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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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letzte Kraft aus dem Körper zöge!«
    Zamorra schluckte.
    »Selbst Merlin«, sagte Teri, »kann die Worte nicht immer so benutzen, wie er gern möchte. Entsinnst du dich an den Angriff der Meeghs im Tal von Cwm Duad?«
    Zamorra nickte verblüfft. »Du weißt davon?«
    »Damals schuft ihr beide, Merlin und du, ein Zeitparadoxon, um die Dämonischen aus unserer Raumzeit zu entfernen und ein Weltentor zu zerstören. Merlin erzählte es mir. Damals benutzte er die Worte der Macht. Vielleicht lerntest du sie damals. Merlin selbst war zu Tode geschwächt. Für viele Monate zog er sich in seine Lebensblase zurück, um sich von jener Anstrengung wieder zu erholen…«
    Zamorra nickte. Er entsann sich an die damaligen Vorkommnisse. Ja, der mächtige Merlin war dem Tod nah gewesen… »Ja«, murmelte er. »Das war es wohl. Und als ich die Worte der Macht benutzte, glaubte ich selbst, sterben zu müssen. Vielleicht hat mich nur das Amulett davor bewahrt.« Er griff nach seiner nackten Brust.
    Seine Augen weiteten sich.
    »Es ist fort«, murmelte er. Er fuhr herum und suchte die Umgebung ab. »Ich drang in das Buschwerk ein, wollte es dem Rattenmann in den Nacken schlagen… aber es müßte doch hier sein!«
    Doch es blieb verschwunden.
    »Er muß es mitgenommen haben«, vermutete der Meister des übersinnlichen. »Aber aus welchem Grund?«
    »Aus dem gleichen Grund wie dem, aus dem er Nicole entführte.«
    Teri hob die Hand. »Aber - wenn es stimmt, was du über die Ratten andeutetest, kann es dir ohnehin nicht helfen, außer bei direkter Berührung.«
    Zamorra nickte. »Das stimmt«, sagte er. Er sah wieder zum Buschwerk hinüber. »Wir müssen hinterher, müssen Micole finden…«
    Gryf legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Ganz ruhig bleiben«, verlangte er. »Wenn du überstürzt vorgehst, verdirbst du alles. Begriffen? Bleib ganz ruhig und überlege erst einmal, was wir tun können. Erzähle, was hat es nun mit diesen Ratten auf sich? Weißt du, warum das Amulett nicht auf sie reagiert?«
    Zamorra ging langsam zum Zelt zurück.
    »Ja«, sagte er. »Weil diese verdammten Ratten vom Silbermond kommen.«
    »Was?« schrie Teri.
    Gryf schüttelte den Kopf.
    »Du mußt dich irren«, sagte er. »Der Silbermond existiert nicht mehr. Das ganze System der Wunderwelten besteht nicht mehr. Sie wurden in die Sonne geschleudert, um diese zu zerstören. Es war eine der letzten Taten Sara Moons, ehe sie zum Feind überlief. Das System mußte zerstört werden, weil die Sonne entartete …«
    »Genau«, sagte Zamorra und suchte nach seinen Sachen, um sich anzuziehen. An Nachtruhe war nicht mehr zu denken, und in Kürze wurde es ohnehin wieder hell. Gryf und Teri folgten seinem Beispiel.
    »Die Sonne entartete«, fuhr Zamorra fort. »Und auf dem Silbermond geschahen eigenartige Dinge. Das Leben veränderte sich, wurde zum Teil negativ. Zu der Zeit, kurz bevor die Vernichtung beschlossen wurde, entstanden dort auch diese Riesenratten. Irgendwie mußte es einem Schwarzen Druiden sein, diese Ratten mit sich zu nehmen. Irgendwann kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Schwarzen und Merlin. Merlin verriet es mir. Er tötete den Schwarzen nicht, vielleicht, weil er immer noch hoffte, ihn läutern zu können. Er bannte ihn nur. Trotzdem gelang es dem Schwarzen irgendwie, die Ratten herüberzuholen und einzusetzen - und zwar jetzt. Oben bei Morlaix hatten wir das Vergnügen. Und weil sie vom Silbermond stammen,, dem einstigen Zentrum der Weißen Magie, spricht das Amulett nicht auf sie an. Auch nicht auf ihre Diener, die Menschen mit den Rattenköpfen.«
    »So ist das also«, murmelte Gryf. »Ein Schwarzer Druide… Ich wußte immer, daß es die Schwarzen gibt, aber ich konnte sie nicht lokalisieren. Sie verfolgen andere Ziele als wir, sie arbeiten für das Böse. Ich hatte vor geraumer Zeit mit einem dieser Burschen zu tun, oben in Schottland, bei Llewellyn Castle. Yago nannte er sich, der Teufelsdruide. Aber ihn gibt es nicht mehr.«
    »Und wir unter den Standing Stones in Irland«, sagte Zamorra. »Ein Uralter war es, der einen schwarzen Teufelskristall bewachte. Seither spielt das Amulett ein wenig verrückt, weil der Schwarze daran herumpfuschte.«
    »Weißt du, wo unser derzeitiger spezieller Freund ist?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Merlin warnte mich vor ihm. Ich sollte ihn finden, bevor er mich fände. Aber er konnte mir nicht verraten, wo sich der Schwarze aufhält. Er sollte jedenfalls noch unter dem Bann

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