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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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noch mehr. Anfangs mußte ich ihnen aufschreiben, was ich brauchte, welche Rohstoffe und Werkzeuge. Sie besorgten alles. Nur die beiden Trucsons blieben immer bei mir und bewachten mich.«
    »Wer ist der Chef dieser Bande?« fragte Phil.
    »Mit den Chefs ist es eine mysteriöse Angelegenheit. Der Boss der Bande scheint ein gewisser Norton zu sein, aber der hat das Zepter nur zum Schein in der Hand. Er kommandiert zwar die Bande, und die Burschen gehorchen ihm, aber über ihm steht noch ein anderer Kerl.«
    »Woraus schließen Sie das?« fragte Marshall.
    »Einmal, es war nachts gegen vier, kam Norton herab in den Keller, wo sie mich gefangenhielten. Von der Bande war keiner weiter da. Aber Norton kam nicht allein. Er hatte einen Mann bei sich, der eine Gummimaske trug, schwarze Handschuhe, schwarze Schuhe, schwarze Socken — an dem Kerl war überhaupt alles schwarz.«
    »Konnten Sie nicht wenigstens seine Augenfarbe feststellen?«
    »Nein, Über die Gesichtsmaske hatte er sich eine von den dicht anliegenden Kappen gezogen, wie sie manche Motorradfahrer tragen. So daß also sein ganzer Kopf eingemummt war. Und von den Augen konnte ich schon gar nichts erkennen. Sie blieben beide im Dunkeln, während sie mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchteten.«
    »Und was wollten die beiden von Ihnen?« fragte ich.
    »Zuerst dachte ich, sie wollten nur einen dummen Witz mit mir machen. Der Kerl mit der Maske erzählte mir, ich möchte an den Platten ein auffälliges Kennzeichen anbringen, das man später wieder entfernen könnte. Er hatte es sich auch schon genau überlegt. In der linken unteren Ecke der Vorderseite sollte ich eine Zierlinie, die in drei Schleifen auslief, so verlängern, daß es vier Schleifen würden. Ich war sofort einverstanden, denn ich sagte mir, wenn die falschen Scheine ein so auffälliges Kennzeichen haben, sind sie von jedem Kind als Fälschungen zu erkennen, so bald sie überhaupt erst einmal aufgefallen sind.«
    »Wie sprach der Mann, der die Maske trug? Hatte er nicht irgend etwas Besonderes, das Ihnen im Gedächtnis haftengeblieben ist?« erkundigte sich Phil.
    »Nein. Die Stimme war ganzbestimmt verstellt. Sie klang völlig unnatürlich, als ob er mit vollem Munde spräche. Wahrscheinlich hat er etwas im Mund gehabt, einen kleinen Korken oder so was.«
    »Wie groß war der Kerl?« fragte ich. »Keine Ahnung. Während des ganzen Gesprächs lag ich auf meiner Pritsche angebunden, und sie standen. Von unten her sieht jeder groß aus.«
    Damit hatte er zweifellos recht. Aber mir kamen plötzlich ein paar Gedanken, und so legte ich ihm eine Reihe von Fragen vor:
    »Haben Sie unter den Bandenmitgliedern je einen gewissen Brackson gesehen? Einen Mann mit einem Buchhaltergesicht? Randlose Brille, schmale, blutlose Lippen?«
    »Ja, der gehörte zu der Bande. Er verschwand vor ungefähr einer Woche.«
    »Ich nehme an, er verschwand gleichzeitig mit einem gewissen Porges, einem Mann, der wie ein Mexikaner aussieht?« Springs sah mich erstaunt an.
    »Stimmt genau! Woher wissen Sie denn das?«
    »Das tut jetzt nichts zur Sache. Wann verschwanden die beiden Trucsons? Ebenfalls zur gleichen Zeit wie Brackson und Porges?«
    »Ja! Seit einer Woche ungefähr ließen sich fünf Mann von der Bande nicht mehr sehen. Der fünfte —«
    »Lassen Sie mich mal raten«, unterbrach ich. »Der fünfte war ein Bursche, dessen Kinn überhaupt nicht ausgeprägt war, sondern stark nach hinten floh. Richtig?«
    »Sie werden mir langsam unheimlich«, brummte Springs. »Verdammt, ich nehme alles zurück, was ich in den vergangenen Wochen gegen das FBI gedacht habe. Ihr seid aber verdammt gut informiert!«
    »Weniger gut, als Sie denken«, sagte ich. »Ohne Sie hätten wir vermutlich noch einige Wochen gebraucht, um auf die Spur der Bande zu kommen. Mich interessieren noch ein paar Einzelheiten. Zunächst die Sache mit den vier Schleifen. Damit wurden leicht erkennbare Fälschungen gedruckt! Viel?«
    »Es kann nicht allzuviel gewesen sein. Sie druckten damit nur eine Nacht. Und sie können immer nur von Mitternacht bis vier Uhr früh drucken. Die Kneipe hat Nachtkonzession, und in dieser Zeit ist der Lärm obendrüber im Lokal so groß, daß man von den Maschinen im Keller bestimmt nichts hören kann.«
    »Eine gute Tarnung«, warf Phil ein. »Kneipenlärm gegen das Summen der Druckmaschinen.«
    »Genauso war es«, bestätigte Springs. »Als sie eine Nacht die leicht erkennbaren Blüten gedruckt hatten, spannten sie mich

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