0232 - Die Zeitfalle
Da komme ich mir mit meiner Teleportiererei direkt armselig vor, Nun bin ich allerdings gespannt, wann er zurückkommt - wenn er zurückkommt."
„Er kommt zurück - er und Mercants Antwort", sagte Rhodan und klopfte dem Mausbiber auf die Schulter. „Du kannst dich darauf verlassen."
Atlan stand vor den Bildschirmen. Er sah auf den mi ttleren, auf dem ein Teil des nahen Andromedanebels sichtbar war. Gucky trat neben ihn.
„Wir haben es bald geschafft", meinte er.
Atlan nickte langsam, ohne den Blick vom Schirm zu nehmen.
„Es wäre so einfach, so furchtbar einfach, wenn wir wüßten, was uns dort erwartet. Wir haben den Transmitter. Wir können ihn nach Belieben einjustieren. Wir brauchen nur in ihn hineinzufliegen. Aber wir tun es nicht. Wir wissen auch heute noch nicht, wer die Meister der Insel sind. Was muß das für eine Rasse sein, die eine ganze Galaxis als Insel bezeichnet?"
Gucky entsann sich des dreidimensionalen Bildes, das er in dem abstürzenden Wrack gesehen hatte.
Vor tausend Jahren.
„Ja", sagte er nachdenklich. „Was mag das für eine Rasse sein ...?" Rhodan erklärte: „Eines Tages werden wir es wissen. Und ich hoffe, wir werden nicht zu sehr erschreckt sein." Atlan sah ihn an. „Das hoffe ich auch", gab er leise zu.
Gucky stand zwischen ihnen, klein und unscheinbar.
Er wußte plötzlich, daß er keine Furcht mehr vor den Meistern der Insel empfand. Er war nur unbeschreiblich neugierig geworden.
*
Allan D. Mercant saß an seinem Schreibtisch. Er sah auf die Uhr.
In zwei Minuten wurde die Empfangssperre des Pyramidentransmitters für zehn Sekunden aufgehoben.
So sinnlos dieses Warten auch war, immer wieder ertappte sich Mercant dabei, daß er es doch tat. Einmal mußte Rhodan und die Flotte Reginald Bulls ja zurückkehren -wenn Bully Rhodan gefunden hatte.
Vielleicht war es ein Fehler gewesen, gleich mehr als dreihundert Schiffe ins Ungewisse zu schicken.
Wenn Rhodan in eine Falle geraten war, dann waren es die dreihundert Schiffe auch.
Die Tür öffnete sich. Mory Rhodan-Abro betrat Mercants Zimmer. Sie sah übernächtigt aus.
Langsam kam sie zu Mercant und setzte sich in einen der Sessel. „Noch immer nichts?" fragte sie. Er schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Aber das besagt noch lange nicht, daß wir uns Sorgen machen müssen. Wir dürfen die Schwierigkeiten nicht übersehen, die mit einem solchen Unternehmen verbunden sind. Was Reginald Bull angeht ..."
„Ich bin überzeugt, daß er alles tun wird, um Perry zu finden." Sie lehnte sich zurück und faltete die Hände. In diesem Augenblick sah sie ganz müde und verzweifelt aus. „Aber was wissen wir, was geschehen ist?"
Mercant wußte nicht, was er sagen sollte. Im Umgang mit Frauen hatte er nur wenig Erfahrung.
Außerdem war Mory die Frau des Chefs. Der Gedanke daran hemmte ihn, seine schlimmsten Vermutungen laut werden zu lassen.
Als er wieder aufsah, um Mory anzublicken, bemerkte er etwas Seltsames. Mory schaute an ihm vorbei auf einen Punkt, der hinter seinem Rücken war. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie schien plötzlich unfähig zu sein, sich zu rühren.
Langsam drehte Mercant sich im Sessel um.
Er sah direkt in Tronar Woolvers Gesicht.
Mercant kannte Tronar, und er wußte, daß er zu Rhodans Besatzung gehörte. Aber er wäre niemals auf den Gedanken gekommen, daß es dem Mutanten möglich war, als Energieimpuls eine Strecke von fast einer Million Lichtjahren zurückzulegen, obwohl Bully diese Möglichkeit angedeutet hatte. Er konnte im Augenblick überhaupt nichts denken. Ihm fiel nur auf, daß die einzige Tür, die zu seinem Raum führte, immer noch geschlossen war.
Tronar mußte durch die Wand gekommen sein, oder durch die Stromzufuhr.
„Ich überbringe Grüße von der CREST und der Hilfsflotte", sagte Tronar, nachdem er Mory und Mercant grüßend zugenickt hatte. „Das Unternehmen verlief erfolgreich und alle sind wohlauf. Die Schaltstation ins System der Verlorenen ist fest in unserem Besitz." Er griff in die Tasche und holte ein Bündel Papiere daraus hervor. „Das sind Rhodans Anordnungen für Sie, Sir."
Mercant nahm die Papiere und legte sie vor sich auf den Tisch.
Mory war aufgesprungen. Sie ging zu Tronar und nahm seine Hand.
„Berichten Sie, Spezialist Woolver. Was war geschehen? Wir waren zehn Tage ohne jede Nachricht.
Wir haben uns Sorgen gemacht." Tronar lächelte. „Dazu war kein Grund vorhanden, Madam. Einige Schwierigkeiten mit der Nachrichtenübermittlung, das
Weitere Kostenlose Bücher