Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
Vom Netzwerk:
damit, unschuldige Leute in die Hand zu bekommen. Wieder andere verlassen sich eher auf die Möglichkeit, mit einem Wagen den Ring der Polizei zu durchbrechen. Wenn man es weiß, kann man sich darauf einstellen. In diesem Falle mußte an alles gedacht werden, weil die Bande nicht bekannt war und man somit keine besondere Mentalität ins Auge zu fassen hatte.
    Ab etwa zwanzig Minuten vor elf wurde es im Arbeitszimmer des Chefs ruhiger. Die meisten Männer hatten bereits das Zimmer verlassen, um ihre Gruppen an die angewiesenen Posten oder Bereitstellungen zu führen. In der FBI-Funkleitstelle herrschte schon seit einer Stunde Hochbetrieb. Vierundsechzig Fahrzeuge, von denen achtundzwanzig dem FBI, die anderen der Stadtpolizei gehörten, wurden an ihre Positionen dirigiert. Sie mußten in Bewegung gehalten werden, damit es in der Downtown nicht auffiel, daß sich starke Polizeieinheiten auf einen bestimmten Punkt konzentrierten. Hätte jemand gleichsam aus der Vogelperspektive das ganze wirre Durcheinander beobachten können, es hätte ihm wie das scheinbar planlose Durcheinander eines Ameisenhaufens erscheinen müssen. Trotzdem aber verlief alles genau wie geplant und gar nicht wirr oder sinnlos.
    Genau neun Minuten vor elf hob Mr. High den Kopf und blickte zur Tür.
    »Na, endlich!« sagte er. »Da seid ihr ja!«
    Wir schüttelten dem Chef rasch die Hand. Er deutete auf die große Bleistiftskizze, die auf seinem Schreibtisch lag.
    »Ihr übernehmt die Gruppe, die in das Haus eindringt«, sagte er. »Ihr seid die einzigen, die etwas vom Innern des Hauses gehört haben. Unsere Maßnahmen sehen folgendes vor…«
    Er erklärte uns die Einzelheiten der Aufstellung. Wir hörten konzentriert zu. Die langen, schlanken Künstlerfinger des Chefs huschten über den großen Plan, verweilten hier und dort, markierten den Standort dieses Wagens oder das Versteck dieser Gruppe. Unaufhörlich tickte der Zeiger der Uhr weiter, auf die mitternächtliche Stunde zu, die die Entscheidung bringen sollte…
    Punkt vier Minuten vor zwölf ging das ganze Theater los.
    Von der Centre Street im Westen, der Chaterine Street im Süden und unter der Auffahrt der Manhattan Bridge im Osten her heulten die Wagen mit gellenden Sirenen heran. Rotlichter rotierten und gossen ihr rotes Licht über die Gesichter erschrockener Fußgänger und die Dächer der Autos.
    Innerhalb zweier Minuten war der äußere Ring hermetisch geschlossen. Eine weitere Minute brauchten wir an-'deren, um unseren engeren Ring um das Gebäude selbst zu vollenden. In der Kneipe lärmte eine Musikbox. Gelächter und lautes Stimmengewirr drangen heraus.
    Wir entsicherten unsere Pistolen und kümmerten uns nicht um das aufgeregte Geschrei der Leute, die sich plötzlich von Polizisten umzingelt sahen. Wir blickten hinauf in den nachtschwarzen Himmel über Manhattan. Einzelne Wolkenkratzer ragten mit ihren wuchtigen Türmen in den Himmel hinein und strahlten mit ihren Lichterketten in die Nacht.
    Vpn der Richtung des Chatham-Square her stieg eine grüne Rakete hoch in den Himmel hinauf und zerplatzte zu aberhundert grünen Funken. Wir drückten uns die Hüte fester und wandten uns dem Haus zu.
    Phil und ich betraten als erste die Kneipe. Noch nahm niemand Notiz von uns. In zwielichtigen Ecken hockten Pärchen mehr oder minder eng umschlungen. Rauch und Dunst von schwitzenden Menschen hing in der Luft. Dazu der Geruch von Fusel und Bier. Die Musikbox lärmte, daß man in Versuch geriet, sich die Ohren zuzuhalten.
    Hinter uns quollen die Kollegen schnell herein und verteilten sich in geübter Weise nach rechts und links. Einer zog kurzerhand den Stecker der Musikbox heraus. Mit einem jaulenden Laut erstarb das Gedudel.
    Auf einmal wurden sie auf uns aufmerksam. Zwei Frauen kreischten, als sie unsere Pistolen sahen. Männer stellten ihre Gläser ab und sahen sich neugierig um, einige machten verräterische Bewegungen zu ihren Achselhöhlen hin.
    »Laßt eure Kanonen stecken!« rief ich. »Wir sind G-men, FBI-Beamte! Das ganze Viertel ist umstellt. Großrazzia! Halten Sie Ihre Ausweise bereit. Alles sitzen bleiben! Alles sitzen bleiben! Wer Zinnober veranstalten will, kriegt Handschellen und wandert für ein paar Wochen hinter Gitter. Keine Dummheiten, Herrschaften, wir sind eindeutig in der Überzahl!«
    »Ihr paar?« raunzte ein Hafenarbeiter mit Pranken wie Kohlenschaufeln.
    »Steck deine Nase zur Tür raus, dan.n wirst du’s merken«, erwiderte ich.
    Ein paar lachten. Wenn man die

Weitere Kostenlose Bücher