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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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wir endlich daran denken konnten, nach Hause zu fahren. Erschöpft kletterten Phil und ich in den Jaguar. Der Morgen graute längst, und die Spitzen der Wolkenkratzer lagen schon in das goldene Licht der aufgehenden Sonne getaucht.
    Ich lieferte Phil an seiner Ecke ab. Wir rauchten noch eine Zigarette zusammen.
    »Weißt du, was ich glaube?« fragte mein Freund.
    »Na?« brummte ich.
    »Der Banküberfall in der Downtown, diese Falschgeldgeschichte und womöglich auch die Art, wie Neville reingelegt wurde, das alles ist ein und demselben Gehirn entsprungen! Das ist meine Meinung! Wir kriegen immer nur die kleinen Figuren Der wirkliche Boss ist immer noch auf freiem Fuße!«
    »Du kannst recht haben«, gab ich zu. »Aber ich bin zu müde, um mir jetzt noch darüber den Kopf zu zerbrechen. Auch daß wir den Kerl mit dem fliehenden Kinn heute nacht nicht mit erwischt haben, läßt mich im Augenblick kalt. Mich interessiert vorläufig nur mein Bett. Ab heute mittag zwölf Uhr will ich mich wieder damit herumplagen. Jetzt nicht. Mir fallen die Augen zu.«
    »Mir auch«, sagte Phil und stieg aus. »Dann bis nachher! Schlaf gut!«.
    »Du auch«, brummte ich müde und fuhr an.
    Wir wußten beide nicht, daß dies ein Abschied auf lange Zeit sein sollte…
    ***
    Ich war sogar zu müde, um den Jaguar in die Garage zu fahren. Ich ließ ihn einfach am Straßenrand stehen Gegen halb zwölf brauchte ich ihn ja doch wieder.
    Müde und wie gerädert schloß ich die Tür zu meiner Wohnung auf. Ich warf den Hut auf den Haken an der Garderobe und schleppte mich ins Wohnzimmer. Man hätte mich gegen eine Wand lehnen können, und ich wäre eingeschlafen.
    Mit langsamen Bewegungen fuhr ich aus dem Jackett, knöpfte mir das Hemd auf und band die Krawatte los. Ich schnallte mir die schwere Schulterhalfter mit der Dienstpistole ab, an deren Gewicht man sich nun schon so gewöhnt hat, daß einem etwas fehlt, wenn sie nicht in der Achselhöhle hängt. Ich wollte mir gerade die Schuhe abstreifen, als das Telefon anschlug.
    Ein paar Sekunden spielte ich mit dem Gedanken, einfach nicht darauf zu reagieren. Zum Henker, darf denn ein G-man nie ins Bett gehen?
    Aber dann schleppte ich mich doch hinüber zum Apparat. Es konnte ja sonstwas passiert sein…
    »Cotton«, murmelte ich in den Hörer.
    »Tag, Cotton«, sagte eine hämische Stimme. »Hier ist der fünfte.«
    Ich verstand überhaupt nichts.
    »Welcher fünfte?«
    »Brackson, Porges, die beiden Trucsons. Macht vier! Ich bin der fünfte.«
    »Der fünfte Killer«, sagte ich. Auf einmal sah ich ihn richtig vor mir. Den Kerl mit dem fliehenden Kinn.
    »Stimmt, Cotton«, sagte er. »Und diesmal sind Sie reingefallen! Wissen Sie, warum ich Sie anrufe? Wissen Sie, weshalb ich Sie ans Telefon bemühe? Ich möchte Ihnen gute Reise wünschen, Cotton! Gesegnete Himmel —«
    Meine Augen weiteten sich. Ich sah das Telefon vor mir, und schlagartig stieg ein furchtbarer Verdacht in mir hoch. Ich ließ den Hörer sinken, obgleich der Kerl noch immer redete Ganz behutsam legte ich den Hörer neben den Apparat auf den Tisch.
    Und dann hechtete ich mit einem mächtigen Satz auf die Tür des Flurs zu. Als ich auf die Schwelle dröhnte, gab es hinter mir einen ungeheuren Krach. Ich hatte das Gefühl, von einer unsichtbaren Faust hochgehoben zu werden, in meinem Gehirn explodierten auf einmal zahllose rote Sterne, irgend etwas krachte mir schwer und hart auf den Rücken und gegen den Hinterkopf!
    Und dann war alles aus.
    Schwärze. Absolute Stille.
    ENDE des zweiten Teils
    [1] Siehe Jerry Cotton Nr. 224 »Nur der Satan kennt Manhattan«
    [2] Siehe Jerry Cotton Nr. 224 »Nur der Satan kennt Manhattan«

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