmerte er nicht in seinem Zentrum leicht bläulich?
    Ja, es war keine Täuschung. Da tat sich etwas. Jill bemerkte, daß sie, nervös wurde. Sie begann zu zittern, wollte eigentlich weglaufen, doch es gelang ihr nicht, den Blick von der Nebelwand zu lösen. Sie strahlte einfach eine zu große Faszination aus.
    Ein blaues Licht im Nebel!
    Wo kam es her? War es aus dem Wasser gestiegen? War es ein Zeichen? Wollte es etwas sagen?
    Ihre Gedanken wirbelten. Sie beschäftigten sich so stark mit dem Phänomen, daß sie auf die übrige Umgebung nicht achtete. Jill behielt zwar das Wasser im Auge, aber sie schaute nicht auf die Fläche, die vor dem Nebelphänomen lag.
    Dort kam etwas..
    Dicht unter der Wasserfläche fand es seinen Weg, schob sich näher und näher…
    Ein großer dunkler Schatten, lautlos, unheimlich, gefährlich und darauf bedacht, Opfer zu finden.
    Jill Livingstone nahm wohl wahr, daß sich der Schilfgürtel an einer bestimmten Stelle links von ihr bewegte, aber sie achtete nicht weiter darauf, ihr Interesse galt dem Nebel.
    Noch hätte sie Zeit gehabt, dem Unheil auszuweichen, doch als die nächsten Sekunden vergingen, war ihr Schicksal besiegelt.
    Der Schatten hatte sich gedreht. Die Schilfrohre schwankten stärker, einige wurden geknickt, dann peitschte etwas durch das flache Wasser am Uferrand, und im nächsten Moment fuhr ein blaugrüner Gegenstand aus dem Wasser und der Deckung des Schilfs.
    Jetzt erst sah Jill, was da geschah!
    Sie wurde starr vor Entsetzen. Unwillkürlich dachte sie an eine Riesenschlange, denn der Schwanz dieses Monstrums ähnelte in der Tat dem Körper einer Schlange, doch bevor sie darüber nachdenken konnte, war es schon geschehen.
    Wie eine Peitsche schnellte der Schwanz hoch, gleichzeitig erschien ein weit aufgerissenes Maul mit nadelscharfen Zähen aus dem Schilf. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Jill dieses widerliche schuppige Monster vor sich, bevor sie einen Schlag bekam, der sie nicht nur zu Boden schleuderte, sondern auch ihren Warnschrei erstickte.
    Jill fiel in den weichen Uferschlick. Sie war völlig durcheinander, konnte es nicht fassen, der Schock lähmte sie, und dann erfolgte der zweite Angriff des Monstrums.
    Wieder schlug das Ungeheuer mit seinem Schwanz zu. Diesmal allerdings rollte er sich wie ein Band um den Körper des jungen Mädchens, schleuderte ihn an den Beinen hoch und wickelte sich gedankenschnell um die Hüfte.
    Dann gab es einen Ruck, und im nächsten Augenblick spürte die entsetzte Jill, wie sie durch den Schilfgürtel und ins kalte Seewasser gezogen wurde…
    ***
    Das Gesicht meines Chefs zeigte einen verbissenen Ausdruck, als er mir auf dem Flur entgegenkam.
    »Was ist denn los, Sir?« fragte ich und wollte schon sein Büro ansteuern, doch er wies auf eine Fahrstuhltür.
    »Wir fahren in den Keller.«
    Ich hob die Augenbrauen, betrat den Lift und schwieg. Sir James kam mir nach. Wie immer trug er einen grauen Anzug, ein weißes Hemd und eine korrekt gebundene Krawatte. Die Augen hinter den dicken Brillengläsern funkelten. Sie wirkten unnatürlich groß, die Lippen waren hart zusammengepreßt.
    »Geht es

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