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0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu entgehen. So hatten auch Lady X und Vampiro-del-mar gedacht, als sie zwischen ihnen kauerten und das Chaos abwarteten. Sie hatten in einer Höhle Schutz gefunden.
    Jede Explosion hatte Lady X mit steinernem Gesicht verfolgt. Sie allein wußte, daß sie sich dafür verantwortlich zeigte, denn sie hatte keine andere Möglichkeit mehr gesehen, nachdem Solo Morasso von der geweihten Kugel des Geisterjägers in das Piranha-Becken geschleudert worden war. Für Lady X war damit ein Kapitel beendet, das den Namen Mordliga getragen hatte.
    Diese starke Gemeinschaft war durch die Vernichtung ihres Anführers gesprengt worden.
    Jetzt mußte man weitersehen.
    Hatte Lady X John Sinclair schon früher gehaßt, so hatte sich ihr Haß in der letzten Zeit noch gesteigert. Nach den Vorfällen war der Geisterjäger zum Feindbild Nummer eins für die Vampirin geworden. Er hatte ihr alles genommen, denn sie gab ihm und dem Magier Myxin die Schuld an der Vernichtung.
    Und sie schwor Rache.
    In diesen langen Minuten, als sie mit Vampiro-del-mar in der Höhle hockte, da wußte sie, daß sie Sinclair nicht mehr loslassen würde. Mit eiserner Energie wollte sie ihren Plan verfolgen, während ihre Gedanken immer wieder von Detonationen unterbrochen wurden.
    Irgendwann wurde es still.
    Über die Insel legte sich eine beinahe gespenstische Ruhe. Sie konnte auch trügerisch sein, deshalb warteten die beiden Blutsauger noch ab, bevor sie die Höhle verließen.
    Das Gesicht des Uralt-Vampirs schimmerte fahl. Nur wenig Licht fiel darauf, es zeichnete trotzdem die Kraterlandschaft in der Haut genau nach.
    Wer in diese Visage starrte, konnte durchdrehen.
    Aufgedunsen die Haut, übersät mit Geschwüren und Eiterpickeln sowie Blasen und Pusteln. Nur wenn Vampiro-del-mar Blut getrunken hatte, regenerierte er sich ein wenig. »Haben sie nun überlebt oder nicht?« flüsterte Lady X und ballte die Hände.
    Vampiro-del-mar gab ihr keine Antwort. Er wirkte lethargisch, und nur seine Augen glühten in einem unheimlichen Feuer.
    Er dachte nicht so weit wie Lady X, vielleicht konnte er es auch nicht, aber die ehemalige Terroristin interessierte sich vor allen Dingen für den Würfel des Unheils.
    Er war verschwunden!
    Dabei hatte sie gesehen, wie Morasso ihn in die Tiefe des Beckens hineinriß. Nur — wo befand er sich jetzt?
    Sie glaubte nicht daran, daß die Explosion den Würfel zerstört hatte. Und deshalb würde sie ihn suchen, und wenn sie die Insel Stück für Stück durchforstete.
    Der Würfel des Unheils gehörte ihr!
    »Willst du mit?« fragte sie Vampiro-del-mar, als sie sich duckte, um die Höhle zu verlassen.
    Der Supervampir nickte.
    »Dann komm!«
    Lady X kroch aus der Höhle. Danach mußte sie sich durch eine enge Schlucht winden, die kaum die Breite ihres Körpers hatte und zwei Felsen spaltete. Anschließend stand sie am Strand und schaute auf die Rücken der drei Zombies.
    Die hatten bemerkt, daß sich hinter ihnen etwas bewegte, und drehten sich schwerfällig um. Einer, er hatte keine Haare mehr, streckte seine Arme aus. Gurgelnde Laute drangen aus seinem Mund.
    »Hau ab!« zischte die Vampirin, als er nach ihr fassen wollte. Der Zombie ließ sich nicht beirren. Lady X machte kurzen Prozeß. Sie hieb ihm den Lauf ihrer MPi durch das Gesicht. Dieser Schlag schleuderte den Zombie in den Ufersand, wo er sich schwerfällig auf den Bauch rollte, um danach wieder auf die Beine zu kommen. Er war wie ein Stehaufmännchen, das es immer wieder versuchte.
    Lady X ging weiter. Sie steckte voller Rachegedanken, während sie am Strand entlangschritt und die anrollenden Wellen sah, die ebenfalls düster wirkten, sich dabei von den Wolken aber kaum in der Farbe abhoben. Nur die hochgeschleuderten Gischtstreifen schimmerten manchmal wie lange, glänzende Perlenketten, wenn sie ihre Bögen schlugen. Schon bald stieg das Gelände an. Die Scott ging schneller. Nur noch wenige Schritte, dann würde sie die Ausmaße der Verwüstung genau überblicken können.
    Der Sand war weich, er gab zu sehr nach. Dann erreichten sie felsigen Boden und brauchten nicht mehr so nach vorn gestemmt zu laufen. Noch drei Schritte, davon ein langer, und sie hatten einen hohen Punkt erreicht, der ihnen eine fast perfekte Rundumsicht erlaubte.
    Der Bunker hatte in einer kleinen Mulde gelegen. Hatte, wohlgemerkt, denn von ihm war nicht mehr viel übriggeblieben.
    Nur noch Trümmer.
    Ein Bild der Zerstörung bot sich den Augen der ehemaligen Terroristin. Von dem Bunker war nichts

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