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0227 - Stellas Rattenkeller

0227 - Stellas Rattenkeller

Titel: 0227 - Stellas Rattenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unsere Ohren fast schmerzhafte Töne, und auch Suko verzog sein Gesicht.
    Der Kies knirschte unter unseren Sohlen, als wir über den halbrunden Platz schritten. Wir beeilten uns jetzt. Es wurde wirklich Zeit, daß Rafferty in ärztliche Behandlung kam, und plötzlich hörten wir im Haus ein Krachen.
    »Die Tür«, flüsterte Suko. »Verdammt, jetzt haben sie die Tür aus den Angeln gerissen.«
    Das konnte man zwar nicht wortwörtlich nehmen, aber irgendwie kam es schon hin.
    Wahrscheinlich hatten die Biester die Tür so angenagt, daß sie nicht mehr von den Angeln gehalten werden konnte und nach innen in den Flur gekippt war.
    »Weg!« zischte ich. »Jetzt wird es Zeit!«
    Wir hätten schon fliegen müssen, um den Ratten zu entgehen, denn sie waren verdammt schnell. Als ich einen Blick über die Schulter warf, da sah ich, wie sie aus der Türöffnung drängten.
    Eine widerliche, graue, wirbelnde, durcheinanderquirlende Masse, wo ein Tier das andere überholen wollte, keinerlei Rücksicht kannte und dafür sorgte, daß manche Ratten hinfielen, sich überschlugen und von den anderen mit ihren Körpern und auch den Zähnen zur Seite gedrängt wurden.
    Ihr Ziel sahen sie.
    Das waren wir!
    Weglaufen konnten wir nicht mehr, und so stellten wir den Kammerjäger nur hinter uns und deckten ihn mit unseren Körpern. Ich trug auch den Dolch bei mir und zog die Waffe.
    Es war nicht nötig, sie einzusetzen, denn die Ratten bogen urplötzlich ab. Sie schlugen einen Bogen, wir waren für sie völlig uninteressant. Etwa zwei Yards von uns entfernt wälzten sie sich vorbei.
    Eine Erklärung lag auf der Hand. Die Nager hatten die seltsamen Töne gehört. Danach orientierten sie sich, wir wurden zweitrangig, aber wir atmeten auf, denn dieser Kampf wäre noch härter geworden als der erste.
    Wir blieben stehen und schauten den davonlaufenden Ratten nach. Sie hatten es wirklich eilig, dorthin zu kommen, wo auch die schrille Musik aufklang, und ich dachte natürlich daran, den gleichen Weg zu nehmen.
    Darüber sprach ich mit Suko.
    »Okay, einverstanden, dann gehe ich aber mit«, meinte der Chinese.
    »Und Rafferty?«
    »Lassen Sie mich nicht allein!« kreischte er. »Ich will nicht zwischen dem Rattenvolk bleiben.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Rafferty war für uns ein Klotz. Da fiel mir etwas ein. »Jetzt ist das Haus doch wieder frei. Wir können anrufen. Sie verschanzen sich in einem Zimmer und öffnen erst, wenn die Polizei oder Feuerwehr erscheint.«
    »Das…das halte ich nicht durch!«
    »Sie müssen«, erwiderte ich schroff, faßte ihn an der Schulter und drehte ihn herum. »Kommen Sie jetzt mit. Es wird Sie keiner mehr stören.«
    An Sukos Lächeln erkannte ich, daß er genau meiner Ansicht war.
    Slim Rafferty sträubte sich zwar noch, aber wir ließen ihm keine Zeit, sich gegen unseren Plan zu stemmen. Gemeinsam schafften wir ihn in das Haus.
    Suko und ich betraten sicherheitshalber das Zimmer und schauten uns um.
    Da war keine Ratte zu sehen, nur ein scharfer, beißender Geruch lag in der Luft.
    Das Telefon stand auf einem schmalen Wandregal. Die Notrufnummern kennt man auswendig. Ich überlegte, ob ich tatsächlich die Feuerwehr anrufen sollte. Wichtiger war erst einmal, daß Rafferty in Sicherheit gebracht wurde.
    Normalen Streifenpolizisten wollte ich das nicht überlassen.
    Deshalb sprach ich mit unseren Spezialisten, die sich bereit erklärten, den Kammerjäger abzuholen.
    Suko hatte den zitternden Mann auf einen Stuhl gedrückt und sprach beruhigend auf ihn ein. Rafferty schaute auf die Tür, die keine mehr war und schüttelte den Kopf. »Die können zurückkommen«, flüsterte er.
    »Nein, sie sind dem Ruf gefolgt. Außerdem dauert es nur Minuten, bis die Polizei hier ist.«
    Da gab der Mann seinen Widerstand auf. »Wenn mir etwas passiert, tragen Sie die Schuld.«
    Der Satz ging uns beiden unter die Haut. Wir wurden wieder schwankend, aber die seltsamen Töne überzeugten uns schließlich, unseren Weg zu gehen.
    Draußen vor dem Haus empfanden wir das schrille Geräusch wieder intensiver. Am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten, aber wir wollten herausfinden, aus welcher Richtung es kam.
    Das war gar nicht einfach, denn diese gräßlichen Töne waren überall und hüllten uns ein.
    Suko deutete in die entgegengesetzte Richtung, aus der wir gekommen waren. »Dort ist es«, sagte er.
    »Dann los.«
    Die Leichenhalle war kaum aus unserem Blickfeld verschwunden, als die schrille Musik abbrach. Nicht einmal mit

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