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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich achtete nicht darauf. Mir ging es nur darum, mit Torack fertigzuwerden, und ich konnte es mit dem Ring schaffen, das wußte ich.
    Er wich beunruhigt zurück, packte einen Stuhl und schleuderte ihn nach mir. Ich federte in die Hocke. Der Stuhl sauste über mich hinweg und zerschlug die Glastür eines Schranks.
    Ich versuchte den Vampir in die Enge zu treiben, und das schien mir auch zu gelingen. Torack wich mehr und mehr zurück. Hinter ihm befand sich eine Ecke des Raumes.
    Zwei Schritte noch, dann konnte der Blutsauger weder nach links noch nach rechts – und vor ihm stand ich. Torack erfaßte die Situation in diesem Moment.
    Er blieb stehen, machte keinen Schritt mehr. Auch gut, dachte ich und griff ihn an. Da flitzte das Schattenwesen zur Seite, packte mit beiden Händen einen Hochschrank und riß ihn um.
    Das riesige Ding kippte genau auf mich zu. Das war die Chance, die Torack brauchte. Ich mußte mich dem Schrank zuwenden, riß beide Hände hoch, um ihn abzufangen, aber er war zu schwer.
    Er riß mich zu Boden. Dadurch hatte Torack die Möglichkeit, an mir vorbeizustürmen und den Raum zu verlassen. Ich fluchte, denn ich war unter dem Schrank eingeklemmt, und es kostete mich wertvolle Zeit, mich zu befreien.
    Inzwischen baute Torack seinen Vorsprung aus. Und ich kämpfte immer noch keuchend mit dem Schrank, um meine Beine freizubekommen. Schweiß rann in meine Augen, ich dachte, es wäre Säure, denn es brannte höllisch.
    Endlich kam ich frei, sprang auf und hetzte gleichfalls aus dem Raum. Ich kam gerade noch zurecht, um Torack am Ende des langen Korridors durch eine Tür verschwinden zu sehen.
    Ich folgte ihm, bekam die Tür aber nicht auf, denn der Vampir hatte sie innen verriegelt. Schwer atmend lehnte ich mich dagegen und wischte mir mit dem Jackettärmel den Schweiß vom Gesicht.
    Erst jetzt – man stelle sich das mal vor – tauchten die ersten Leute auf. Wie lange war das schon her, seit die Krankenschwester geschrien hatte. Aber nun wurde es sehr schnell voll.
    Klinikpersonal, Patienten drängten sich im Korridor. Ich entdeckte in der Menge Vladek Rodensky. Er sah mich auch und kam auf mich zu. Mit wenigen Worten erklärte ich ihm die Situation.
    Vladeks eisigblaue Augen funkelten tatendurstig hinter der modischen Brille. Er wußte, wer der Klinikleiter war, hatte mit diesem über seinen Freund Dean Ashcroft gesprochen und brachte mich mit ihm zusammen.
    Wir zogen uns in jenen Raum zurück, in dem der Vampir die Krankenschwester überfallen hatte. Zwei Männer kümmerten sich soeben um sie, hoben sie hoch und legten sie auf das fahrbare Bett, mit dem mir Torack einen blauen Fleck an der Hüfte gestoßen hatte.
    Manchmal glauben mir die Leute auf Anhieb, was ich ihnen erzähle, sogar den stärksten Tobak. Vielleicht weil ich vertrauenerweckend aussehe.
    Aber es gibt auch Zweifler, die überzeugt werden wollen. Zu dieser Kategorie gehörte Dr. Gary Fraser, der Klinikleiter, ein Mann mit klugen Augen, randloser Brille und sportlicher Figur.
    Er nahm mir meine Vampirgeschichte nicht sofort ab. Als ich ihm dann aber die Bißwunde am Hals des rothaarigen Mädchens zeigte, dachte er über meinen Bericht anders, und von diesem Augenblick an konnte ich mit seiner vollsten Unterstützung rechnen.
    Nun glaubte auch er mir alles. Ich sprach von der letzten Tür am Ende des Korridors und wollte wissen, wohin man durch sie gelangte.
    »In den Keller«, sagte Fraser.
    »Wie viele Ausgänge gibt es?« wollte ich wissen.
    »Vier«, antwortete der Leiter der St.-Mary’s-Klinik.
    »Lassen Sie sie umgehend bewachen«, verlangte ich. »Aber die Leute sollen sich vorsehen und nichts riskieren. Sobald einer von ihnen den Vampir sieht, soll er Alarm schlagen. Dann übernehmen Mr. Rodensky und ich die Sache.«
    Fraser begab sich zum Wandtelefon und veranlaßte das Nötige.
    Mittlerweile untersuchten die Ärzte die Krankenschwester so gründlich wie möglich. Außer der Bißwunde wies ihr Körper keine Verletzung auf.
    Aber sie hatte sehr viel Blut verloren. Das bedeutete, daß sie in Lebensgefahr schwebte. Ich machte Dr. Fraser darauf aufmerksam.
    »Sie bekommt sofort eine Bluttransfusion«, entschied er.
    Auf seinen Wink wollten die Ärzte die ohnmächtige Krankenschwester aus dem Zimmer rollen. »Augenblick noch«, sagte ich und hielt das Bett zurück. Ich trat neben das blasse Mädchen, drehte ihren Kopf behutsam auf die Seite und drückte meinen magischen Ring auf die beiden Löcher an ihrem Hals.
    Sie zuckte kaum

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