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0228 - Der Leichenpfad

0228 - Der Leichenpfad

Titel: 0228 - Der Leichenpfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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losgelassen, er sah auch nicht mehr so aus, wie vor dem Treffer. Sein Kopf hatte eine andere Form bekommen.
    Der Untote lag auf dem Rücken. Die Beine hatte er angezogen und beide Hände gegen den Schädel gepreßt. Für die nächste Zeit war er mit sich selbst beschäftigt.
    »Frank!« gellte Ralfs Schrei. »Los, hoch mit dir, verdammt!«
    Ralfs Vetter plagten die Schmerzen. Er hörte den Schrei jedoch, wälzte sich auf die Seite und stemmte sich hoch. Noch auf den Knien hockend, erkannte er, daß Ralf den Schemel fallen gelassen hatte und sich um Chris kümmerte. Beide Hände hatte er unter ihre Achseln gelegt und riß sie auf die Füße.
    Jetzt mußten sie alles einsetzen, um dem Grauen endlich zu entkommen. Diesmal fiel Christine nicht mehr zurück. Ralf gelang es, sie aus der Küche zu zerren. Das Mädchen befand sich noch in einer schrägen Haltung, seine Füße bewegten sich automatisch und folgten dem Zug, der sie nach hinten zerrte.
    Auch Frank faßte mit an. Schrecklich sah er aus. Das Blut rann über sein Kinn, fand den Weg am Hals und versickerte im Hemdkragen, wo es einen breiten, roten, nassen Flecken hinterlassen hatte. Zeit, sich um seine Verletzung zu kümmern, hatte er ebensowenig wie Ralf, für alle drei galt es, ihr Leben zu retten.
    »Zur Tür!« keuchte Ralf, »wir müssen zur Tür.« Er ärgerte sich darüber, daß das Haus so groß und der Weg zum Ausgang so weit war. Die Hälfte schafften sie und glaubten schon an einen Fluchterfolg, als sie hinter sich einen röhrenden Schrei vernahmen. Sofort wirbelten die beiden Jungen herum.
    Im Gang stand der Zombie.
    Und er hatte ein Messer!
    ***
    Ich mußte zwei Reaktionen in einer vereinen. Einmal durfte mich der Stein nicht treffen, zum anderen die von der Weißen Frau geleitete Faust des ehemaligen Pastors.
    Beides schaffte ich nicht. Der Stein streifte zum Glück nur meine Haare, die Faust aber hieb ins Zentrum.
    Damit meinte ich mein Gesicht.
    Es war ein regelrechter Donner, ein klassischer Treffer, hätte ein Boxkommentator gesagt. Ich sah tatsächlich ein Heer von Sternen vor meinen Augen aufblitzen und wußte nicht, was mit mir geschah, denn in dieser kurzen Zeitspanne trat ich einfach ab.
    Fast hätte es mich noch aus den Schuhen gehoben, wie man manchmal in irgendwelchen Slapstick-Komödien sieht, dann folgte der Aufprall.
    Auch der schüttelte mich durch, denn mein Hinterkopf wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen.
    Zum zweitenmal sah ich Sterne, aber auch die Schwärze dahinter, die mich zu fressen drohte. Ein Zeichen der nahen Bewußtlosigkeit, wie ich aus Erfahrung wußte.
    Manchmal gelang es mir, mich dagegen anzustemmen. Wenn man in so vielen Auseinandersetzungen steckte wie ich, dann konnte man ein gewisses Training bekommen, und ich setzte auch hier alles ein, um nicht in dem Tunnel der Schwärze zu verschwinden.
    Aber die Wogen waren sehr mächtig, und der Schmerz wühlte in meinem Kopf, wobei er am Kinn seinen Ausgangspunkt besaß und hoch bis in die Stirn zuckte.
    Ich war nicht völlig erledigt, irgendwie paralysiert, unfähig, mich zu bewegen. Dabei bekam ich mit, was um mich herum geschah, ich hörte sogar die Schritte, als sich der Pfarrer mir näherte.
    Angst kroch in mir hoch. Jetzt konnte er mit mir machen, was er wollte, mich vernichten.
    Und ich hörte eine weibliche zischende Stimme. »Vorsicht, das Kreuz!«
    Mein Retter? Hatte mich das Kreuz gerettet? So recht wollte ich es nicht glauben und bekam auch sehr bald die Bestätigung, denn zwei Pranken fuhren von hinten her unter meine Achselhöhlen, griffen hart zu und schleiften mich fort.
    Noch sah ich von meiner Umgebung nicht mehr als verwischende Schatten, die eine graugrüne Farbe besaßen und zwischen der manchmal düstere Wolken wallten. Ich merkte allerdings, daß man mich zuerst über steinigen und etwas später über mit Gras bewachsenem Boden schleifte. Wahrscheinlich sollte ich zu meinem Sterbeplatz gebracht werden, wo mich die Weiße Frau in der Gestalt des Geistlichen dann endgültig vernichtete.
    Irgendwann kam ich zur Ruhe. Schwer fiel mein Kopf wieder zurück, und ich spürte abermals den brennenden Schmerz. Ich konnte wieder besser sehen. Vor meinen Füßen schien die Gestalt des Pfarrers in den Himmel zu ragen, ich glaubte sogar, einen quälenden Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen, und hörte, wie sein Mund mit der Stimme einer anderen sprach.
    »Tritt ihn tot!«
    ***
    »John?« Will Mallmann fuhr aus seiner sitzenden Stellung hoch, als er den Namen des

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