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0228 - Der Leichenpfad

0228 - Der Leichenpfad

Titel: 0228 - Der Leichenpfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er sich Chris unter den linken Arm, während er das Messer weggesteckt hatte. Dann wuchtete er Chris Berger hoch und warf sie über seine Schulter. Die junge Studentin merkte nicht einmal, daß sie ihre Schuhe verlor. Ihr Kopf lag auf dem Rücken des Zombies, die nackten Füße baumelten dicht vor seinem Gesicht und schwankten bei jedem Schritt.
    Göpfert ging. Er hatte sein Ziel erreicht und der Familie einen Schaden zugefügt. Dabei hoffte er, daß die beiden anderen Göpferts nicht mehr lebten, doch das war ein Irrtum.
    Als der Zombie sich in Deckung des Hügels weiterbewegte, wurde die Haustür aufgestoßen, und Ralf erschien. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, sah blaß wie eine Leiche aus und hielt verzweifelt seinen verletzten Arm.
    »Polizei!« hauchte er, »ich… ich habe sie angeru…«
    Es sollte ihm nicht mehr vergönnt sein, den Satz zu beenden. Die Kräfte verließen ihn, und er fiel schwer zu Boden…
    ***
    Man wollte mich tottreten!
    Die Weiße Frau, deren Geist in dem Körper des Pfarrers steckte, hatte es befohlen.
    Würde der Mann gehorchen?
    Er mußte es, denn er folgte den Gesetzen der Hölle. Seltsam auf einmal, wie ich alles so deutlich mitbekam. Es schien mir, als hätten unsichtbare Hände einen störenden Vorhang vor meinem Gesicht weggezogen und damit auch den Gedankenapparat befreit.
    Vor mir stand der Pfarrer. Sein Gesicht zuckte, und dieses Zucken pflanzte sich über den gesamten Körper fort. Einmal war er zum Mörder geworden, hatte eine schwere Schuld auf sich geladen, obwohl der Tote noch herumlief.
    Jetzt sollte der Pfarrer wieder töten!
    Mich!
    Es waren schreckliche Sekunden, die wir durchmachten. Ich merkte genau, daß sich im Innersten seiner Seele etwas sträubte. Irgendwie war es der Weißen Frau nicht gelungen, den Pfarrer in seinen Bann zu bekommen. Sklavisch gehorchte er ihr nicht, er stemmte sich noch dagegen an.
    Er bewegte seine Hände, öffnete und schloß sie, hob seinen Fuß, und sein Gesicht verzerrte sich dabei in unendlicher Qual. Pastor Schmitz focht einen schrecklichen Kampf mit sich aus, so daß meine Hoffnung immer größer wurde, es dennoch zu überleben.
    Er verlor!
    Urplötzlich sah ich, wie die Knie des Mannes nachgaben. Er konnte seine alte Standfestigkeit nicht mehr halten, das Böse in ihm gewann die Oberhand, sein Gesicht verzerrte sich, und mir kam es vor, als wollte sich sein Körper regelrecht aufblähen.
    Dann trat er.
    Auch im Vollbesitz meiner Kräfte wäre es mir schwergefallen, dem Tritt auszuweichen. Zwar bekam ich noch meine Hand so hoch, daß die Schuhspitze dagegen prallte, doch der Tritt wurde abgelenkt, und ich spürte den Schmerz dicht unter der Hüfte.
    »Tot! Tritt ihn tot!« Abermals klang die fremde Stimme auf. Sie hetzte, sie verlangte alles, und ich krümmte mich zusammen, um den Tritten so wenig Angriffsfläche zu bieten wie nur möglich.
    Meine Finger ertasteten das Kreuz. Es war für mich die letzte Hoffnung. Wenn ich es über den Kopf streifen konnte, um es gegen den Mann zu werfen…
    Da peitschten die Schüsse.
    Ich hörte es am Klang, daß es nur eine Beretta sein konnte, und der Pastor, der sich trotz allem in der Gewalt der Weißen Frau befand, zuckte unter den Einschlägen zusammen.
    Zweimal hatte Kommissar Mallmann geschossen, und beide Kugeln hatte er genau ins Zentrum gesetzt.
    Aus dem Mund des ehemaligen Geistlichen drang ein schreckliches Ächzen. Er beugte seinen Kopf vor, und der Oberkörper folgte, so daß er gekrümmt stehenblieb. Dabei schwankte er, drehte sich und wandte mir den Rücken zu.
    Ich hörte Schritte und sah, wie Will Mallmann neben mir auftauchte. Schußbereit hielt er die Beretta, doch er brauchte kein weiteres Mal abzudrücken.
    Der Pfarrer fiel zu Boden.
    Es war zu schwer für ihn gewesen, noch das Gleichgewicht zu halten. Er blieb auf der Seite liegen und wandte mir sein Gesicht zu. Qual, Schmerzen, aber auch Erleichterung zeichneten sich darauf ab. Irgendwie schien er froh zu sein, es überstanden zu haben und daß es nun mit ihm zu Ende ging.
    Aber wie war das mit der Weißen Frau? War auch sie getötet worden? Hat die Kraft des weißmagischen Silbers ihrer Existenz ebenfalls ein Ende gesetzt?
    Ich wußte es nicht, aber wir mußten auf Nummer Sicher gehen.
    »Will!« keuchte ich, »nimm mein Kreuz. Lege es auf die Brust des Pfarrers. Bitte…«
    Der Kommissar verstand. Er ging neben mir in die Hocke, hob meinen Kopf an, faßte nach der Kette und zog sie über meinen Schädel. Dann ging

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