0234 - Wachkommando Andro-Beta
der Männer mit Eis.
Mit dumpfem Donner kam eine heftige Erschütterung. Die übereinandergetürmten Eisblöcke bewegten sich knirschend.
Dann erlosch das blauweiße Licht.
„Mein Gott!" rief Finch erregt. „Was war das?"
„Sedenko ist mit Ihrer Maschine gestartet", sagte Perry Rhodan.
*
Perry Rhodan brauchte nicht lange zu überlegen, was als nächstes zu tun war.
„Sie müssen noch eine Weile hierbleiben, Finch. Aber rühren Sie um Gottes willen keinen Kristall mehr an, falls Sie einen sehen."
Finch nickte.
Rhodan kletterte erneut aus dem Spalt. Den Kristall hatte er schon lange vorher in eine Außentasche seines Raumanzuges gesteckt. Er fühlte augenblicklich keinerlei Beeinflussung mehr.
Er rutschte mehr als er stieg von dem Felsen und hastete zu dem fünfzig Meter entfernten Zerstörer Sedenkos. Da die Schleuse nicht gesichert war, öffnete sich das Außenschott, als Rhodan die Hand gegen das Impulsschloß legte.
In der Kabine angekommen, schaltete Rhodan den Telekom ein. Ungeduldig trommelte er gegen die Verkleidung. Er wartete nicht, bis Atlan sich meldete.
„Hier Rhodan an Atlan!" rief er. „Ich warte nicht auf Antwort, sondern gebe nur eine Nachricht durch.
Major Sedenko ist vor einer Minute mit der Z-33 gestartet. Er befindet sich anscheinend unter dem hypnotischen Einfluß eines grünen Kristalls. Sorge bitte dafür, daß die Z-33 mit einem Traktorstrahl eingefangen und mittels Fernsteuerung in den Hangar geholt wird. Danach nimmst du oder ein Mutant dem Major einen tischtennisballgroßen, grünen Kristall ab. Vermutlich trägt er ihn am Körper. Die Wirkung wird danach schwinden. Achtung! Bitte gegen mentalen Einfluß abblocken. Für dich oder einen Mutanten besteht keine Gefahr! Ende."
Perry Rhodan schaltete den Telekom aus und lief zu Eyseman zurück. Gemeinsam zerrten sie den steifgefrorenen Körper Wai-Mings aus dem Eiskamin und transportierten ihn zum Zerstörer. Perry Rhodan grübelte unterwegs über die Kristalle nach.
Was hatte es für einen Sinn, auf einer toten Welt Kristalle auszustreuen, die mit hypnotischer Kraft Illusionen erzeugten?
Während des Starts kam ihm ein Gedanke.
Er rief die CREST II an, verlangte den Chefarzt zu sprechen und erklärte Dr. Ralph Artur, in welchem Zustand sie Wai-Ming gefunden hatten. Er bat den Arzt, alles für den Versuch einer Wiederbelebung vorzubereiten. Dr. Artur sicherte es ihm zu.
Dann ließ er sich mit Atlan verbinden.
Er erfuhr, daß Major Sedenko wohlbehalten im Hangar gelandet war. Die Traktorstrahlen hatte man nicht gebraucht. Aber Sedenko hätte sich wie ein Schlafwandler benommen, wäre jedoch schnell wieder zu sich gekommen, nachdem man ihm den Kristall abgenommen hatte.
Als die Z-34 in den Magnethalterungen des Hangars zum Stillstand kam, wartete draußen bereits Dr.
Ralph Artur mit drei Medo-Robots und einer Antigravbahre.
Wai-Ming wurde im Eiltempo in einen Spezialraum der Bordklinik gebracht.
Dann erst wandte Rhodan sich dem Arkoniden zu.
„Was hat Sedenko gesagt, bevor ihr ihm den Kristall abnahmt?" fragte er.
Atlan lachte trocken.
„Er fragte, ob die Parkgebühren schon wieder erhöht worden seien. Offenbar litt er unter der Vorstellung, mit seinem Gleitwagen in ein Parkhaus gefahren zu sein."
Rhodan nickte.
„Etwas Ähnliches hatte ich mir vorgestellt. Was sagst du zu den Kristallen?"
„Kristallen...?" fragte Atlan. „Sedenko hatte nur einen Kristall bei sich."
Rhodan zag Finchs Kristall hervor.
„Das ist der zweite." Er griff noch einmal in seine Tasche und holte den Kristall heraus, den man bei Wai-Ming gefunden hatte. „Und hier ist der dritte."
„Hm!" sagte Atlan. „Die Dinger kommen mir unheimlich vor, obwohl ich den Einfluß relativ leicht abblocken kann."
„Unheimlich oder nicht", erwiderte Rhodan. „Mit einem Ausweichlager auf Greenish-7 wird es vorläufig nichts. Wir müssen eine andere Welt suchen."
Er hob den Arm, als sein Armbandtelekom ansprach.
„Hab ich mir doch gedacht, daß ich Sie über das Armbandgerät am schnellsten erreichen kann!"
erklang die triumphierende Stimme Dr. Arturs.
„Was ist mit Wai-Ming?" fragte Rhodan gespannt.
Dr. Artur lachte stoßweise.
„Können Sie sich vorstellen, daß er sich durch Autohypnose in eine Tiefschlaf-Starre versetzt hat...?"
„Nein, Doc. Aber wenn er in Tiefschlaf-Starre liegt, ist Hypnose auf jeden Fall beteiligt. Was mich interessiert: Können Sie ihn retten?"
„Das ist mir ein Rätsel, Sir", sagte der Chefmediziner.
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