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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie sich?
    »Raffael«, sagte Gryf.
    Zamorra fuhr herum. »Wie kommst du denn darauf?« stieß er hervor.
    »Nicole«, fuhr Gryf fort. »Oder du. Einer von euch dreien hat den Gegner im Huckepackverfahren eingeschleust. Ich tippe auf Raffael.«
    Zamorras Hände schossen vor, griffen nach den Schultern des Druiden. »Weißt du, was du da sagst, Gryf?« stieß er hervor. »Weißt du, was du behauptest?«
    »Ich weiß es«, entgegnete der Druide ruhig. »Als ihr noch nicht in Sichtweite wart, spürte ich euer Kommen. Und ich nahm nicht drei Bewußtseine wahr, sondern vier. Erst hielt ich es für eine Täuschung. Aber ich bin mir jetzt ganz sicher.«
    »Vier?« machte Zamorra verblüfft und trat einen Schritt zurück. Er prallte gegen die Zeltstange; die Konstruktion schwankte bedenklich.
    »Das vierte war eigentlich nur ein schwaches Echo«, präzisierte Gryf. »Und dann kam Raffaels Schwächeanfall. Wo begann er? Gab es schon lange vorher Anzeichen, oder erst im ungefähren Wirkungskreis des magischen Schirms?«
    »Verdammt«, murmelte Zamorra unsicher.
    »Raffael war und ist wahrscheinlich noch beeinflußt«, sagte Gryf. »Da oben brennt das Leiht wie ein Signal, wie ein Leuchtfeuer. Warum? Weil jemand kommt! Der Schwarze Druide! Er naht noch oder ist schon da, und mit ihm die Ratten! Ich weiß nicht, wie er erwachte, wann und wo, aber das ist unbedeutend. Wahrscheinlich war es bei diesem… de Blaussec oder wie der Knabe heißt. Verstehst du, Zamorra? Die Gefahr ist schon längst da, und du kannst nichts dagegen tun. Der Schwarze hat dich gefunden.«
    »Und mit Nicole kann er mich unter Druck setzen…«, sagte Zamorra dumpf.
    »Das Amulett«, mahnte Gryf. »Wenn es dir schon gegen die Ratten und Wer-Ratten nicht hilft, hilft es dir aber bei anderen Dingen. Du kannst es zu dir zurückrufen und dann die Spur mit seiner Hilfe verfolgen. Den Weg, den es bis zu seinem Dieb gemacht hat.«
    »Du hast Recht«, sagte Zamorra.
    »Dann fang endlich an, bevor der Tag kommt«, sagte Gryf. »Wir wissen jetzt, woran wir sind. Wir können jetzt anfangen, zurückzuschlagen.«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. »Schön«, sagte er. »Ich werde es mir zurückholen.«
    Es gab eine untrennbare Verbindung zwischen dem Amulett und ihm, die sich zu einem geringen Teil auch auf Nicole mit erstreckte. Wenn Zamorra das Amulett durch die Kraft seiner Gedanken zu sich rief dann kam es. Es durchdrang Wände und Gebirge und war nicht zu halten, mit keiner Macht der Welt. Innerhalb weniger Sekunden oder längstenfalls Minuten erschien es in Zamorras Hand.
    Zamorra konzentrierte sich. Er rief das Amulett. Die Hand vorgestreckt, um es in seinem rasenden Flug aufzufangen, stand er da.
    Minutenlang.
    Dann sah er verwirrt auf.
    »Ich bekomme keinen Kontakt«, sagte er bestürzt. »Es reagiert nicht auf mein Rufen.«
    »Was bedeutet das?« fragte Teri erschrocken.
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten«, sagte Zamorra dumpf. »Die erste ist, daß es sich zu weit entfernt befindet und meinen Ruf nicht mehr aufnehmen kann.«
    »Unwahrscheinlich«, verwarf Gryf diesen Gedanken. »So schnell können nicht mal die Meegh-Cyborgs laufen, geschweige denn eine Wer-Ratte, die noch dazu eine schwere Last trägt. Sie mögen zwar unglaublich stark sein, aber irgendwo gibt es auch für sie Grenzen. Möglichkeit zwei?«
    »Es könnte mit Nicole Zusammenhängen«, überlegte Zamorra. »Vielleicht braucht sie das Amulett, und es bleibt bei ihr. Aber daran glaube ich eigentlich nicht. Die dritte Möglichkeit ist die, daß es von unserem letzten Abenteuer her zu geschwächt ist. Ich weiß, daß dem Amulett sehr viel Energie entzogen wurde, um die Worte der Macht wirken zu lassen. Vielleicht wäre ich wirklich daran gestorben, wenn es nicht so gewesen wäre. Wenn es natürlich so geschwächt ist, kann es nicht reagieren.«
    »Es gibt noch eine vierte Möglichkeit«, sagte Gryf.
    »Der Rattenmann hat es zerstört.«
    ***
    Der Rattenmann ermüdete nicht. Dämonische Kräfte durchpulsten seinen Körper, hielten ihn aufrecht. Unangefochten erreichte er mit seiner Gefangenen Château Montagne. Er trat durch das große Portal und erreichte das Wohngebäude. Die Tür war unverschlossen.
    Und immer noch trug er Nicole Duval auf den Schultern.
    Nie zuvor war er hier gewesen. Dennoch fand er sich auf Anhieb im Innern des Gebäudes zurecht. Nicht die Erinnerung an das, was Raffael ihm erzählt hatte, half ihm dabei, denn die Erinnerung war tot, gestorben mit Clement Ferrac, dessen

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