Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
Vom Netzwerk:
schienen zunächst selbst davon überrascht zu sein, aber dann erhoben sie sich schnell und gingen zur Tür. Wortlos verließen sie das Arbeitszimmer des Chefs. Ihre Gesichter waren unbewegt. Ein paar Minuten später standen sie in der Waffenkammer.
    Milton Loogage kam auf sie zu. Er war knapp an die Sechzig und hatte in seinen jüngeren Jahren an manchem harten Strauß teilgenommen, den das FBI damals mit den übermächtigen Banden auszufechten hatte. Einige Narben auf seinem Körper legten ein beredetes Zeugnis dafür ab.
    »Na, was ist mit euch los?«, fragte Loogage. »Braucht Ihr Tommy Guns? Tränengas? Gewehre? Karabiner mit Zielfernrohr? Schrotflinten? Kugelsichere Westen? Oder was sonst?«
    Walter Stein und Jimmy Reads sahen sich einen Augenblick stumm an. Dann legten sie beide ihre Dienstpistolen mit 28 dem FBI-Prägestempel im Lauf auf den Tisch. Sie packten ihre Dienstausweise dazu und die beiden Etuis in denen die sternförmige Dienstmarke lag, die jedem G-man nach der Vereidigung ausgehändigt wird.
    »Wir brauchen nichts«, sagte Jimmy. »Im Gegenteil. Wir wollen das hier abgeben.«
    Milton Loogage starrte verwundert auf die Gegenstände, die sich vor ihm türmten.
    »Zwei Dienstpistolen«, sagte er langsam, »zwei Dienstmarken und zwei Dienstausweise. Alles, was einen G-man aasmacht. Wieso wollt ihr das abgeben? Was ist denn los? Läuft ein Disziplinarverfahren gegen euch? Seid ihr zwangsweise beurlaubt? Was habt ihr denn ausgefressen?«
    »Um das klarzustellen«, sagte Jimmy ungeduldig, »wir haben nichts ausgefressen und wir sind auch nicht zwangsweise beurlaubt worden. Wir sind aus eigenem Wunsch wegen privater Dinge vorübergehend beurlaubt! Klar? Und sicherheitshalber möchten wir das hier in deine Liste eintragen und uns die Quittungen darüber aushändigen, oder ist das zu viel verlangt?«
    Milton Loogage kratzte sich in seinem kurz geschnittenen, grauen Haarschopf.
    »Man wird ja mal fragen dürfen«, brummte er und schrieb die Quittungen aus. Er trug ihre Pistolennummern, die Nummern vom Ausweis und die Zahl von der Dienstmarke in die Quittungen ein, unterschrieb sie und gab sie ihnen.
    »Danke«, sagte Walter Stein.
    »Danke«, knurrte Jimmy Reads.
    Ohne ein weiteres Wort gingen sie zur Tür. Ein paar Minuten später verließen sie bereits das Distriktgebäude. Einem Beobachter hätte auffallen können, dass sie sich Mühe gaben, keinem Kollegen mehr zu begegnen.
    Sie nahmen sich ein Taxi und ließen sich nach Süden fahren. An einer bestimmten Stelle sagte Walter: »Halten Sie da vorn an der Ecke!«
    »Okay«, erwiderte der Fahrer und bremste.
    Sie zahlten den Fahrpreis, warteten, bis das Taxi um die nächste Ecke verschwunden war, und gingen in eine Querstraße hinein. Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass sie nicht verfolgt wurden, betraten sie ein Geschäft.
    Sie legten der jungen Verkäuferin ihre beiden Waffenscheine vor. Und Jimmy sagte dabei mit einem Gesicht, das wie aus Marmor gemeißelt wirkte: »Wir brauchen je eine Pistole, Modell Smith & Wesson 38 Special, und dazu hundert Schuss Munition.«
    ***
    »Ich begreife nicht, wie so etwas möglich war«, sagte Mister High schärfer, als wir ihn je sprechen hören hatten.
    »Wer hat ihr denn gesagt, dass Bills Leiche auf dem Friedhof liegt?«
    »Natürlich hat es ihr niemand absichtlich gesagt«, erwiderte ich. »Wir haben uns darum gekümmert. Pat kam gegen sechs Uhr ins Distriktgebäude. Sie sprach eine Weile mit George Ricer vom Auskunftsschalter in der Halle. Sie sagte, sie hielte es zu Hause einfach nicht mehr aus. Die Kinder hätte sie zu Bills Eltern gebracht. Aber sie könnte nicht mehr zu Hause herumsitzen und warten. Sie wollte im Distriktgebäude bleiben, bis Bill sich meldete.«
    »Das alles ist begreiflich. Aber woher erfuhr sie das mit dem Friedhof?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das ließ sich nicht genau feststellen, Chef. Sie muss es irgendwo zufällig aufgeschnappt haben. Als die Mordkommission hier anrief und mitteilte, man habe zwei Leichen gefunden, deren Gesichter zwar fürchterlich verstümmelt seien, von denen man aber die Möglichkeit nicht ausschließen könnte, dass es sich bei den Toten um die von uns als vermisst gemeldeten G-men handeln könnte, da ging diese Hiobsbotschaft natürlich wie ein Lauffeuer durchs ganze Distriktgebäude. Sie wissen ja selbst, Chef, wie unsere Leute Zusammenhalten. Wenn so etwas passiert, ruft es einer dem anderen zu. Dabei muss es Pat mitgekriegt haben. Sie ließ sich

Weitere Kostenlose Bücher