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0227 - Gefangen in der Totenstadt

0227 - Gefangen in der Totenstadt

Titel: 0227 - Gefangen in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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rasten auf Aurelian zu. Die hypnotische Kraft war so stark dosiert, daß ihr auch der stärkste menschliche Wille erlegen wäre.
    Aber Pater Aurelian war kein gewöhnlicher Mensch. Und er hatte einen solchen Angriff erwartet.
    Der Kampf wurde auf telekinetischer Basis fortgesetzt.
    Unbegreifliche Kräfte zerrten an Pater Aurelian, um ihn wegzutragen -wegzuschleudern - irgendwohin. Kraft seines Geistes versuchte der Dämon, seinen Gegner eine Luftreise machen zu lassen. Bis über die Wolken sollte er steigen. Danach würde ihn der Dämon fallen lassen. Und Nguruthos würde zur Stelle sein, wenn die Knochen des Gegners am Boden zerschellten, und sich sofort der Seele bemächtigen.
    Aber die Rechnung ging nicht auf.
    Sosehr auch die geistigen Kräfte des Dämons an Aurelians Gestalt zerrten, der Pater blieb mit dem Boden verwurzelt wie eine deutsche Eiche.
    Alle Macht legte der Höllensohn in den Para-Angriff!
    Vergeblich!
    Dagegen fühlte sich Nguruthos nun selber gepackt. Noch ganz auf Angriff eingestellt, hatte er die Macht seines Gegners unterschätzt. Und der war so stark, daß er, ohne die eigene Sicherheit zu gefährden, zum Angriff übergehen konnte.
    Sandra Jamis rieb sich in ihrem Versteck die Augen. Der Dämon war verschwunden. Für zwei bis drei Herzschläge jedenfalls.
    Das reichte, um an der Piazza Venezia, einem der Hauptverkehrsknotenpunkte in Rom, ein Chaos zu entfesseln. Ein schwerbeleibter älterer Signore brach mit einem Herzinfarkt zusammen, und eine große Schar Gläubiger und Ungläubiger stürmte die nahegelegenen Kirchen.
    Am nächsten Tag würde die Boulevard-Presse von UFO-Phänomenen und kurzfristigen Besuchen Außerirdischer schreiben. Erich von Däniken aber mochte seine Theorien bestätigt sehen, daß sich die Außerirdischen kurzfristig auf der Erde sehen lassen. Der Vatikan würde sich dagegen verständlicherweise in Schweigen hüllen.
    Luzifers Getreuer hatte sein Angesicht gezeigt.
    Nguruthos, der Dämon, geriet in Wut. Der Gegner hatte ihm nicht nur Überlegenheit demonstriert, sondern auch versucht, ihn lächerlich zu machen. Was mochte Asmodis denken, wenn er zufällig diese Schande seines Dieners beobachten mußte?
    Der Dämon war schwer gekränkt. Nie in seiner bereits eine Ewigkeit dauernden Laufbahn, die, so ihm Luzifer beistand und ihm gnädig war, auch noch eine Ewigkeit dauern würde, war Nguruthos so erniedrigt worden.
    Hätte ihn der Pater in die Schwefelklüfte des Vesuv oder in den feuerspeienden Rachen des Ätna gezaubert, der Dämon hätte dafür Verständnis gezeigt. Nach dem Ermessen derer, die nur in drei Dimensionen dachten, mußte ein Sturz in eine solche Flammenhölle das unwiederbringliche Ende sein.
    In aber ausgerechnet in die Stadt zu versetzen, wo an jeder Ecke ein Gotteshaus stand, in denen wegen des vielen Weihrauchs jeder brave Dämon Atemschwierigkeiten bekam! Nach Rom, von wo aus das Kreuz seinen Siegeszug über die ganz Welt angetreten hatte! Das schlug dem Faß den Boden aus.
    Mit einem unirdischen Brüllen wechselte der Dämon von der Piazza Venezia den Stadort. Zornbebend stand er jetzt vor dem Vertreter des Guten, der ihn gelassen ansah.
    War da nicht ein spöttisches Lächeln auf den Lippen des Mannes in Weiß gewesen?
    Die Para-Kräfte des Dämons schlugen erneut zu.
    Ein häßliches, schürfendes Geräusch.
    Aus dem Mauerwerk der Grabruine, von der aus Sandra Jamis mit angehaltenem Atem die Auseinandersetzung verfolgte, löste sich ein Stein.
    Ein Brechen in dem uralten Mauerwerk. Dann schwebte ein Quader, von den telekinetischen Kräften des Dämons geführt, auf Pater Aurelian zu. Der fast mannshohe Stein mußte den Körper Aurelians zu einer formlosen Masse zerquetschen, wenn er traf.
    Ruhig stand der Mönch. Er machte keine Anstalten, zu fliehen oder auch nur zur Seite zu springen. Wie durch die Wucht einer unsichtbaren Riesenfaust geschleudert, raste der Stein näher.
    Sandra Jamis stieß ein ersticktes Seufzen aus.
    Fast hatte der Stein Pater Aurelian erreicht. Buchstäblich im letzten Moment riß dieser die rechte Hand hoch.
    Es war ein Schlag, wie ihn ein Tennisspieler ausführt. Und es wäre, um bei diesem Vergleich zu bleiben, ein Schmetterball geworden, der einem Björn Borg Schwierigkeiten bereitet hätte.
    Das Unerklärliche war geschehen!
    Der Stein, der sonst nur mit einem Kran zu heben war, wurde in Richtung des Dämons zurückgeschleudert. Denn der Pater hatte durch seine unerklärlichen Kräfte eine Stärke in seinen rechten Arm

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