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0227 - Gefangen in der Totenstadt

0227 - Gefangen in der Totenstadt

Titel: 0227 - Gefangen in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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unnatürlich.
    Zamorra hatte sich das Amulett wieder um den Hals gehängt. Er brauchte beim Laufen die Arme frei.
    Das Amulett zog ihn per Körperkontakt zum Brennpunkt des Geschehens. Die Silberscheibe lag auf seiner nackten Brust.
    Und dann war es Professor Zamorra, als wenn ihm ein schwarzer Folterknecht eine rotglühende Eisenstange auf die Brust stieß. Der Schmerz war kaum zu ertragen. Die in das Amulett eingeflossene Energie mußte gigantisch sein.
    Der Parapsychologe schrie auf. Dann reagierte er unbewußt. Seine Hände griffen die Silberkette, an der Leonardos Vermächtnis hing. Ein kurzer Ruck, dann hatte Zamorra seinen Schutz vor der Geisterwelt abgenommen.
    Schlagartig ebbte der Schmerz ab. Der Professor äugte scharf, ob sein Körper irgendwelchen-Schaden davongetragen hatte. Aber er konnte nicht die kleinste Brandblase, nicht die geringste Rötung auf seiner Haut feststellen.
    Dann fiel sein Blick auf das Amulett, das frei an der Kette pendelte.
    Um Merlins Stern hatte sich ein grünlich wabernder Strahlenkranz gebildet, der entfernt an einen Heiligenschein erinnerte.
    Professor Zamorra hütete sich, die Silberscheibe jetzt zu berühren. Zwar fand er keine direkte Erklärung für dieses Phänomen, aber die Wirkung des Amuletts hatte ihn oft genug in Erstaunen versetzt.
    Irgendwo vor ihm wurden gewaltige Energien auf magischer Basis frei. Energien, die von der Wissenschaft zwar vermutet, aber nie anerkannt wurden.
    Der Meister des Übersinnlichen ahnte, daß die Silberscheibe eine geballte Ladung Zauberkraft in sich aufgenommen hatte, die dem sofort den Tod gab, der sie jetzt berührte. Merlins Stern war wie ein Kraftwerk, das einen Blitz eingefangen hat, ohne die Stromkraft irgendwohin ableiten zu können.
    Und der Parapsychologe ahnte, daß noch weitere Energien aufgenommen wurden. Die Luft schien förmlich zu knistern.
    Merlins Stern strahlte wie die Eruption einer Kembombe - heller als tausend Sonnen!
    Professor Zamorra wußte, daß er sich nicht mit Nachdenken aufhalten durfte. Das Schicksal rief ihn. Das Amulett an der Kette weit voran von seinem Körper haltend, lief er, so schnell er konnte, seiner Bestimmung entgegen.
    ***
    Das Inferno war entfesselt!
    Gewalten, deren Größe und Entsetzlichkeit kein Mensch der heutigen Zeit erdenken oder erahnen kann, wurden freigesetzt.
    Hätte man diese Kräfte gegen die Welt der Sterblichen eingesetzt, mit ihnen wären kampfstarke Heere vernichtet, blühende Städte verwüstet und starke Reiche zertrümmert worden.
    Pater Aurelian und Nguruthos, der Dämon, standen sich gegenüber.
    Ging einer von ihnen zum Angriff über und überschüttete den Gegner mit todbringender Zauberkraft, wob dieser unsichtbare Abwehrschirme um sich. So wurden die Gewalten der Vernichtung entweder absorbiert oder aufgefangen, wie man einen Pfeil mit dem Schild fängt. Manchmal gelang es auch einem der Kontrahenten, die auf ihn zuströmende magische Energie mit der eigenen zu verschmelzen und als geballte Ladung auf den Gegner zurückzuschleudern. Ein solcher aus der Abwehr heraus gebauter Angriff war besonders stark.
    Aber der größte Teil der Energie wurde, bevor er sich in der Atmosphäre verflüchtigte, von Professor Zamorras Amulett aufgesogen. Das wußte aber keiner der Duellanten.
    Das Mädchen in der Grabruine hielt den Atem an. Die zierliche Hand krampfte sich um das gefundene Schwert. Denn der Kampf hatte an Heftigkeit zugenommen. Und nun sahen auch ihre Augen mehr von dem Ringen, das der Weiße Magier mit dem fürchterlichen Höllenfürsten durchkämpfte.
    Zu Beginn des Kampfes hatten sie sich nur gegenübergestanden. Es war nichts geschehen.
    Jedenfalls nichts, was das menschliche Auge sehen konnte.
    In Wirklichkeit aber taxierten sich die Gegner ab.
    Es war wie bei der ersten Runde eines Boxkampfes. Man tänzelt hin und her. Weniger, um dem Gegner schon einige harte Hiebe zu versetzen, sondern um seine Kampftechnik zu studieren. Vor und zurück. Wie spielerisch mit der linken Faust in die Richtung des Gegners schlagend, jederzeit bereit, durch eine Lücke in der Deckung sofort einen rechten Haken anbringen zu können. Aber wehe dem Unachtsamen, der dabei zuviel von seiner eigenen Taktik verrät und sich schon in der ersten Runde dazu verleiten läßt, alle seine Trümpfe auszuspielen.
    Die beiden Duellanten verhielten sich wie Boxer. Sie begannen ihre Angriffe auf einfachster Ebene.
    Der Dämon versuchte es zu Beginn mit Hypnose und Suggestion. Gewaltige Willenskräfte

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