0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
beugte sich weit im Sitz vor. „Es ist ein riesiger Raumhafen." Jetzt konnten wir alle die Anordnung des Landefeldes sehen. Diese künstlich geschaffene Ebene war so groß, daß sie einigen hundert Superraumschiffen des Imperiums Platz geboten hätte. Doch nirgends auf diesem ausgedehnten Raumflughafen konnten wir ein Schiff erkennen. Verlassen lag das Feld unter uns. Ein schwarzes Gebäude geriet in unser Blickfeld.
„Eine kleine Station", sagte Sörlund ohne Erregung. „Offenbar ist sie mit dem Sonnentransmitter gekuppelt."
„Glaubst du, daß sie als Transmitter arbeiten kann?" fragte Arcus. „Das würde den Traktorstrahl überflüssig machen", entgegnete Sörlund. „Nein, dieses Kraftwort hat lediglich den Zweck, manövrierunfähige Schiffe herunterzuholen, oder - wie in unserem Fall - Eindringlinge festzuhalten."
„Nicht ein einziges Schiff zu sehen", sagte Cole beklommen. „Dabei hätte ich geschworen, daß wir erwartet würden."
Die unheilvolle Stille der Funkgeräte und die Verlassenheit des Landefeldes wirkten gespenstisch. Waren wir nur in den Einflußbereich einer seelenlosen Maschinerie geraten, ohne das Zutun fremder Intelligenzen?
Die ALTAI setzte so sanft auf, als wären wir mit Hilfe des Antigravtriebwerkes gelandet. Sörlund schaltete sämtliche Triebwerke aus. Einen Augenblick saßen wir alle bewegungslos da, gebannt von der seltsamen Atmosphäre, die uns umgab.
Dann begann Cole an den Skalen des Normalfunks zu drehen.
„Nichts!" Er drehte hastig weiter. „Stille auf allen Bereichen."
„Dafür sind unsere Freunde um so aktiver", bemerkte Sörlund" als sich von seinem Platz erhob. „Sie senden immer noch, als ginge es um ihr Leben." Son-Hao teilte uns mit, daß außerhalb der ALTAI eine Temperatur von plus 82 Grad Celsius herrschte. Bei dem vorhandenen Druck, der auf Alpha-Zentra gegeben war, würden wir also nicht das seltene Schauspiel von Ammoniak- Wasserfällen erleben. Auch Ammoniak-Seen gab es dort draußen nicht. Alpha-Zentra schien der ideale Maahk-Planet zu sein. Es hätte von Methans nur so wimmeln müssen.
Es war jedoch kein einziger Maahk zu sehen.
Wir begannen damit, gründliche Messungen durchzuführen.
Sörlund bestand darauf, daß wir unsere Raumanzüge anlegten. Er hielt es für möglich, daß wir gezwungen werden könnten, die ALTAI plötzlich zu verlassen. Ich blickte immer wieder zu den Bildschirmen und den Ortungsgeräten. Ich rechnete damit, daß jeden Augenblick ein fremdes Schiff hier auftauchen würde.
Die kleine Traktorstation war offenbar nicht von irgendwelchen Lebewesen besetzt. Sie arbeitete vollautomatisch.
Das riesige Landefeld machte einen gepflegten Eindruck. Alles deutete darauf hin, daß hier oft Raumschiffe landeten. Wir mußten jedoch die ALTAI verlassen, wenn wir Einzelheiten herausfinden wollten.
Früher oder später würde Sörlund den Befehl zum Aussteigen geben, dessen war ich sicher. Vielleicht würde er zunächst nur ein paar Roboter ausschleusen.
In den Berechnungen des biopositronischen Gehirns auf Luna bildete Alpha-Zentra den unbekannten Faktor. Nathan hatte nicht einkalkuliert, daß wir nach Andro-Alpha verschlagen werden könnten. Dabei erschien mir diese Möglichkeit jetzt nicht mehr so unwahrscheinlich.
„Vielleicht sind die Maahks verhindert, zu uns zu kommen", sagte Cole Harper, während wir alle mit den Auswertungen der ersten Messungen beschäftigt waren.
„Verhindert?" Hinter dem Helm seines Anzuges wirkte Sörlunds Gesicht schläfrig. Seine Stimme klang dumpf über meinen Empfänger. „Aus welchen Gründen sollten sie verhindert sein?
Setzen wir voraus, daß der Flottenaufmarsch im Horror-System ihre ganze Aufmerksamkeit erfordert, dann können wir trotzdem annehmen, daß sie wenigstens ein Schiff haben, das sie hierher schicken können."
Harper seufzte. „Ich meinte nicht, daß die Verhinderung der Maahks technischer Natur ist", sagte er gedehnt.
Sörlund stieß einen Pfiff aus. In seinem Raumanzug wirkte er wie die Karikatur eines Raumfahrers.
„Du denkst, jemand könnte sie daran hindern, mit uns Kontakt aufzunehmen?" erkundigte er sich. „Es ist nur eine Idee", gestand Cole. „Eine ziemlich unwahrscheinliche dazu", fügte Son-Hao hinzu. „Niemand hindert die Maahks daran, ihre Riesenschiffe im Horror-System zusammenzuziehen. Warum also sollten sie sich verbieten lassen, nach Alpha-Zentra zu kommen?"
„Kann es nicht möglich sein, daß die Methans von irgend jemand Befehle empfangen?" meinte
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