Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
benutzt, denn er führte noch an kleinen Gärten vorbei, bis er schließlich auf dem Platz mündete, wo auch die Kirche stand.
    Um diese Zeit war der Weg leer. Lady Sarah hastete ihn entlang, das brisante Buch hatte sie unter den Arm geklemmt. Sie wollte es unter keinen Umständen verlieren und hielt es eisern fest.
    Dieses Buch war John Sinclairs Lebensversicherung. Und wenn er schon nicht dazu kam, es zu lesen, dann wollte sie es wenigstens versuchen, auch wenn es ihr große Mühe bereiten würde.
    Die Gärten nach den Häusern kamen ihr plötzlich unheimlich vor in der herrschenden Dunkelheit. Sonst hatte es ihr nie etwas ausgemacht, den Weg zu benutzen, aber um diese Zeit und mit dem Wissen einer gefährlichen Magie in ihrem Rücken war es doch etwas anders. Jeden Schritt überlegte sie sich.
    Die an den Seiten wachsenden Bäume mit ihren ausladenden Ästen und Zweigen kamen ihr wie Gespenster der Nacht vor, schienen ein eigenes Leben zu besitzen und in den unter den Baumkronen wachsenden Büschen lauerten die Geister der Nacht.
    Lady Sarah bildete sich eine Sinfonie des Schreckens ein. Irgendwann schüttelte sie über sich selbst den Kopf und flüsterte: »Lass dich nicht verrückt machen, altes Mädchen! Diese paar Yards wirst du auch noch schaffen.«
    Sie schaffte sie tatsächlich und atmete auf, als sie die Umrisse der kleinen Kirche sah.
    Es war mehr eine Kapelle, denn sehr viele Gläubige fasste die Kirche nicht. Schlank ragte der Turm in die Höhe. Daran schloss sich das Kirchenschiff an, an dessen dem Turm abgewandter Seite auch die Eingangstür lag.
    Das Pfarrhaus stand ein wenig weiter. Ein altes Gebäude, das sich furchtsam in den Schatten großer Ulmen duckte. Wie Lady Sarah wusste, wohnte nur der Pfarrer im Haus.
    Der letzte Teil des Wegs war mit roter, grober Asche bestreut worden, so dass die Schritte der Horror-Oma knirschten, als sie darüber hinwegging. Sie ärgerte sich über das Geräusch, aber sie konnte es nicht vermeiden, auch wenn sie sich vor Wut auf die Lippe biss.
    Über der schmalen Eingangstür lag schwacher Lichtschein. Die Lampe, die sich dafür verantwortlich zeigte, war so gebaut worden, dass sie abgeschirmt wurde und nicht blendete. Deshalb nur das wenige Licht.
    Lady Sarah schaute sich vorsichtig um, als sie sich der Kirche näherte.
    Bisher hatte sie keinen Gegner entdecken können, und das setzte sich auch fort. Niemand verfolgte sie oder lauerte ihr auf. Es blieb ruhig. Aus der Ferne hörte sie ein Rauschen. Es klang von einer stark befahrenen Straße zu ihr herüber, die einzigen Geräusche neben ihren Schritten.
    Der Pfarrer schien nicht im Haus zu sein. Jedenfalls entdeckte sie hinter den Scheiben des Pfarrhauses keinen Lichtschein. So rasch es ging, überquerte Lady Sarah den Platz vor der Kirche, um den Eingang zu erreichen. Vier breite Stufen musste sie nehmen, um an die Haupttür zu gelangen. Hier wurde sie vom Licht der über dem Eingang hängenden Lampe getroffen. Seltsam fahl wirkte ihre Haut, in der die Augen zwei dunkle Punkte waren. Lady Sarah fror in ihrem Kleid. Sie hoffte, dass es in der Kirche etwas wärmer war.
    Dann streckte sie den Arm aus und legte eine Hand auf die Klinke der Tür. Es war eine alte Klinke aus Gusseisen, leicht gebogen.
    Immer war die Tür offen gewesen, ausgerechnet an diesem Abend fand Lady Sarah sie verschlossen. Das war für die Horror-Oma eine herbe Enttäuschung. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie bekam zwar nicht das große Nervenflattern, aber sie wusste nicht mehr genau, wie es weitergehen sollte. Wo sollte sie denn jetzt hin? Die Kirche war ihr als einziger Zufluchtsort vorgekommen.
    Sie versuchte es noch einmal und hatte abermals keinen Erfolg. Dann trat sie zurück, ging die Stufen hinunter, blieb vor der Treppe stehen und begann mit der Suche. Vielleicht gab es einen versteckten Schlüssel, den der Küster in Reserve liegen hatte.
    So sehr sie sich auch bemühte, sie fand nichts. Nur am Himmel sah sie die düsteren Nachtwolken, die der Wind langsam in Richtung Osten trieb.
    Die Horror-Oma überlegte, was sie jetzt noch machen sollte. Wieder zurück? Auf keinen Fall. Nein, diese Nacht über wollte sie sich verstecken, und es musste auch noch einen zweiten Eingang in die Kirche geben. Einen Nebeneingang. Den wollte sie suchen. Die Horror-Oma hatte den Gedanken kaum ausgeführt, als sie sich auch schon in Bewegung setzte und links um die Kirche herumschritt.
    Die schmale Tür fand sie schnell, und diesmal hatte Lady Sarah

Weitere Kostenlose Bücher