Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geworden, da das Blut nässte.
    Dann ließ sie auch das Schwert los, beugte den Oberkörper weiter nach vorn und wirkte wie eine gedrückte Feder, als ihre Stirn die Klinge berührte.
    Der gebeugte Rücken erschien den anderen symbolisch für das, was hier ablief. Auf Kara lastete eine ungeheure Verantwortung. Sie allein hatte es in der Hand, John Sinclair vielleicht eine Chance zu geben. Versagte sie, war auch der Geisterjäger verloren.
    Niemand machte sich darüber Illusionen, und jeder drückte der Schönen aus dem Totenreich die Daumen.
    Kara begann zu sprechen. Zuerst waren die Worte kaum zu hören. Später, als sie verständlicher wurden, begriff sie außer Myxin wohl niemand, und Sir James warf dem Reporter Bill Conolly einen fragenden Blick zu.
    »Es ist die Sprache der alten Atlanter«, hauchte Bill Conolly.
    Sir James nickte. Dann wurde auch er in den Bann dieser seltsamen Ereignisse gezogen und war still.
    Kara redete weiter. Sie konzentrierte sich ungemein auf die schwere Aufgabe. Ihr Rücken zuckte, manchmal hörte sich ihre Stimme rauh an. Sie hielt die Verbindung zwischen sich, der Klinge und dem in der Pyramide liegenden Bild stets aufrecht.
    Könnte sie etwas erreichen?
    Die Menschen standen stumm um sie herum. In jedem Gesicht zeichnete sich die Spannung ab. Auch bei Bill zeigten die Züge einen gequälten Ausdruck. Er litt stark unter den Voraussetzungen. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, sein Körper zeigte sich verkrampft. Sheila und Suko erging es ähnlich, wobei sich der Chinese noch am besten in der Gewalt hatte. Ihm war äußerlich kaum etwas vom Gesicht abzulesen.
    Sir James und Myxin standen nahe beieinander. Der Superintendent war sehr nervös. Sein Gesicht glänzte, als wäre es mit Speck eingerieben worden, die Mundwinkel zuckten, die Augen hinter den dicken Brillengläsern bewegten sich nervös.
    Myxins Gesicht blieb ruhig. Nur der grünliche, auf der Haut liegende Schimmer schien sich verstärkt zu haben. Ein Beweis dafür, dass die Ereignisse auch an ihm nicht spurlos vorübergingen.
    Kara ließ sich durch nichts beirren. Sie sprach unaufhörlich weiter, ihre Lippen waren in ständiger Bewegung, und zum erstenmal hörten die Conollys und auch Sir James die Sprache eines längst ausgestorbenen Volkes.
    Die Blicke der Zuschauer waren nicht allein nur auf Kara gerichtet, sondern auch auf das Dreieck. Es sollte eine große Hilfe sein. Ein jeder hoffte, dass die Schöne aus dem Totenreich sich damit nicht irrte.
    Sie enttäuschte nicht. Das Dreieck, die stilisierte Nachbildung der Pyramide des Wissens, reagierte auf seine Art und Weise.
    Die Umrisse leuchteten plötzlich auf. Jeder hatte das Gefühl, als würde das seltsam kalte blaue Licht aus dem Boden hochsteigen und die Seiten genau nachzeichnen.
    Genau dort, wo Kara mit dem Schwert durch die Grasnarbe gefahren war, wurden die Umrisse von diesem strahlenden Blau gebildet. Der Schein war seltsam bleich, dennoch intensiv - und er wuchs.
    Unheimlich war dies anzusehen, wie er an den Seiten hochstieg und das Dreieck genau in seinen Umrissen als Lichtglocke umgab. Der Schein baute eine Pyramide auf.
    Die Pyramide des Wissens!
    War das des Rätsels Lösung? Konnte John Sinclair auf diese Art und Weise aus dem Land, das nicht sein darf, befreit werden?
    Sie alle hofften es, und jeder war gespannt, wie es nun weitergehen würde…
    ***
    Der Drache hatte sein Maul weit aufgerissen und mich als sein Opfer fixiert.
    Mich, John Sinclair, entführt in das Drachenland und dort an den Händen gefesselt in einer Höhle nebst dem Kreuz und dem geheimnisvollen Buch zurückgelassen.
    Hohnlachend hatte mir der Spuk mein Ende prophezeit, das durch den Drachen eingeläutet wurde.
    Nepreno hieß er. Und er war der unumschränkte Herrscher in diesem unheimlichen Drachenland.
    Er räumte jeden Feind aus dem Weg, kannte kein Pardon, war nur darauf bedacht zu töten, und er schlug mit gnadenloser Härte zu, wenn es galt, die Feinde zu vernichten.
    So wie jetzt.
    Fressen oder verschlucken konnte er mich nicht. Ich war zu weit entfernt, aber er besaß eine gefährliche Zunge, die mich an eine mörderische Peitsche erinnerte. Sie fuhr aus dem Maul und mir entgegen.
    Kurz bevor sie mich erreichte, schlug sie einmal auf den Boden, um sich im nächsten Augenblick lang zu machen, damit sie meinen Körper umwickeln konnte.
    Ich hatte ähnliche Situationen schon erlebt. Mit Monsterschlangen und Untieren. Nie jedoch war der Platz so eingeengt gewesen wie in diesem

Weitere Kostenlose Bücher