0228 - Die Rache des Mutanten
daß es der Kommandant war.
Sofort witterte Rakal Unheil. Die Stimme des Maahks hatte blechern geklungen. Da er einen Helm trug, wurden die Laute von seinen Außenmikrophonen aufgenommen.
„Ich hatte Glück", erwiderte Woolver vorsichtig. „Da ich mich auf Kahalo frei bewegen konnte, fiel es mir nicht schwer, mit diesem Schiff zu entkommen."
Grek-1 musterte ihn träge. Doch durch diese vermeintliche Unlust ließ sich der USO-Major nicht täuschen. Er glaubte förmlich zu spüren, wie es im Gehirn des Kommandanten arbeitete.
„Wer hat dir bei der Flucht geholfen?" fragte Grek-1.
„Wer hätte mir helfen sollen?" fragte Woolver kaltblütig zurück.
„Es gab auf Kahalo niemand, dem ich mich anvertrauen konnte."
Grek-1 machte eine ungeduldige Handbewegung.
„Willst du behaupten, daß du ohne fremde Hilfe geflohen bist?"
„Ja", entgegnete Woolver. Grek-1 wandte sich zu seinen Begleitern um, als erwarte er von ihnen, daß sie gegen diese unwahrscheinlich klingende Behauptung protestierten. Doch die Maahks blieben stumm.
„Er wurde nicht verfolgt", bemerkte Grek-1 schließlich. „Es scheint also, als Spreche er die Wahrheit" Mit einem Ruck änderte Grek 1 abermals seine Stellung und schaute Woolver direkt an.
„Alles ist wunderbar glatt verlaufen."
Woolver spürte, wie ein kaltes Gefühl seinen Nacken hinaufkroch. Er mußte sich Mühe geben, um den starren Blicken der fremdartigen Augen standhalten zu können.
„Hast du Unterlagen über die von den Terranern entwickelte Transmittersperrschaltung bei dir?" erkundigte sich Grek-1.
Woolver öffnete erleichtert seinen Gürtelverschluß und überreichte dem Maahk-Kommandanten zwei zusammengerollte Folien.
„Das ist alles, was ich stehlen konnte", sagte er. „Ich hoffe, daß es genügt."
Achtlos schob Grek-1 die Folien in eine Tasche. Dann streckte er seine Hand wieder in Woolvers Richtung aus.
„Und nun den Sender", forderte er. Woolvers Gedanken wirbelten durcheinander. Er war zutiefst erschrocken. Dann erst begriff er, daß der Maahk den Mikrosender meinte, den der Duplo mitgeführt hatte.
Rakal öffnete die Schnalle des Gürtels und legte das winzige Gerät in Greks Hand.
„Da wir nicht entdeckt worden sind, können wir jetzt an Bord des Mutterschiffes zurückkehren", ordnete Grek-1 an. „Dort werden wir uns um den Duplo und um das von ihm gestohlene Material kümmern."
Grek 1 drehte sich um und stapfte davon. Woolver atmete auf.
Vorläufig drohte ihm keine Gefahr.
Einer der Maahks, die mit dem Kommandanten in den Hangar gekommen waren, blieb bei Woolver. Allerdings schien er nicht die Aufgabe zu haben, den zurückgekehrten Duplo zu bewachen, sondern die Space-Jet zu untersuchen. Woolver sah zu, wie der Fremde durch die Schleuse ins Innere des Beibootes kletterte.
Woolver folgte ihm. „Ich glaube, dieses Raumschiff ist mehr wert als die Unterlagen über die neuartige Transmitterschaltung", erklärte der Maahk.
„Wieso?" erkundigte sich Woolver gespannt. Der Maahk klopfte bezeichnend auf den Kartentisch. „Dieses Miniaturraumschiff ist fest in unseren Händen. Wir können es untersuchen und viel über den Stand der terranischen Raumfahrt herausfinden. Von der Transmitterschaltung besitzen wir nur die wenigen Unterlagen, die du mitgebracht hast. Bis wir sie verstehen, werden die Terraner ihre Spezialschaltung schon benutzt haben."
„Das ist allerdings möglich", gab Woolver zu.
Er ging zum Pilotensitz und nahm darauf Platz.
Der Maahk sagte: „An Greks Stelle würde ich dich töten, Duplo."
Woolver blickte geradeaus, aber er sah den Maahk deutlich als Spiegelbild auf den ausgeschalteten Bildschirmen. „Warum?" rief er überrascht. „Man weiß nie so sicher, was im Kopf eines Duplos vorgeht, der von einem Einsatz zurückkehrt", meinte der Maahk. „Was kannst du uns noch nützen?"
„Wird .Grek 1 sich diesem Gedanken anschließen?" fragte Rakal.
„Niemand weiß vorher, was der Kommandant befiehlt", sagte Woolvers Gesprächspartner. „Aber ich, Grek 104, würde deine Sicherheitsschaltung aktivieren."
Hoffentlich dachten nicht noch mehr Maahks wie Grek 104. Für Woolver war es erschreckend zu hören, mit welcher Gleichgültigkeit Grek 104 vom Tod eines Duplos sprach. Die in den Multi-Duplikatoren entstandenen Wesen schienen den Maahks nichts zu bedeuten.
Es sah so aus, als hinge sein Leben jetzt von der Laune des Grek-1 ab. Das war nicht gerade ermutigend.
Seit über einer Stunde befand sich Rakal Woolver bereits in einer
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