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0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er brachte kaum Kühle, sondern das Gegenteil davon.
    Suko zog seinen Arm zurück. Er hatte sich von Sheila ein Tuch geben lassen, das er um die Wunde an seiner Hand wickelte. Dann schaute er auf das Bild. Es wurde von einem am Haus angebrachten Strahler genau angeleuchtet und lag in einem hellen Kreis.
    Das Blut hatte die Einzelheiten natürlich verwischt. Nur noch an den Rändern war das Bild so wie zuvor.
    Sir James war der erste, der das Schweigen unterbrach. »Und was geschieht jetzt?« wollte er wissen.
    Kara hob ihren schmalen Kopf. Die langen Haare waren nach vorn gefallen, fast verdeckten sie das Gesicht. Die dunklen Augen wirkten in dem bleichen Oval wie Kohlestücke.
    »Ich weiß es nicht«, lautete die ehrliche Antwort. »Wir können nur hoffen, dass ich die richtigen Worte finde und somit das Gute über das Böse triumphiert.«
    »Inzwischen kann John Sinclair gestorben sein, wie?«
    »Diese Möglichkeit ist nie auszuschließen.«
    Sir James presste die Lippen zusammen und trat ein Stück zur Seite. Als einen Störfaktor konnte man ihn zwar nicht gerade bezeichnen, doch er brachte nicht die Geduld auf, die notwendig gewesen wäre.
    Vielleicht war es bei ihm auch die Unsicherheit, so plötzlich mit der Magie konfrontiert zu werden.
    Kara kümmerte sich nicht weiter um seine Ausführungen, sondern bat die anderen, zur Seite zu treten. Schweigend machte man ihr Platz.
    Danach ging sie einmal um das mit Blut getränkte Bild herum und malte dann auf den Rasen ein Dreieck, und zwar so, dass es die auf dem Papier abgebildete Szene einschloss.
    Jetzt stieß Myxin einen Laut der Überraschung aus.
    Kara hörte ihn wohl, blieb stehen und schaute den kleinen Magier an. »Ich muss es so versuchen.«
    »Ist es tatsächlich die Pyramide?«
    »Ja, sie ist es.«
    »Welche Pyramide?« erkundigte sich Bill Conolly mit flüsternder Stimme.
    Myxin nickte seiner Begleiterin zu, damit sie die Antwort geben sollte. »Diese Pyramide war das Heiligtum in Atlantis. Nur wenige kennen ihre Geheimnisse, auch ich weiß nur einen Teil davon. Aber in ihr wohnen Kräfte, die wahrscheinlich die Zeiten überdauert haben und geweckt werden müssen. Allerdings muss man einen sehr triftigen Grund haben, sonst schlagen diese Kräfte ins Gegenteil um, was ich nicht hoffen will. Ich möchte, dass sie für uns arbeiten, und glaube fest daran, dass der Grund triftig genug ist.«
    »Dann ist die Beschwörung also gefährlich«, meinte Suko.
    »Für uns hoffentlich nicht. Vielleicht gibt die Pyramide des Wissens einen Teil ihres Geheimnisses preis. Es wäre zu wünschen. Für uns alle zu wünschen und natürlich auch für John Sinclair.«
    Bill und Suko blickten sich an. Ein neuer Begriff war aufgetaucht. Die Pyramide des Wissens. Bisher hatten sie nie davon gehört, und sie fragten sich beide, welche Geheimnisse der längst versunkene Kontinent noch für sie bereithielt.
    Kara sprach weiter. »In ihr sind die Urkräfte des alten Atlantis verewigt. Die Pyramide des Wissens soll unzerstörbar sein. Ich hoffe, dass sie es tatsächlich ist, einen Teil ihres Geheimnisses lüftet und uns den Weg zeigen wird.«
    Die anderen nickten nach diesen Worten. Ihre Gesichter schimmerten bleich. Jeder stand unter einer unsagbaren Spannung, und ein jeder hoffte, dass Kara recht behalten würde.
    Sie hatte die Pyramide nachgezeichnet. Das Gras war durch die Schwertspitze zerfetzt worden. Man konnte deutlich die Umrisse erkennen, doch auf den Gesichtern stand eine gewisse Ungläubigkeit.
    »Ich werde jetzt beginnen«, sagte Kara, die Schöne aus dem Totenreich, und bat darum, dass Platz geschaffen wurde.
    Die anderen traten zurück. Die Spannung hatte sich in den letzten Minuten verdichtet. Fast greifbar hing sie zwischen den Personen und der auf den Boden gezeichneten Pyramide, vor deren Grundlinie Kara, die Schöne aus dem Totenreich, stehen blieb.
    Das Schwert mit der goldenen Klinge hatte sie nicht weggesteckt. Sie benutzte es als Stütze, während sie langsam in die Knie sank und dann den Boden berührte. In dieser Stellung blieb sie.
    Kara wusste, dass sich die Blicke der Freunde nur auf sie konzentrierten. Allein auf diese schmächtige Person kam es an, ob der Kontakt zu einem Land, das nicht sein darf, hergestellt werden konnte.
    Kara beugte ihren Oberkörper nach vom, drehte das Schwert, hielt den Griff jedoch fest und legte die Waffe so hin, dass sie mit der Spitze den Rand des Blatts berührte. Es lag genau im Zentrum der Pyramide. Das Papier war weich

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