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0231 - Meer der weißen Särge

0231 - Meer der weißen Särge

Titel: 0231 - Meer der weißen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können nicht beide losfliegen!«
    »Wieso nicht?« Ich begriff nicht sofort.
    Sukos Gesicht zeigte Anspannung. »Denk an die Menschen, die von den Satans-Eulen angegriffen worden sind. Die verwandeln sich doch auch in diese Mutationen.«
    Meine Augen wurden groß. Shit, daran hatte ich nicht mehr gedacht. Es war eben zuviel auf einmal gekommen. Sofort faßte ich einen Entschluß. »Okay, dann mußt du dich eben um die Eulen hier kümmern, wir verfolgen die andere.«
    »Wird gemacht.« Suko drehte sich um und ging zum Ausstieg.
    »Wo wollen Sie denn hin?« rief Tolini.
    »Das sehen Sie doch«, erwiderte der Chinese, stieß sich ab und verschwand.
    Wir aber flogen weiter…
    ***
    Der Inspektor war kein Selbstmörder, auch wenn seine Aktion im ersten Augenblick selbstmörderisch gewirkt hatte. Er wußte aber seine Chancen genau einzuschätzen, hatte blitzschnell die Höhe zur Wasserfläche abgecheckt und war zu der Überzeugung gekommen, daß er es schaffen konnte.
    Im Kopfsprung fiel er nach unten!
    Rasendschnell kam die graue Fläche auf ihn zu. Er fürchtete einen Moment lang, auf eine Gondel zu treffen, das jedoch bewahrheitete sich nicht.
    Dicht neben dem Boot tauchte er in das Wasser, das wie eine kalte Wand über ihm zusammenschlug.
    Von Suko war nichts mehr zu sehen. Eine große Tiefe besaß der Kanal nicht. Als der Chinese sich allmählich drehte, da wühlte er mit seinen Händen noch den Schlamm am Boden auf, der hochgetrieben wurde und ihn in dicken Wolken umgab.
    Mit weit ausholenden Schwimmbewegungen drückte er sich wieder der Oberfläche entgegen, tauchte auf und sah die beiden Polizeiboote nicht weit entfernt.
    Drei verletzte Polizisten oder auch Tote, das war für Suko noch nicht genau feststellbar. Aber drei andere Beamten lebten noch. Der Chinese begann zu schwimmen. Er kraulte weiter und sah plötzlich dicht vor sich eine Leiche auf der Oberfläche. Die Eule hatte den Tod verschuldet und dem Mann mit ihren Schnabelhieben am Kopf so starke Verletzungen beigebracht, daß er nicht mehr am Leben war. Seine Augen zeigten sich verdreht, wobei, eins sogar zur Hälfte zerstört war.
    Suko bekam den Toten zu fassen und schob ihn quasi vor sich her, dem Boot entgegen. Dort standen zwei Beamte bereit, um ihm an Bord zu helfen.
    Zuerst schafften sie die Leiche hoch. Als die Polizisten ihren toten Kollegen sahen, traten Tränen in ihre Augen. Voller Wut ballten sie die Hände, der Zorn fraß sich in ihre Herzen, und die Hilflosigkeit war am schlimmsten.
    Suko kletterte ebenfalls an Bord, schüttelte sich und nahm von den lebenden Männern keine Notiz. Er hatte nur Augen für den geöffneten Sarg, in dem bäuchlings eine am Kopf blutende Gestalt in Uniform lag.
    Der Inspektor schluckte zweimal hart, drehte sich um und schaute die Polizisten fragend an.
    Einer von ihnen nickte. »Ja, Signor, Mario Gentile ist tot. Die Eule war zu stark. Sie hätten früher kommen müssen.«
    »Nein, das ist nicht das Problem. Ihr hättet den Sarg geschlossen lassen sollen. Es bestand die Anweisung, einen der weißen Särge auf keinen Fall zu öffnen, aber Sie haben sich leider darüber hinweggesetzt. Wir hatten schon unsere Gründe.«
    Die beiden Beamten schwiegen. Sie konnten nichts sagen, denn sie wußten selbst, daß Fehler gemacht worden waren. Damit sie wußten, mit wem sie es zu tun hatten, präsentierte Suko ihnen seine Ausweis und fügte noch »Scotland Yard« hinzu.
    Den Begriff kannte jeder.
    Danach kam der Chinese wieder zur Sache. »Zwei Tote hat es gegeben«, resümierte er, »aber es gibt noch einen dritten Mann, der angegriffen wurde.« Dabei schaute Suko zu dem zweiten Boot hin, das führerlos über das Wasser trieb und auf dessen Planken der Polizist hockte.
    »Was ist mit Ihnen?« rief Suko herüber.
    Der Beamte drehte den Kopf. Sein Nacken war blutig, das Gesicht schmerzverzerrt. »Ich brauche einen Arzt.«
    Suko nickte. »Rufen Sie einen über Funk«, wies er die Polizisten auf seinem Boot an. Er selbst ließ die beiden Toten nicht aus den Augen, denn er dachte daran, das die Eulenbisse ungefähr die gleiche Wirkung besaßen wie die der Vampire. Wenn das tatsächlich zutraf, würden sich die angeblich Toten irgendwann wieder erheben und neuen Schrecken verbreiten. Allerdings nicht als Menschen, sondern als mutierte Eulen.
    Da hörte Suko einen Schrei!
    Er war auf dem zweiten Boot aufgeklungen, und der Verletzte hatte ihn ausgestoßen. Sofort fuhr der Inspektor herum, und er sah den Mann, der von der Strige in

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