0226 - Die Parasprinter
durchflog den weitgezogenen Sperrgürtel der Abfanggeschwader, passierte die äußere Linie der schweren Superschlachtschiffe und stieß in den sternwimmelnden Raum des galaktischen Zentrums vor, An Bord des kleinen Schiffes dachten zahlreiche Männer über das gleiche Problem nach - allerdings jeder von seiner Warte aus.
Tronar gab den fünf Duplos Gelegenheit zu einer Aussprache.
Auch Hegete und Arcus waren der Auffassung, man müßte versuchen, General Tronar duplizieren zu lassen. Nur Cole Harper lehnte das Vorhaben ab. Eine stichhaltige Begründung für seinen Argwohn konnte er allerdings nicht geben.
„Ich traue ihm nicht", raunte er. „Der Mann verbirgt etwas, was wir nicht durchschauen können." Son-Hao hatte keine eigene Meinung. Er schloß sich Sörlund, Hegha und Arcus an.
Dann erschien wieder der Grünhäutige und stellte Forderungen.
„Die Besatzung des Schiffes besteht nur aus meinen Leuten.
Rechnen Sie nicht mit Hilfe von außen. Hegha - schnallen Sie Ihre Prothese ab. Nein, Sie sollen nicht gegen meine Anweisungen opponieren. Schnallen Sie die Prothese ab, oder ich strahle sie Ihnen vom Knie. Sie wollen wohl nicht begreifen, daß wir nicht so weichherzig sind wie Terraner? Also ...?"
Hegete Hegha unterdrückte einen Fluch. Dann schnallte er wortlos seine Unterschenkelprothese ab und reichte sie einem Techniker. Er betrachtete sie neugierig.
„Sofort untersuchen", ordnete Tronar an. „Achten Sie auf eingebaute Mikrogeräte. Der terranische Kleinsender ist bereits entfernt worden. Anschließend baden Sie die Prothese in einer Spezialsäure, die nur den Kunststoff unbeschädigt läßt."
Hegete schaute ihm leichenblaß nach. Da meinte Cole Harper mit einem humorlosen Auflachen: „Er zermürbt uns planmäßig. Ich sage euch, daß mir ein terranischer Gerichtssaal lieber gewesen wäre als ein akonisches Luxushotel. In zwei Tagen dürften wir so zermürbt sein, daß wir freiwillig erzählen, was im Andro-Alpha-Nebel geschehen ist."
„Na, und"" fuhr Hegete auf, „Was ist dabei? Ändert das etwas an der Lage? Ihm kann es gleichgültig sein, wer wir eigentlich sind. Er will durch uns mit den Maahks in Verbindung treten, nicht wahr?
Nun schön, das kann er haben," Hegha grinste vor sich hin. Er dachte an die drei Multi- Duplikatoren an Bord des Maahk-Raumschiffes. Grek-1, der Maahk-Kommandant, war genau der richtige Mann, um mit einem akonischen Geheimdienstoffizier fertigzuwerden.
Sörlund setzte sich an den Tisch und entwarf einen Kurztext. Er bestand nur aus Symbolgruppen. Er steckte den Zettel ein und erhob sich wieder.
„In diesem Sterngewühl können wir nicht eingepeilt werden. Ich halte es für risikolos, einen Funkspruch abzusetzen.
Einverstanden?"
Sie waren einverstanden. Sie gruben sich damit ihr eigenes Grab, doch sie wußten es nicht.
Atlan
Perry Rhodan, Allan D. Mercant, Gucky und ich standen in einem Nebenraum der Feuerleitzentrale und beobachteten mit Hilfe der Bildsprechanlage die Vorgänge in der Hauptzentrale.
Die Techniker, die selbstverständlich nicht zum akonischen Energiekommando gehörten, sondern zur Galaktischen Abwehr, hatten alle Kameras auf Weitwinkelerfassung eingestellt. Wir konnten in Bild und Ton verfolgen, wie sich die fünf Agenten verhielten.
Tronar Woolver hatte sich in seine Aufgabe verbissen wie ein ausgehungerter Wolf in die Lenden eines Elches. Sein Bruder stand startklar direkt neben der Funkzentrale. Ich wußte, daß der Emotiokontakt zwischen den eineiigen Zwillingen keine Sekunde lang abriß.
Nach einem halbstündigen Linearflug hatte die Kaulquappe K- NAMU im Normalraum gestoppt. Jetzt stand sie fahrtlos zwischen zwei roten Sonnen, die hier, im galaktischen Zentrum, nur knapp neun Lichtmonate voneinander entfernt waren.
Die Distanz zu Kahalo betrug ungefähr achtzig Lichtjahre.
Wo das unbekannte Maahk-Raumschiff postiert war, schienen nicht einmal die Agenten zu wissen. Sie konnten den fremden Kommandanten nur mit Hilfe eines Rundstrahlspruches erreichen.
Die Kontaktaufnahme war entscheidend für den weiteren Ablauf unseres Planes.
Ich hätte viel dafür gegeben, wenn es Gucky möglich gewesen wäre, den Gedankeninhalt der Verräter zu belauschen. Mein kleiner Freund bemühte sich mit allen Kräften, aber es gelang ihm nicht. Völlig erschöpft zog er sich auf ein Konturlager zurück und rollte sich zu seiner Lieblingsstellung zusammen.
„Es tut mir leid, Atlan. Ich schaffe es nicht. Warum hat man ihnen die Nervenleiter
Weitere Kostenlose Bücher