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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schnell und schmerzlos wieder loszuwerden. Achte mal drauf…«
    »Aber erst mal müssen wir mit dieser Sache fertig werden«, unterbrach Fürst Wilhelm. »Wo ist die Tür?«
    »Hinter der Tür lauert Gefahr«, erwiderte Zamorra. »Das Amulett warnt. Ein Dämon wartet auf uns… Oder eine stark aufgeladene Falle.«
    Der Kleine Riese schüttelte in der Dunkelheit den Kopf, was man nur an seinen schwach leuchtenden Augen erkennen konnte. »Damit werden wir fertig. Wir brechen die Tür mit den Schwertern auf und…«
    »Das geht mit dem Blaster viel schneller«, behauptete Nicole. »Tretet mal hinter mich zurück.«
    Sie folgten ihrer Aufforderung. Zamorra machte sich so seine Gedanken über den Blaster, der nur funktionierte, wenn das Amulett ihn mit Energie versorgte. Aber vorhin, als die silberne Scheibe ihre Funktion verweigerte, als sei sie ausgebrannt und nur ein einfaches Stück silbernes Blech, da funktionierte der Strahler dennoch. Das war mehr als seltsam. Was ging in dem Amulett, das nach seinem Erschaffer auch »Merlins Stern« genannt wurde, vor? Warum arbeitete es in letzter Zeit so unregelmäßig und launenhaft?
    Irgendwann, schwor sich Zamorra, würde er es herausfinden.
    Aber das konnte noch Jahre, Jahrzehnte dauern. Denn bis jetzt war selbst von dem voll funktionsfähigen Amulett nur ein winziger Bruchteil seiner fantastischen Fähigkeiten bekannt.
    Nicole hob die Waffe und drückte ab.
    Ein grell leuchtender Energiefinger stach hervor und erfaßte einen Teil der Wand. Flammen und Funken sprühten nach allen Seiten. Es wurde innerhalb weniger Atemzüge unerträglich heiß im Schacht.
    Aber dann zeigte sich im grellen Lodern ein ausgezacktes Loch. Der magische Strahl fraß eine Öffnung und erweiterte sie ständig.
    Das Amulett warnte. Ein silbriges Leuchten ging von ihm aus. Jenseits der Tür wohnte die Gefahr und streckte ihre Krallen nach den Eindringlingen aus…
    ***
    In Zongors Adern pulsierte zwar schwarzes Dämonenblut, aber dadurch war er noch lange kein richtiger Dämon, der nur mit den Fingern zu schnipsen brauchte wie Asmodis, um einen Zaubereffekt zu erzielen. Im Gegenteil, Zongor mußte sich anstrengen.
    Er konzentrierte sich darauf, seine Kräfte fließen zu lassen, formte sie mit Beschwörungen und fühlte, daß die Zauberei ihn nicht unerheblich schwächte. Aber dann »sah« er die unsichtbaren Kraftlinien, die sich bildeten.
    Die Falle war teuflisch perfekt, und sie wurde auf einfache Weise erzeugt.
    Auf die einfachste Weise, die Zongor möglich war. Er lenkte einfach bereits vorhandene Kräfte um.
    Eine ständige, dauerhafte Magie sorgte im Schacht hinter der Tür für Schwerelosigkeit. Er war einer von vielen Geheimwegen im Schloß, um im Notfall blitzschnell irgendwohin verschwinden oder irgendwo auftauchen zu können. Und Zongor befaßte sich jetzt mit dieser Magie und leitete sie um.
    Im Schacht herrschte jetzt wieder normale Schwere. Aber jene Kräfte, die vorher in ihm die Schwerkraft aufhoben, konzentrierten sich jetzt im durch die magischen Linien abgegrenzten Bereich von dem Durchgang.
    Da sah Zongor, wie die verborgene Tür zu glühen begann. Jemand brannte sie auf. Da ahnte er, daß das blonde Mädchen im schwarzen Trainingsanzug doch nicht tot war, wie er erst hoffte. Mit ihrer Strahlwaffe brannte sie die Tür nieder…
    Zongor hatte sein Werk vollbracht. Die Falle existierte. Da begann der dämonische Riese zu laufen. Er mußte sehen, was sich nun entwickelte, und mußte seinen Alternativplan noch einmal genau überdenken. Denn wenn er auch todsicher war - es konnte doch etwas geschehen, das alles vernichtete.
    ***
    »Wartet«, sagte Zamorra, als Nicole den Beschuß einstellte und Baron Gregor ungestüm durch die Öffnung brechen wollte. »Auf ein paar Sekunden mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    Gregor zuckte mit den Schultern und blieb stehen. Zamorra trat an die Öffnung mit den ausgezackten, nachglühenden Rändern. Das Feuer war erloschen, das Holz der Tür schwelte nur noch ein wenig. Die im Schacht aufgestaute Hitze floß jetzt durch diese Öffnung ab; die Heißluft strömte in den dahinter liegenden Raum.
    Und der war Zamorra nicht geheuer.
    Der Meister des Übersinnlichen wartete noch einen Moment, bis das Glühen nachließ. Dann nahm er das Amulett ab, hielt es am Silberkettchen und streckte Hand und Amulett durch die Öffnung.
    Mit Urgewalt wurde ihm der Arm nach unten gerissen. Das Amulett entfiel seiner Hand und schlug hart und überschwer

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