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0233 - Geheimsatellit Troja

Titel: 0233 - Geheimsatellit Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rad am Wagen? Fühlte er sich benachteiligt, handlungsmäßig eingeengt oder gar übergangen? Es wäre für einen Maahk von seiner überragenden Tatkraft und Intelligenz nicht verwunderlich gewesen.
    Vor einem Jahr hatte er noch alle Fäden in den Händen gehalten. Sein Befehl hatte über Leben und Tod und eine Zeitlang sogar über das Schicksal der humanoiden Völker in der Milchstraße entschieden.
    Eigentlich mußte er deprimiert sein. Dagegen wandte mein Logiksektor ein, Maahks besäßen ein anderes Gefühlsleben als wir. Genau genommen, empfanden sie grundverschieden von uns. Das bedeutete in ungefährer Auslegung der Tatsachen, daß der reine Logiker Grek unter keinen Umständen deprimiert sein konnte.
    Sein Verstand sagte ihm, daß wir ihn besiegt hatten. Das war für den Maahk ein so klarer Fall, daß er keinen Gedanken mehr daran verschwendete, welche Machtstellung er eventuell hätte erringen können.
    Was also bewegte diesen klobigen über zwei Meter großen Giganten? Weshalb wich er mir seit zwei Stunden aus? Ich traf Perry Rhodan im Speisesaal. Wir hatten uns einige Stunden lang nicht gesehen.
    Die Verpflegung war so ausgezeichnet, wie es an Bord von terranischen Kriegsschiffen üblich war.
    Ich setzte mich zu Perry und drückte auf den Schalter der automatischen Speisenzuführung. Als Getränk wählte ich einen echt terranischen Kaffee.
    Rhodan schaute mich an. Neben ihm saß Oberstleutnant Brent Huise, der Erste Offizier der CREST II. Der Chefarzt, Dr. Ralph Artur, hatte am gleichen Tisch Platz genommen. In der Offiziersmesse gab es keine bestimmte Sitzordnung. Es war durchaus möglich, daß ein junger Leutnant an der Seite des Großadministrators speiste. Ich fand das sehr schön und psychologisch klug. Rhodans phänomenale Erfolge lagen nicht zuletzt in seiner Menschenführung begründet. Ich kannte kaum einen Terraner, der nicht bereit gewesen wäre, für Perry Kopf und Kragen zu riskieren. In dieser Hinsicht hätten meine ehrwürdigen Vorfahren viel von ihm lernen können.
    Rhodan war in erster Linie Mensch und Terraner. Ich hatte ihn sehr lange und kritisch beobachtet. Er hatte sich niemals dazu hinreißen lassen, seine Person in den Vordergrund zu stellen, oder Untergebene zu demütigen.
    Das Geheimnis seines Aufstieges seines schon legendären Rufes und seiner Beliebtheit war mit seiner Persönlichkeit eng verknüpft.
    Ich hatte ihn wohl intensiv gemustert. Er lächelte und sagte mit spöttischem Unterton: „Prüfung beendet?"
    Ich räusperte mich und griff nach dem Besteck.
    Verzeihung, ich war in Gedanken versunken. Schmeckt dir der Rollbraten?"
    „Hm...!"
    „Ich hoffe, er wird mir ebenfalls münden. Grek-1 gefällt mir nicht."
    Perry seufzte und betupfte seinen Mund mit der Kunststoffserviette. Brent Huise verdrehte anklagend die Augen, und Dr. Artur nörgelte in seiner ständig mißmutigen Art: „Sie haben ein phantastisches Talent, anderen Leuten den Appetit zu verderben, Sir. Niemand spricht darüber, und Sie...!"
    Er unterbrach sich und winkte ab.
    Ich war peinlich berührt.
    „Soll das heißen, daß Sie ebenfalls...?"
    Diesmal ließ ich einen Satz unvollendet. Mein Logiksektor gab in deprimierender Kürze den Begriff „Narr" durch.
    Perry lachte mit liebenswürdiger Ironie.
    „Mache dir nichts daraus, Freund. Außer dir hat es fast jedermann bemerkt. Wie ich dich kenne, hast du bereits eine Erklärung ausgeklügelt. Darf man Näheres hören?"
    „Depressionen sind ausgeschlossen. Derartige Gefühlsregungen passen weder zu seinem Charakter noch zu seiner Lebensanschauung. Für einen Verräter halte ich ihn übrigens nicht."
    „Wir auch nicht", brummelte Dr. Artur vor sich hin. Er erhob sinnend die Gabel und kratzte sich mit den Zinken an einer Stelle seines Kahlkopfes.
    „Doktor...!" sagte Perry tadelnd. Brent Huise verschluckte sich.
    „Was? Ach so, entschuldigen Sie. Die Gabel kann nichts dafür. Nein, für einen Verräter halte ich ihn auch nicht. Ich habe jedoch den Eindruck, als kämpfe er mit einem Entschluß. Die Frage ist, was er uns verheimlicht hat."
    Wir kamen der Sache näher. Ich beugte mich nach vorn.
    „Das frage ich mich ebenfalls. Doktor. Könnte es sein, daß er einen wesentlichen Faktor verschwieg nur um uns daran zu hindern, den Beta-Nebel anzufliegen? Besonders ich hätte zu einem unüberhörbaren Warner werden können, nicht wahr?"
    Unser als mißlaunig verschriener Chefarzt schob ein großes Fleischstück in den Mund. Rhodan sah interessiert zu. Ich hatte

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