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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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gebildet hätte. Er drehte sich immer an genau derselben Stelle wieder um, um seinen Weg von vom aufzunehmen.
    Das breite Tor des Hauptgebäudes flog auf. Eine Meute brüllender, kreischender, schwatzender und übermütiger Kinder quoll heraus und stürmte über den Hof.
    Der grau Uniformierte, der aus dem schwarzen Buick ausgestiegen war, hatte sich jetzt mitten zwischen den Torpfeilern aufgestellt wie ein Fels in der Brandung. Der Strom der Kinder teilte sich vor ihm und flutete rechts und links an ihnen vorbei.
    Der Strom der Kinder aus dem Hauptgebäude versiegte allmählich. Johnny hielt es nicht länger aus. Er zog seine Zigarettenpackung und die Streichhölzer aus der Hosentasche. Gierig sog er den Rauch in sich hinein.
    In diesem Augenblick flog links im Seitentrakt die große Tür auf. Und wieder schoss eine Horde lärmender Kinder heraus. Im Durchschnitt mochte ihr Alter bei etwa zwölf oder dreizehn liegen. Die meisten Jungen trugen Jeans und die unterschiedlichsten Jacken, Pullover und Hemden. Der einzelne Junge in dem soliden, hellgrauen, einreihigen Anzug fiel unter der Schar der anderen auf.
    Johnny warf seine Zigarette weg und trat sie mit dem Fuß sehr nachdrücklich aus. Ein kurzer Blick flog zum Wagen. Mac Dondridge drehte den Zündschlüssel. Der Motor machte ein paar Umdrehungen und erstarb plötzlich wieder. Johnny fühlte, wie kalter Schweiß sich in seinen Handflächen sammelte. Mac Dondridge drehte den Schlüssel von Neuem und gab Gas.
    Der Motor sprang an. Johnny war, als ob ihm jemand eine Zentnerlast von den Schultern nähme. Er drehte sich langsam um.
    Der Junge in dem hellgrauen Anzug hatte das Tor erreicht. In der linken Hand hielt er nachlässig eine teure Ledermappe. Sein Gesicht war verschlossen und ernst.
    »Hallo, Sammy!«, sagte er zu dem grau Uniformierten. »Essen wir wieder nicht zu Hause? Oder warum holst du mich ab?«
    »Sie werden im Astoria speisen, Sir«, erwiderte der Mann in der grauen Uniform.
    Speisen!, schnaufte Johnny in Gedanken verächtlich. Im Astoria, Sir! Zu diesem Schulkind Sir! Und der Bengel redet einen erwachsenen Menschen mit Du an, während er sich Sir nennen lässt!
    Der Uniformierte war an den Buick herangetreten und riss die hintere Tür auf. Der Junge trat an den Wagen.
    Johnny riss den Hut vom Kopf und die darunter verborgene Maske an dem Gummifäden übers Gesicht. Er stülpte sich den Hut wieder auf. Nur undeutlich wurde ihm bewusst, dass auch Mac Dondridge die Maske unter seiner Mütze hervorgezerrt hatte. Johnny sprang vor und packte den Jungen am Kragen.
    »He, was erlauben Sie sich?«, stotterte der Junge verwirrt, aber Johnny hatte ihn bereits zu dem Cadillac gezerrt.
    Mac Dondridge stieß von innen die Tür auf. Johnny schob den sich heftig wehrenden Jungen hinein. Das Kind stemmte den rechten Arm gegen den Rahmen der Tür und den linken Fuß gegen die Chromleiste auf dem Boden des Wagens. Ärgerlich holte Johnny aus und schlug dem Jungen die Faust ins Genick.
    Das Kind kippte nach vorn und fiel mit dem Kopf in das rechte Ellenbogengelenk Mac Dondridges. Der stieß es ärgerlich zurück. Johnny wollte von draußen nachklettern und warf einen raschen Blick nach vorn zu dem schwarzen Buick.
    Alles in allem waren seit Johnnys erster Berührung mit dem Kind noch nicht mehr als vier oder fünf Sekunden vergangen. Aber diese kurze Zeitspanne hatte dem uniformierten Fahrer genügt. Als Johnny hochsah, zog er gerade eine Pistole. Es war eine verhältnismäßig kleine Waffe, aber auf die kurze Entfernung hin musste sie ebenso gefährlich sein wie eine größere.
    Johnny stieß wütend den Fuß des Jungen beiseite und warf sich einfach in den Wagen hinein.
    »Fahr los!«, schrie er dabei.
    Aber Mac Dondridge drehte durch. Er stieß die Tür auf seiner Seite auf, lehnte sich hinaus und riss die Pistole hoch, die er in einem Schulterhalfter unter der Lederweste getragen hatte. Er drückte zweimal hintereinander ab. Gleich darauf zog er die Tür zu, ließ die Waffe zu Boden fallen und warf den ersten Gang ein. Mit aufheulendem Motor machte der schwarze Cadillac einen jähen Satz nach vorne.
    Hinter dem Buick brach Edward J. Haggers in seiner grauen Uniform langsam zusammen. Zwischen den vor der Brust verkrampften Fingern sprudelte ein Sturzbach warmen, roten Bluts heraus. Schleier legten sich über seine graublauen Augen und mit einem seltsamen Gesichtsausdruck schlug er schwer nach vorn auf die Bordsteinkante.
    ***
    »Setzen Sie sich, Morton«, sagte ich

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