023 - Der Kopf des Vampirs
der Straßenlampe. Es war der Doppelkopf-Vampir. Sie nahm das Sprechfunkgerät aus der Tasche und benachrichtigte Dorian und Marvin Cohen.
»Wir kommen sofort«, erklang Dorians Stimme.
Zwei Minuten später stiegen die beiden Männer und die schwarzhaarige Frau über die Mauer. Die Bäume auf dem Grundstück wurden vom Sturmwind gezaust. Der Wind pfiff und heulte. Ein Fensterladen der Villa klapperte.
Dorian erblickte den Doppelkopf-Vampir als erster. Er ging gerade auf die Hintertür der Villa zu und schritt wie ein Schemen durch sie hindurch. Dorian lief ihm nach, die beiden anderen hinterher. Die Hintertür war verschlossen.
»Mist!« sagte Dorian. »Komm, Marvin, wir brechen sie auf!«
»Das würde zu viel Lärm machen«, sagte Coco. »Laßt mich das erledigen!« Sie murmelte einen Hexenspruch, richtete die gespreizten Finger der linken Hand auf Türschloß und Klinke, und mit einem Knacken sprang die Tür auf.
Cohen warf Coco einen merkwürdigen Blick von der Seite zu.
Dorian betrat die Villa, die beiden andern folgten ihm. Der Dämonenkiller trug genauso wie Cohen einen dunklen Trenchcoat. Er hatte einen Revolver mit geweihten Silberkugeln bei sich, einen geweihten silbernen Krummdolch, zwei Vampirpflöcke, Weihwasser, Dämonenbanner und ein Silberkreuz. Coco und Cohen waren genauso bewaffnet. Es war ein Unternehmen auf Leben und Tod. Schweigend drangen sie in die dunkle Villa ein. Niemand begegnete ihnen, weder im Erdgeschoß noch im ersten Stock.
»Sicher sind Zaander und seine Monstren in den unterirdischen Räumen«, sagte Dorian, als sie wieder im Parterre im Treppenhaus standen. »Rosqvana mit seinen magischen Fähigkeiten hat das wahrscheinlich gespürt und ist gleich nach unten gegangen.«
Wie zur Bestätigung von Dorians Worten hörten sie in diesem Augenblick Lärm von unten, gedämpft durch die dicken Wände.
»Auf!« rief Dorian. »Der Kampf tobt bereits. Wir müssen eingreifen, sonst tragen Zaander und seine Kreaturen den Sieg davon.«
Er stürmte mit gezogenem Revolver in den Keller der Villa, Coco und Cohen rasten hinter ihm her. Zunächst fanden sie den Zugang zu den unterirdischen Räumen nicht, aber Coco entdeckte schließlich die Wandnische.
Hinter der dicken alten Mauer tobte ein wilder Kampf. Die Mauern selbst schienen zu beben. Ein furchtbarer Schrei übertönte schrill den Lärm. Kein Mensch war es, der diesen Todesschrei ausgestoßen hatte.
Coco fand den Stein, der den Mechanismus in Bewegung setzte. Der hintere Teil der Nische glitt zur Seite. In den unterirdischen Räumen brannten die Neonröhren, die Zaander dort hatte anbringen lassen. Die Türen standen offen.
In dem großen Raum mit den Horrorkreaturen des Dämons war die Hölle los. Der Doppelkopf-Vampir kämpfte gegen die Monstren des Professor Zaander. Horrorgestalten mit menschenähnlichen Schuppenleibern und Tier- und Insektenköpfen bedrängten ihn, widerliche Gallertmonstren, wabernd und stinkend, mit Pseudo-Gliedern und menschlichen Körperteilen und Organen garniert. Und auch die künstlichen Schöpfungen des Dämons folgten dem Willen ihres Meisters.
Der Doppelkopf-Vampir schlug mit einer Machete und einem Morgenstern um sich, den er irgendwo aufgetrieben hatte. Er war übel zugerichtet; der Kopf Ndoyos war zerfleischt, der Thören Rosqvanas ebenfalls aufgeschlagen und verunstaltet. Am ganzen Körper hatte er klaffende Wunden, aus denen aber kein Tropfen Blut floß. Er konnte nur durch Pfählen sterben; keine andere Verletzung vermochte ihn umzubringen. Er wütete schrecklich unter den Monstren, deren Blut – rotes, grünes und schwarzes – an die Wände, an die Decke und überallhin spritzte.
Zaanders Monstren merkten schließlich, daß sie dem Doppelkopf-Vampir mit ihren Zähnen, Klauen, Fäusten, Tentakeln und Hackschnäbeln nichts anzuhaben vermochten. Selbst die ätzenden Sekrete der Gallenmonstren brachten ihn nicht um, wenn sie ihm auch das Fleisch von den Knochen fraßen. Dem Doppelkopf-Vampir waren die Kleider vom Leib gerissen. Sein rechtes Bein und das Becken bestanden nur noch aus Knochen und Muskeln.
Ein schwärzlicher, formloser Schleimklumpen raste von hinten auf den Doppelkopf-Vampir zu, einen hölzernen Pfahl in den Pseudo-Gliedern. Er wollte den Doppelkopf-Vampir pfählen. Doch Dorian verhinderte es. Drei geweihte Kugeln jagte er in das ekelerregende Monstrum. Es brach zusammen löste sich zu einer widerlichen Schleimflüssigkeit auf.
Thören Rosqvanas Beschwörungen und auch der
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