0234 - Wachkommando Andro-Beta
sonderlich wichtig seien?"
Rhodan blickte den Freund verwundert an.
„Natürlich! Oder sind sie etwa wichtiger als die Maahks und die 'Meister der Insel'?"
„So habe ich es nicht gemeint. Aber denkst du noch an das, was damals auf Quinto-Center geschah?"
Perry Rhodan lächelte verstehend.
„Oh! Du meinst, zwischen den Hypno-Kristallen der Magellanen und den Kristallen von Greenish-7 bestünde ein Zusammenhang!"
„Wäre das nicht logisch?"
„Vielleicht ist es so, Atlan. Aber es muß nicht so sein. Die Hypno-Kristalle der Magellanen erteilten Mordbefehle. Das ist bei den Greenish-Kristallen nicht der Fall. Außerdem haben sie eine andere Form und sind viel großer. „ Atlan seufzte.
„Bedauerst du es?" fragte Rhodan spöttisch. „Warte nur, bis wir einmal die Magellanschen Wolken erreichen. Dann werden wir erfahren, ob ein Zusammenhang besteht."
*
Finch wartete geduldig, bis die Überwachungsautomatik die Tür öffnete.
„Leutnant Eyseman, Sie erhalten zehn Minuten Besuchszeit. Sie werden gebeten, Rücksicht auf den Zustand des Patienten zu nehmen. Das Mitbringen von Alkohol, Tabakwaren sowie anderen Getränken und Speisen jeder Art ist nicht erlaubt."
Finch grinste amüsiert. Als die blechern klingende Automatenstimme verklang, trat er durch die Tür.
Das Einzelzimmer lag in weichem goldrotem Licht. Video-Visionswände zauberten das Bild einer Waldwiese. Harziger Tannenduft strich durch das Zimmer, meterhohe Fingerhutstauden wiegten sich im leichten Wind und ließen die roten Glöckchen sanft hin- und herschaukeln.
Finch hatte den Eindruck, durch duftendes Gras zu gehen. Sogar das Summen von Insekten war zu hören.
„Hallo, Dr. Wai!" rief er, als er vor der Konturliege des Biologen stand. „Schönes Wetter heute."
Wai-Ming lächelte höflich. Er wedelte mit der Hand, als wolle er ein zudringliches Insekt vertreiben.
„Hallo, Eyseman!" Wai-Ming seufzte. „Zu schönes Wetter! Man kann kein Honigbrötchen in die Hand nehmen, ohne sogleich von den Bienen überfallen zu werden!"
Finch zuckte zusammen. Besorgt prüfte er das Gesicht Wai-Mings.
War der Biologe etwa nicht bei klarem Verstand?
Wai-Ming lachte.
„Klappen Sie bitte Ihren Mund wieder zu, Eyseman. Nehmen Sie Platz!"
Erleichtert atmete Finch auf. Er setzte sich.
„Wie geht es Ihnen, Wai?"
„Ich fühle mich wie ein Sommerfrischler, Eyseman. Wald Wiese, Gras, Blumen, Tannenduft ab und zu ein kühler Luftzug, was will man mehr verlangen! Nur schade, daß alles eine Video-Vision ist. Diese psychologischen Mätzchen ziehen nicht mehr, weil jeder Mensch weiß, wie die Vision zustande kommt."
Wai-Mings Gesicht wurde ernst.
„Das war schon eine verflixte Sache mit dem Kristall. Haben Sie auch so ein Ding erwischt oder vielmehr: Sind Sie auch von so einem Illusionskristall erwischt worden?"
Finch nickte.
„Ich finde es nur seltsam, daß mir nichts geschehen ist. Warum hat der Kristall Ihnen so böse mitgespielt und warum hat sich meiner so harmlos verhalten?"
„Die Frage ist falsch gestellt", sagte Wai-Ming. Er berührte einen Knopf, und die Automatik hob seinen Oberkörper an, so daß er bequem sitzen und Finch ansehen konnte. „Meiner Meinung nach versuchen die Kristalle nur, uns zu dienen. Sie nehmen unbewußte Vorstellungen auf und bauen daraus eine Scheinwelt um uns herum auf. Vielleicht glauben sie, damit unsere verborgenen Sehnsüchte zu erfüllen."
„Glauben Sie...?" fragte Finch gedehnt. „Die Kristalle glauben...? Es sind doch keine denkenden Wesen, Wai-Ming!"
„Warum nicht?" fragte der Biologe zurück. „Etwa, weil sie aus anorganischer Materie bestehen?
Unsere Vorstellungen von organischer und anorganischer Materie sind veraltet, mein lieber Eyseman.
Zumindest hinkt die Biologie hinter der Erkenntnistheorie her. Wenn unsere größten Denker das Universum als einen kosmischen Organismus betrachten, wie können wir da noch von anorganischer Materie sprechen!"
„Irgendein Schema müssen wir schließlich haben", erwiderte Finch.
„Aber bleiben wir bei den Tatsachen! Wie vereinbaren Sie die Ihrer Meinung nach dienende Funktion der Illusionskristalle mit dem Anschlag auf Ihr Leben? Der Kristall hatte es doch in der Hand, Sie durch entsprechend abschreckende Illusionen aus der Nähe der gefährlichen Felsklippe zu vertreiben..."
Wai-Ming lächelte sein unergründliches asiatisches Lächeln.
„Wie sind Sie denn aus Ihrer Illusionswelt entkommen, Eyseman?"
„Ich?" fragte Finch verwundert. „Ich
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