0230 - Dr. Tods Rache
vernommen.
Schüsse!
***
Es war alles anders!
Die seltsame und mir noch immer unbegreifliche Reise hatten wir, ohne Schaden zu nehmen, überstanden und befanden uns mitten auf der einsamen Insel.
Das Wetter stand kurz vor dem Umschwung. Dies war zu merken.
Erst durch das Fallen der Temperatur, und dann hatten sich am Himmel schwere Wolken zusammengeballt, die mir verdächtig nach Schneewolken aussahen.
Auch der Wind war schärfer geworden. Unangenehm fuhr er durch unsere Kleidung.
Wir standen in der Nähe des Strands. Hohe Wellen donnerten heran und wurden von den vor dem Strand aus dem Wasser ragenden Felsen gebrochen. Gewaltige Schaumstreifen wirbelten durch die Luft, wurden auf den Strand geschleudert und verliefen sich in langen Wellen, die bis an unsere Füße reichten.
Von unseren Gegnern sahen wir nichts. Wenn sie sich auf der Insel befanden, gab es zahlreiche Verstecke zwischen den Felsen und auch in den Höhlen.
Schon bei unserem Eintreffen war uns der seltsame Geruch aufgefallen, der über der Insel lag. So kannte ich dieses Eiland nicht, denn hier war die Luft immer klar und rein gewesen.
Ich sprach Suko darauf an.
»Riecht wie Gas«, meinte der Chinese.
»Genau.« Ich nickte. »Das ist auch wahrscheinlich Gas. Die Explosion, die verschmorten Leitungen, Kunststoff, der kokelt. Bin gespannt, was zurückgeblieben ist.«
»Dann bleib nicht hier stehen.«
»Antreiber.« Ich grinste.
Wir gingen hintereinander, denn wir mußten an dieser Stelle der Insel die Felsen hochklettern, um das weite Plateau zu erreichen, von dem der Rundumblick am besten war. Von da aus konnte man auch dorthin schauen, wo die ehemaligen Bunkeranlagen gestanden hatten.
Einen Weg fanden wir nicht. Wir kletterten über Felsen. Myxin hielt sich hinter mir, Suko bildete den Schluß. Der widerliche Geruch verstärkte sich mal, dann flaute er wieder ab. Je nachdem, aus welch einer Richtung der Wind blies.
Vor mir stieg eine Wand senkrecht in die Höhe. Sie zu überklettern, wäre zu anstrengend gewesen. Also ging ich parallel zu ihr und passierte eine Höhle, wobei ich überrascht stehenblieb, denn aus dem Dunkel starrten mich zwei glühende Augen an.
Dort hockte jemand.
Sofort blieb ich stehen und griff zur Beretta.
Da hörte ich auch schon ein Klatschen und erinnerte mich an das Geräusch sehr gut.
Vor einigen Wochen hatten wir gegen die roten Vampire gekämpft. Es war in Deutschland geschehen, Will Mallmann hatte sich noch an unserer Seite befunden.
Und plötzlich erschien so ein Blutsauger in der Gestalt einer gewaltigen Fledermaus.
Zum Glück war der Höhleneingang eng. Ich konnte mir Zeit lassen, zielte genau und schoß.
Die Silberkugel drang in das offene Maul des roten Vampirs und zerstörte das Wesen. Es schrie furchtbar, bevor es zu Staub zerfiel.
Vielleicht gab es noch weitere Überraschungen. Wesentlich vorsichtiger gingen wir weiter. Schließlich fanden wir einen Aufstieg, den wir ohne große Mühe nehmen konnten. Zwar lagen überall Felsbrocken verteilt, doch die waren leicht zu umgehen.
Auf halber Höhe lauerten die Zombies. Wir hatten sie nicht sehen können, sie lagen einfach in zu guter Deckung. Ich bemerkte es, als es zu spät war, dicht vor mir wuchs ein Untoter, ein glatzköpfiges Wesen mit halb eingedrücktem Schädel, in die Höhe, hielt die Arme ausgestreckt und ließ sich einfach fallen.
Es war zu eng, um noch rechtzeitig genug ausweichen zu können.
Der lebende Tote fiel gegen mich.
An der linken Seite erwischte er mich, und der verdammte Druck riß mich von den Beinen.
Ich wurde zu Boden geschleudert, hörte die überraschten Rufe meiner Freunde und überschlug mich schon, während ich die Klauen des Zombies in meinem Gesicht spürte. Verdammt, das tat weh.
Dieses widerliche Wesen griff hart zu. Es drückte mein Fleisch zusammen und riß an meinen Haaren. Ich schlug zwar um mich, doch entscheidende Treffer konnte ich bei dem Zombie nicht landen. Nicht mit den Fäusten.
Zudem befand ich mich in Bewegung und rollte zusammen mit meinem Gegner den Hang wieder hinunter, den ich erst mühsam aufgestiegen war.
Dann prallten wir gegen einen Felsbrocken.
Zum Glück war er so schwer, daß er liegenblieb, und ich konnte mich wieder zurechtfinden.
Die Klaue hielt noch immer mein Gesicht gepackt. Ich nahm einen widerlichen Verwesungsgeruch wahr und hätte mich am liebsten übergeben, doch die Klaue umschloß auch meine Lippen.
Nur mein Bein konnte ich anziehen. Während ich es in den Leib des
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