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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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zog ich den Fuß zurück und ließ den Stummel fortglühen.
    Ich weiß nicht mehr wie lange wir schweigend herumstanden und immer wieder hofften, es möchte sich herausstellen, das dies nicht unsere beiden Kollegen sein könnten. Aber irgendwann löste sich drüben die Gruppe auf. Zwei Männer kamen zu uns herüber. Es waren Tom Baily und Richard Lavoisier vom FBI. Sie hielten ein paar weiße Kartons in der Hand von der Größe gewöhnlicher Karteikarten.
    »Nun?«, fragte Mister High.
    Seine Stimme klang heiser und fremd.
    Tom hielt ihm zwei mit Fingerabdrücken übersäte weiße Karte hin. Als ich in sein Gesicht blickte, erschrak ich. Es war grünlich-gelb. Richard Lavoisier hielt dem Chef eine große Lupe hin und zwei weitere Karten.
    Mister High verglich die Fingerprints. Er tat es langsam, gründlich und mit einer an die Nerven gehenden Geduld. Dann ließ er die Karten sinken und reichte Lavosier die Lupe' zurück. In seinen Gesicht zuckte es.
    »Sie sind es«, sagte er. »Kein Zweifel. Es sind Bill Morgan und Duff Sticker.«
    Er drehte sich um und ging schnell von uns weg. Wir senkten die Köpfe und waren wie erschlagen. Bill Morgan und Duff Sticker. Gestern früh hatte ich mit Bill noch ein paar dumme Witze gerissen, wie es halt unter Männern üblich ist, die sich kennen und zufällig im Flur begegnen.
    Ich räusperte mich.
    »Ich möchte sie sehen«, sagte ich rau.
    Lavosier sah mich erschrocken an.
    »Tu’s nicht, Jerry«, sagte er. »Selbst die abgebrühten Burschen von der Mordkommission wünschten sich, sie brauchten sich das da nicht anzusehen.«
    »Halt den Mund«, sagte ich leise und ging hinüber.
    Meine Füße schienen aus Blei zu sein. Ich sah zwei Hecken vor mir auftauchen, die man mit Seilen auseinandergezerrt und festgebunden hatte. Irgendein Mann mit einem Fotoapparat ging auf unsicheren Beinen ein paar Schritte zur Seite drehte sich einem Gebüsch zu und erbrach sich. Es musste der Polizeifotograf von der Mordkommission sein:
    Ich blieb stehen. Plötzlich bemerkte ich, dass neben meinem eigenen noch drei andere Schatten auf den Boden fielen. Ich wandte flüchtig den Kopf. Phil stand links von mir. Rechts standen Walter Stein und Jimmy Reads. Ganz langsam drehte ich den Kopf zurück und sah die beiden Toten an.
    Bill Morgan. Duff Sticker.
    In meinem Innern entstand etwas Eiskaltes, das sich wie ein stählerner Ring um mein Herz legte und mir die Brust zu zerdrücken drohte. Ich konnte kaum atmen. Aber meine Augen tasteten stumm und gründlich diese beiden Körper ab.
    Ich nahm meinen Hut ab und starrte auf das Entsetzliche…
    Irgendwann knirschte hinter uns Schritte. Ich hörte sie, aber sie wurden mir nicht richtig bewusst. Bis eine sehr leise Stimme sehr hart und sehr schneidend sagte: »Phil und Jerry, Sie sind bis zur Aufklärung dieses Mordes von allen anderen Aufgaben entbunden. Bringen Sie mir die Mörder. Bringen Sie sie lebendig.«
    Es war, als hätte eine Stimme gesprochen, die nicht von dieser Welt sein konnte. Es war nichts Menschliches in ihr, obgleich es doch die uns allen so vertraute Stimme von Mister High war.
    Ich nickte ein paar Mal.
    »Ja, Chef«, erwiderte ich tonlos. »Ja, Chef, ich schwör’s Ihnen!«
    Ich schloss die Augen, drehte mich wie unter einer zentnerschweren Last um und ging langsam weg. Plötzlich lief mir der Fotograf der Mordkommission wieder über den Weg. Ich packte ihn mit der linken Hand an den Aufschlägen seines Jacketts, mit der rechten deutete ich über die Schulter hinweg zurück.
    »Das da«, sagte ich heiser, »das da haben Sie fotografiert?«
    »Ich musste ja«, stöhnte er. Er war fahlgelb im Gesicht.
    Ich nickte.
    »Okay«, sagte ich hart. »Von jedem Bild kriege ich einen Abzug für mich persönlich. Kapiert?«
    Er riss die Augen auf.
    »Sie wollen…«
    »Ja, ich will«, sagte ich. »Ich will von jeder Aufnahme einen Abzug. Und ich werde sie dauernd bei mir haben, bis ich sie dem richtigen Mann vor die Augen halten kann.«
    Ich wollte noch etwas sagen, aber auf einmal brach auf dem stillen Friedhof eine Unruhe aus, die mich herumfahren ließ. Ich sah nur noch eine schattenhafte Bewegung an mir vorbeihuschen, ich hörte ein paar Männer rufen: »Haltet sie!«, und dann tauchte plötzlich Pat an der Stelle auf, wo die beiden Leichen lagen.
    Es war mir, als ob mich ein Blitz getroffen hätte. Für eine Sekunde standen wir alle absolut unfähig zur leisesten Bewegung.
    Und dann sahen wir, wie sich Patricia Morgan nach vorn warf. Ein Schrei

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