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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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unseren Weg fort.
    Die Vorratskammer, die uns Springs beschrieben hatte, war an allen Wänden mit Regalen vollgestellt Erst in diesem Augenblick wurde mir bewußt, daß ich Springs nicht gefragt hatte, welches Regal die Falltür verbarg. Natürlich war es der Junge gewesen, der das Regal auf die Falltür geschoben hatte, damit die Gangster in ihrem Kellerversteck hoffen konnten, nicht entdeckt zu werden.
    Wir zogen die Regale der Reihe nach von den Wänden ab, bis wir das richtige gefunden hatten.
    »Wir schieben das am besten raus in den Flur«, sagte Phil. »Sonst wird es zu eng hier drin.«
    Mit vereinten Kräften wuchteten wir das große Ding hinaus. Es war mit Kartons und Kisten vollgestopft. Einige enthielten Bierdosen, andere Flaschen von allen möglichen Likör- und Schnapssorten. Als wir das schwere Regal endlich draußen hatten, sagte ich:
    »Geht beiseite! Es kann sein, daß sie schießen, wenn wir die Falltür aufmachen! Also zieht die Köpfe ein!«
    Die Kollegen drückten sich in tote Winkel. Phil und ich legten uns flach auf den Boden und stemmten die Falltür hoch. Als sie nach hinten kippte und den Eingang zur Kellertreppe freigab, knatterte eine Salve aus einer Maschinenpistole herauf.
    Wir zogen schnell Hände und Köpfe ein. Auf diesen Fall waren wir vorbereitet. Es wäre nackter Selbstmord gewesen, die Treppe hinabzustürmen. Ein Mann mit einer Maschinenpistole konnte von unten her eine ganze Kompanie daran hindern.
    »Holt das Tränengas und die Gasmasken!« raunte Phil einem der Kollegen hinter uns zu.
    Um ihnen die Lust zu nehmen, eventuell einen Ausbruchsversuch zu riskieren, feuerten wir ab und zu einen blinden Schuß die Treppe hinab. Sie erwiderten die Kugeln mit kurzen Feuerstößen aus der Tommy Gun. Klatschend schlugen ihre Geschosse in die Wand und ließen Mörtel und Kalk aufspritzen.
    Es dauerte nicht lange, bis wir unsere Sachen bekamen. Wir streiften uns die Gasmasken über. Phil und ich lagen flach neben der offenen Falltür. Die Kollegen reichten uns von hinten die Eierhandgranaten mit der Tränengasfüllung heran. Wir zogen sie ab, warteten und ließen sie dann die Kellertreppe hinabpurzeln. Mit einem leichten Krach zersprangen die Dinger und verzischten ihre harmlose, aber wirksame Ladung.
    Unten ging das Keuchen, Husten und Schnaufen los Es dauerte nicht lange, da rief eine tränenerstickte Stimme: »Aufhören! Wir kommen!«
    »Okay!« rief ich hinab. »Aber vergeßt nicht, eure Händchen schön hochzuhalten! Wir sind darin pedantisch! Also los! Hübsch einzeln und mit erhoben Armen!«
    Aus dem ›Einzeln‹ wurde nichts, weil sie es unten einfach nicht länger aushalten konnten. Sie kamen heraufgestolpert, fast blind und pausenlos hustend. Wir nahmen sie in Empfang, klopften sie rasch nach Waffen ab und verpaßten ihnen Handschellen.
    Während sie abgeführt wurden, besichtigten wir den Keller. Die Platten waren in der Druckmaschine. Ihr Falschgeldvorrat von sehr guten Blüten belief sich bereits auf sechs Millionen Dollar.
    ***
    Die ersten, wichtigsten Verhöre wurden noch in der gleichen Nacht vorgenommen. Sie hatten Springs’ Flucht tatsächlich erst wenige Minuten vor zwölf entdeckt.
    »Das kommt davon, wenn man einem Menschen nicht seine regelmäßigen Mahlzeiten zukommen läßt!« grinste der Graveur, der sich das Vergnügen nicht nehmen ließ und stundenlang bei den Vernehmungen zuhörte.
    Der Boss des Vereins hieß tatsächlich Norton. Er hatte bereits viermal im Zuchthaus gesessen. Als wir ihn vernahmen, ging es uns natürlich in der Hauptsache darum, zu erfahren, wer der Maskierte gewesen war, mit dem er eines Nachts zu Springs in den Keller gekommen war.
    »Und wenn Sie’s nicht glauben«, brummte Norton müde, »ich kann's nicht ändern: Ich kenne diesen unheimlichen Kerl selber nicht.«
    »Irgendwie muß er sich doch an Sie herangemacht haben?«
    »Ja. Natürlich. Als ich eines Nachts nach Hause kam, saß er in meinem Zimmer. Niemand hatte ihn kommen sehen Er war genauso maskiert wie immer. Und da erzählte er mir die Geschichte mit den Blüten. Meine Kneipe wäre genau der richtige Ort dafür.«
    »Wann war das?«
    »Vor etwa einem Vierteljahr.«
    Ich überlegte. No. Neville hatte unrecht. Auch zu dieser Zeit hatte Clifford noch im Zuchthaus gesessen. Clifford konnte weder mit dem Banküberfall noch mit dieser Sache etwas zu tun haben. Wer im Zuchthaus sitzt, kann nicht maskiert herumlaufen und die tollsten Coups aushecken Es war morgens gegen fünf Uhr, als

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