0233 - Geheimsatellit Troja
anscheinend bessere Ergebnisse.
„Körper ändert den Kurs. Kommt auf uns zu. Größenangabe ist ungefähr richtig. Keine Korrekturen - ich wiederhole: keine Korrekturen."
Ich legte meinen Raumanzug an und klappte den Helm über den Kopf. Tolot rechnete. Er kam jedoch zu keinem einleuchtenden Ergebnis.
Melbar Kasom war an meine Seite getreten. Er trug seine Kampfausrüstung. Tolot stand wie ein unbehauener Felsblock im Mittelpunkt der Zentrale. Er wartete auf etwas, was niemand wissen konnte.
Ich rief Oberst Heske Alurin, den Kommandanten des USO-Superschlachtschiffes IMPERATOR an.
„Ich höre, Sir", drang die Stimme des Epsalers aus meinen Helmlautsprechern.
„Sind Sie voll gefechtsklar?"
„Jawohl, Sir. Kommen Sie an Bord?"
„Noch nicht. Warten Sie auf weitere Anweisungen. Die Majore Rakal und Tronar Woolver sollen zu mir kommen."
Augenblicke später waren die Wellensprinter da. Sie materialisierten aus dem Verstärker der kabelgebundenen Telefonverbindung.
Ich erkannte unter den transparenten Helmen die lindgrüne Haut ihrer Gesichter. Ihre gewaltigen Tonnenbrüste wölbten die Raumanzüge auf. Sie waren umweltangepaßte Volumenatmer und auf einem Planeten aufgewachsen, der eine wesentlich geringere Sauerstoffkonzentration aufwies als die Erde.
Die parapsychische Fähigkeit der Sprinter war phantastisch. Sie besaßen die Gabe sich in jeden denkbaren Energiefluß in entstofflichter Form „einzufädeln" und damit reisen zu können. Ihre Geschwindigkeit richtet sich stets nach der Geschwindigkeit des als Transportmedium verwendeten Stromes, desgleichen ihre Reichweite.
Ich sprach sie über Funk an. Unsere Helmgeräte sendeten mit so schwacher Leistung, daß man außerhalb des Satelliten nichts mehr davon hören konnte.
„Ist es Ihnen möglich, den rätselhaften Körper schnellstens zu untersuchen?"
„Nein, Sir. Wenn Sie sich dazu entschließen könnten, einen Ortungsstrahl auszusenden, wäre es kein Problem."
Ich nickte. Das war genau die Auskunft, die ich erwartet hatte Rhodan ahnte, daß ich ihn daraufhin ansprechen wollte. Er winkte heftig ab.
„Kein Ortungsstrahl verläßt die Antennen. Das hätte noch gefehlt. Du wirst auch nicht mit deinem USO-Schiff starten, Atlan! Wenigstens jetzt noch nicht. Wenn wir Troja verlassen müssen, werden wir es zusammen tun. Sei vernünftig" Ich hatte das Gefühl, sehr vernünftig zu sein. So hielt ich es beispielsweise für verkehrt, die schnellen und wendigen Schiffe im Innern eines Himmelskörpers zu belassen dessen Manövrierfähigkeit gleich Null war.
„Es sollte wenigstens einer von uns draußen sein", wandte ich ein. „Sei ebenfalls vernünftig.
Niemand kann wissen, was auf uns zukommt. Ein starkes, sofort einsatzbereites Schiff kann alles entscheiden. Dazu muß es aber seinen Hangar verlassen. Ich möchte gern starten. Die Wachbesatzung des Transmitters wird mich nicht orten. Ich schleuse mich mit den Antigravfeldern und einem Schubstoß von einer Tausendstelsekunde aus und bleibe im freien Fall neben Troja. Wenn es gefährlich werden sollte, kann ich in zwei Sekunden außer Reichweite des Gegners sein."
„Ich halte es ebenfalls für richtig" pflichtete mir Tolot bei. „Sie sollten unter diesen Umständen wenigstens ein Schiff in den Raum bringen."
Rhodan lehnte erneut ab. Er hatte sich in seine Versteckspiel-Theorie verbissen und hielt daran fest Ich überlegte. War es psychologisch ratsam, dem großen Terraner zu sagen, daß ich nicht seinem Befehl unterstand? War ein plötzlich aufgetauchter Körper, den noch niemand identifizieren konnte, Grund genug, um Rhodans Autorität zu untergraben? Ich hätte es auf alle Fälle gewagt, wenn ich ganz genau gewußt hätte, was auf uns zuflog.
Ich wußte es jedoch nicht! Reine Vermutungen und Gefühlsregungen waren nicht ausreichend, mich dazu zu bringen, ein Zerwürfnis herbeizuführen. Perry war der Chef des Unternehmens. Ich fügte mich.
Oberst Alurin rief erneut an. Ich wies ihn an.
„Nein, warten Sie auf die Starterlaubnis des Großadministrators. Ich bleibe auf der CREST."
Gucky meldete sich über Funk. Seine Stimme klang dünn und weinerlich. Es ging im nicht gut.
„Tronar Woolver ist bei mir", klagte der Kleine. „Ich kann noch nicht springen. Ich habe es vergeblich versucht. Atlan, ich bin ein Versager. Ihr solltet mich aus dem Dienst entlassen."
„Sprich nicht solchen Unsinn", fuhr ich ihn an. „In einigen Stunden bist du wieder fit. Du kurierst jetzt deine Kopfschmerzen aus und
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