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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Anfangsbuchstaben beweisen noch gar nichts. - Nein, lassen Sie es hier, sehen Sie sich's genau an, damit Sie es beschreiben können. Wenn möglich, besorgen Sie mir ein anderes Taschentuch. Sie können dafür jede Summe ausgeben, die verlangt wird.«
    Mechanisch zog er einen langen, dünnen Schlüssel aus der Tasche und drehte ihn in den Fingern, wie um sich zu überzeugen, daß er ihn noch besaß.
    »Ist dieser Zeitungsmensch noch im Dorf?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich unterhalte mich nie mit Reportern.«
    »Zum Donnerwetter«, knurrte Bellamy ärgerlich, »reden Sie mir nicht ständig nach dem Mund! Ich mache Ihnen ja keinen Vorwurf daraus. Stellen Sie fest, ob er noch da ist, und bringen Sie ihn sofort hierher. Doch geben Sie mir, bevor Sie gehen, eine Telefonverbindung mit 789 Limehouse - legen Sie das Gespräch in die Bibliothek.«
     
21.
     
    Julius eilte durch den dunklen Park zum Dorf. Er fand Spike Holland im Gasthaus beim Billardspiel.
    »Er will mich sprechen?« wunderte sich Spike. »Ist er denn plötzlich verrückt geworden?«
    »Hören Sie, Holland - denken Sie vor allem daran, daß wir uns nie gesprochen haben, falls der Alte Sie fragt!«
    »Ach was, hören Sie damit schon auf! Sagen Sie mir lieber, um was es sich überhaupt handelt. Will er mich etwa zum Abendessen einladen?«
    »Ich weiß nicht. Aber er ist heute ganz durcheinander.«
    »Ist etwas passiert?« fragte Spike, als sie durch den Park zum Schloß gingen.
    »Nein.« Julius wollte den merkwürdigen Eindruck, den Valerie Howetts Name auf den Alten gemacht hatte, nicht erwähnen.
    In der Halle angekommen, klopfte er und drückte die Klinke zur Bibliothek hinunter, aber sie war verschlossen. Die dicke Eichentür ließ keinen Laut nach außen dringen.
    »Ich vermute, daß er noch telefoniert.«
    Spike blickte bewundernd zur gewölbten Decke der hohen Eingangshalle empor. Die breite Steintreppe war mit Teppichen belegt.
    Ein Schlüssel wurde geräuschvoll gedreht. Abel Bellamy stand vor ihnen.
    »Herein mit Ihnen, Holland! - Savini, Sie brauchen nicht zu warten, ich werde nach Ihnen klingeln, wenn ich Sie brauche.« Damit schloß er die Tür hinter Spike.
    »Ich habe mir alles noch einmal überlegt, Holland«, begann er in bester Laune. »Tut mir leid, daß ich Sie neulich vor den Kopf gestoßen habe. Wo wohnen Sie jetzt eigentlich?«
    »Im Dorfgasthaus, im ›Blauen Bären‹.«
    Bellamy bot Spike eine Zigarre an.
    »Haben Sie sich mit den Dorfbewohnern schon angefreundet? Genügend Auskünfte, um meine Lebensgeschichte zu schreiben, haben Sie doch sicher erhalten, wie?«
    »Ja, man hört so manches, Mr. Bellamy.«
    »Kennen Sie auch die neuen Besitzer von Lady's Manor? Sie kommen ebenfalls aus Amerika, glaube ich. Habe gehört, daß die junge Dame sehr hübsch sein soll. Kennen Sie die Leute vielleicht sogar aus den Staaten?«
    »Ich bin nicht aus der Gegend von Philadelphia, ich stamme aus New York.«
    »Eben. Alle guten Zeitungsleute kommen aus New York.« Bellamy wäre an diesem Kompliment beinahe erstickt. »Vermutlich interessiert sich die junge Dame für die Burg und möchte sie einmal besichtigen. Hat sie nie diesen Wunsch geäußert?«
    »Nein, das könnte ich nicht behaupten, aber es ist schon möglich, daß sie die Burg einmal ansehen möchte.«
    »Na, dann fragen Sie sie doch mal, oder besser, bringen Sie sie gleich hierher! Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn sie mich besuchen wollte. Wollen Sie ihr das ausrichten, Holland?«
    »Warum nicht?«
    Spike erkannte, daß ihn der Alte nur hatte kommen lassen, um ihm diesen Auftrag zu geben.
    Die Unterhaltung war beendet. Bellamy verabschiedete sich und klingelte. Savini kam herein.
    »Führen Sie Mr. Holland zum Tor, Savini.«
     
22.
     
    Julius wartete, bis Spike Holland außer Sicht war, dann schlüpfte auch er durch das Tor und lief Richtung Lady's Manor.
    Als er gerade die Gartentür öffnen wollte, sah er jemand im Schatten der Eibenhecke stehen. Erschrocken fuhr er zurück.
    »Wer ist da?« rief er mit möglichst gefaßter Stimme.
    Die Gestalt bewegte sich, und er erkannte Mr. Howett.
    »Mr. Savini, was gibt's denn? Schreien Sie doch nicht so!«
    »Oh, Mr. Howett, Sie sind es - Sie haben mich erschreckt.«
    »Wollen Sie meine Tochter sprechen?«
    »Ja, Sir. Ich hätte sie gern etwas gefragt - aber es ist wohl schon zu spät ...«
    »Keineswegs, Mr. Savini.« Auch Howett schien etwas erschrocken und verwirrt zu sein. »Doch würden Sie mir den großen Gefallen tun und

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