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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verlangte McCleary.
    Dodd berichtete von jener schicksalsschweren Nacht, die Melusine nach der Autopanne zum Verhängnis geworden war. McClearys düsterer Blick verfinsterte sich noch mehr.
    »Torack!« knurrte er.
    Dodd sah ihn irritiert an. »Wie bitte?«
    »Ich sagte Torack. Das ist ein Name. Haben Sie ihn schon mal gehört?«
    Dodd schüttelte den Kopf.
    »Torack ist ein Vampir. Er lebte früher in dieser Gegend. Seinetwegen zog ich hierher, und ich versuchte ihn zu kriegen, aber es gelang mir nicht. Torack verschwand aus diesem Gebiet. Ich verlor seine Spur. Das tragische Schicksal Ihrer Frau beweist mir, daß er zurückgekehrt ist. Wir können mit Sicherheit annehmen, daß Ihre Frau auf dem Heimweg diesem grausamen Blutsauger begegnete.«
    Dodd fuhr mit seinem Bericht fort. Er erzählte dem Vampirjäger von Melusines merklicher Veränderung, von ihrem sichtlichen Verfall. »Dennoch«, sagte er, »wäre ich nicht auf die Idee gekommen, Melusine für einen Vampir zu halten.«
    »Wann wurden Sie mit dieser Tatsache konfrontiert?« wollte Elias McCleary wissen.
    »Vor drei Tagen.« Dodd sprach vom Blut auf ihren Lippen, als sie heimkam, und daß er die spitzen Vampirzähne gesehen hatte. »Sie können sich nicht vorstellen, was das für ein furchtbarer Schock für mich war.«
    »O doch, Mr. Dodd. Ich kann mir das sehr gut vorstellen.« McCleary ging im Living-room auf und ab. Seine Wangenmuskeln zuckten grimmig. »Auch ich war einmal verheiratet, Mr. Dodd«, sagte er heiser, ohne den Besucher anzusehen. »Der Name meiner Frau war Candice. Ich habe sie sehr geliebt. Wir waren fast immer zusammen. Doch einmal verbrachte ich ein Wochenende allein in der Stadt. Und als ich wiederkam, war’s passiert. Torack hatte meine Frau zum Vampir gemacht. Es war Abend, als ich heimkehrte, und Candice fiel über mich her und wollte mich töten. Sie gierte nach meinem Blut, und ich war so schwer geschockt, daß ich ihre wilden Angriffe kaum abwehren konnte. Beinahe hätte sie’s geschafft. Schließlich gelang es mir aber, sie zu erlösen, und seitdem hasse ich keinen Vampir mehr als diesen Torack, der mir das Liebste nahm, das ich je besessen hatte.«
    Dodd senkte den Blick. »Das tut mir leid. Das wußte ich nicht.«
    Elias McCleary trat vor Dodd hin und fragte vorwurfsvoll:
    »Warum haben Sie sich nicht sofort an mich gewandt?«
    Dodd zuckte verlegen die Schultern. »Ich dachte, es wäre meine Pflicht, es selbst zu tun.« Er erzählte, wie sich Melusine in der vergangenen Nacht an das Haus der Crockers herangepirscht hatte und beinahe Timmys Blut getrunken hätte.
    »Verdammt«, brauste Elias McCleary auf, »und da lassen Sie noch einen ganzen wertvollen Tag ungenützt verstreichen? Sie hätten schon heute morgen zu mir kommen müssen.«
    »Das weiß ich jetzt auch«, erwiderte Dodd kleinlaut. »Aber ich sagte Ihnen ja, ich sah es als meine heilige Pflicht an, Melusine selbst zu erlösen. Ich konnte doch nicht ahnen, daß die Sache schiefgeht.« Dodd berichtete in allen Einzelheiten, was sich ereignet hatte.
    Es quälte ihn, darüber zu sprechen, er tat es aber trotzdem, denn Elias McCleary mußte alles von der Sache wissen, um sich darauf einstellen zu können.
    In einer Geste der Hilflosigkeit breitete Dodd die Hände aus und sagte: »Nun bin ich hier und weiß nicht mehr weiter.« Beunruhigt sah er den Vampirjäger an. »Glauben Sie, daß Melusine noch mal versuchen wird, sich den Jungen zu holen?«
    McCleary nickte ernst. »Das ist zu befürchten.«
    »O Gott.«
    »Wenn Vampire ein Opfer einmal ins Auge gefaßt haben, sind sie nicht so leicht wieder davon abzubringen. Melusine wird früher oder später bei den Crockers auftauchen. Das ist unser Vorteil. Wir wissen, wohin sie kommen wird. Wann erreichte sie gestern das Haus der Crockers?«
    »Um Mitternacht.«
    »Kann sein, daß sie sich den Jungen um die gleiche Zeit zu holen versuchen wird«, sagte der Vampirjäger. »Wir werden sie suchen. Sie haben sie verletzt. Wahrscheinlich ist sie jetzt geschwächt. Möglicherweise hat sie sich irgendwo verkrochen und trachtet, zu neuen Kräften zu kommen.«
    Dodd schlug sich verzweifelt gegen die Stirn. »Mein Gott, was bin ich doch für ein Narr. Was bliebe uns nicht alles erspart, wenn ich mich gleich an Sie gewandt hätte.«
    »Daran läßt sich nun nichts mehr ändern«, sagte McCleary. »Wir können nur versuchen, die Scharte auszuwetzen.«
    Der Vampirjäger verließ den Living-Room. Als er fünf Minuten später wiederkam, trug

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