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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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aufgehalten, der lässig seinen Luftwaffen-Colt am Gürtel hängen hatte.
    »FBI«, sagte Marshall. »Verständigen Sie den wachhabenden Offizier. Wir sind von Washington aus gemeldet.« Der Soldat sah uns zweifelnd an, Schließlich zuckte er die Achseln, schlurfte davon und brummte über die Schulter zurück:
    »Warten Sie hier!«
    Es blieb uns nichts anderes übrig, da er uns das Tor noch nicht geöffnet hatte. Wir steckten uns Zigaretten an. Irgendwie hatte uns alle eine gewisse Aufregung gepackt. Tagelang waren wir Spuren nachgegangen, die alle auf ihre Art im Sande verlaufen waren. Und auf einmal war die große Wende eingetreten. Ein furchtloser Mann hatte für uns das große Los bedeutet. Wenn wir jetzt zu spät kamen, weil die Burschen sich noch in letzter Minute absetzen konnten, würde alles von vorn losgehen. Ein paar Minuten konnten darüber entscheiden, ob wir noch in dieser Nacht die ganze unheimliche, blutige Falschgeldgeschichte zu den Akten legen konnten, oder ob dieser Fall womöglich noch wochenlang uns in Atem halten würde.
    Der Soldat kam zurück. Sein Gesicht war abweisend.
    »Das nächste Mal nehmen Sie gefälligst jemand anderen auf den Arm!« knurrte er wütend. »Der wachhabende Offizier weiß von nichts.«
    Ich sah auf meine Uhr. Marshall war so schnell gefahren, daß seit meinem Gespräch mit Washington noch nicht einmal ganz fünfzehn Minuten vergangen waren.
    »Wir warten«, sagte ich entschieden. »Sie müssen jeden Augenblick Bescheid kriegen.«
    »Verschwinden Sie hier!« knurrte der Soldat.
    »Halten Sie die Luft an!« rief Marshall. »Wir bleiben hier und warten, daß Sie Bescheid bekommen. Das kann jeden Augenblick der Fall sein!«
    »Ich möchte mal wissen, wo die nächste Irrenanstalt ist, aus der ihr ausgebrochen seid«, sagte der Soldat, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in seinem Wachhäuschen.
    »Scheint eben doch nicht so schnell zu gehen mit der Bürokratie in Washington«, murmelte Springs. »Es hätte mich auch gewundert. Wenn wir unten im Pazifik von der Luftwaffe Unterstützung brauchten, konnten wir manchmal stundenlang darauf warten, bis die Brüder endlich kamen. Und dann war’s oft auch schon nicht mehr nötig. Dann hatten wir uns schon selber durchgebissen. Auf die Luftwaffe ist kein Verlaß!«
    Ich grinste. Vermutlich hatte die Luftwaffe umgedreht gesagt, auf die Marineinfanterie wäre kein Verlaß. Die alte Rivalität zwischen den Waffengattungen stirbt nicht aus.
    Durch das Fenster des Wachhäuschens sah ich, daß der Posten telefonierte. Gleich darauf kam er aus seiner Bude heraus.
    »Verdammt, seid Ihr vielleicht mit dem Präsidenten verwandt?« rief er, während er die beiden schweren Torflügel auseinanderschob. »Da hat doch wirklich irgendein hohes Tier direkt aus dem Pentagon euretwegen angerufen!«
    »Klar«, nickte Phil hoheitsvoll. »Ich bin ja der Präsident. Ich habe mich nur verkleidet!«
    Die Maschine sollte in zehn Minuten starten. Ich fand noch Zeit für ein Telefongespräch mit Mr. High.
    Ich schloß die Augen und rief mir wieder das Bild ins Gedächtnis zurück, das ich durch Springs' Schilderung von der Örtlichkeit erhalten hatte- Es kam nur noch darauf an, alles richtig zu organisieren. Dann mußte die Falle eigentlich über dem Opfer zuschlagen und uns die ganze Bande ausliefern.
    »FBI New York, Sir«, sagte der junge Offizier und hielt mir den Hörer hin.
    »Hallo, Chef«, sagte ich. »Trommeln Sie alles zusammen, was an G-men nur erreichbar ist. Wir müssen mindestens achtzig Leute auf die Beine stellen…«
    ***
    Die Uhr zeigte auf neun Uhr dreißig abends. Im Arbeitszimmer von Mr. Highs schwebten dicke Rauchschwaden von Zigarren, Zigaretten und Pfeifen. Die Männer traten sich beinahe gegenseitig auf die Füße, so viele hatten sich hier versammelt. Man sah einige Uniformen von hohen Offizieren und Stadtpolize: zwischen dem Zivil der FBI-Beamten. Auch zwei Uniformen der New Yorker Staatspolizei waren darunter.
    »Praktisch müssen wir einen ganzen Häuserblock abriegeln«, sagte der Chef »Es kommt darauf an, daß uns kein einziger durch die Maschen unseres Netzes rutscht, denn gerade dieser eine könnte die Platten bei sich haben.«
    »Die Schwierigkeit dürfte bei den vielen harmlosen Passanten und Kneipenbesuchern liegen, die uns dabei in die Hände fallen werden«, sagte Captaian Hywood von der Stadtpolizei mit seiner dröhnenden Stimme. »Wir werden zwei- oder gar dreihundert Leute überprüfe müssen.«
    »Ja«,

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