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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was ein Haushaltsverbrecher ist, ich habe es noch nicht herausfinden können."
    „Bedeutet das, daß twonosische Kriminelle in den Zug kommen?" wollte Atlan wissen.
    „Diese Vermutung liegt nahe, Sir", bestätigte Marshall.
    „Hoffentlich kommt es nicht zu Schwierigkeiten", sagte Rhodan.
    Tolot lachte, als habe jemand einen guten Witz gemacht. Er konnte seine Vorfreude kaum verbergen.
    „Der Moby Tolot wird immer interessanter", sagte er. „Vielleicht werden wir hier noch soviel lernen, daß Sie mir alle für meinen Vorschlag danken werden, den Moby anzufliegen."
    „Ich habe jetzt schon Mühe, meine Dankbarkeit zurückzuhalten", verkündete Kasom ärgerlich.
    „Vielleicht sollten wir ein kleines Fest für Sie arrangieren, um Ihre Idee gebührend zu würdigen."
    Tolot lachte, daß Baynes die Ohren weh taten. Der Fähnrich war froh, als der Zug aus der Rohrbahn herauskam, so, daß der Haluter: von der sichtbar werdenden Außenwelt abgelenkt wurde.
    Auch Baynes blickte aus dem Fenster. Ihm bot sich ein phantastischer Anblick. Der Zug fuhr nicht auf ebener Strecke, sondern glitt über eine steil nach unten abfallende Brücke dahin. Die Brücke schwang sich in einer kühnen Kurve durch die gewaltigste Halle, die Baynes bisher in diesem Moby erblickt hatte.
    Kendall Baynes konnte das andere Ende dieser. Halle nicht erkennen. Die Landschaft unter ihnen war hügelig. In verschiedenen Tälern glaubte Baynes Gebäude zu sehen. Über ihnen schwebten drei große Leuchtkörper, die diesen Raum mit Wärme und Licht versorgten.
    In ungefähr drei Kilometern Entfernung sah Baynes einen Tafelberg. Dort war die Brücke unterbrochen.
    Der Schienenstrang führte über den Berg hinweg.
    Als sie näherk amen, stellte Baynes fest, daß der Berg künstlich angelegt war. Unzählige Lifts führten zum Gipfel hinauf. Baynes beugte sich weit im Sessel vor, so, daß er auch nach hinten blicken konnte.
    Deutlich sah er die Venenöffnung des Mobys, aus der der Zug gekommen war Unmittelbar davor schloß sich die Brücke an. Baynes erschien das Bauwerk zu leicht, als, daß es den Zug tragen könnte.
    Der Fähnrich stand auf und trat dicht ans Fenster, so, daß er direkt in die Tiefe blicken konnte. Sie waren immer noch mehr als hundert Meter vom Boden entfernt, obwohl die Brücke von der Adernöffnung aus steil abfiel.
    Der Interkastenzug fuhr auf den Tafelberg und verlangsamte sein Tempo. Baynes beobachtete die Lifts.
    Es gab anscheinend zwei Arten von ihnen: Transport- und Personenlifts. Baynes konnte sehen, daß sie ausschließlich von Blaurüsseln benutzt wurden. Die Wächter im Zug schienen die einzigen Rotrüssel zu sein, die sich hier aufhielten.
    Baynes fragte sich, ob sie die ersten Fremden waren, die mit dem Interkastenzug hier vorbeikamen.
    Verschiedene Bemerkungen der Rotrüssel ließen den Verdacht aufkommen, daß vor den Terranern schon andere Sternenvölker versucht hatten, den Sprung nach Andromeda zu wagen. Kendall Baynes versuchte sich vorzustellen, wann dies geschehen sein könnte. Der Zeitpunkt mußte weit in der Vergangenheit liegen. Bedeutete das nicht, daß die „Meister der Insel" schon unbegreiflich lange über Andromeda herrschten?
    Baynes erschauerte bei diesem Gedanken.
    Uns dürfen sie nicht aufhalten! dachte er beinahe beschwörend. Es erschien ihm unerträglich, nur eine bedeutungslose Person in einer von zahllosen Gruppen zu sein, die bereits über Andro-Beta nach Andromeda hatten vorstoßen wollen. Niemand würde je von ihrem Schicksal erfahren, wenn sie innerhalb des Moby gefangen blieben. Irgendwann in ferner Zukunft, vielleicht, wenn wieder einige Raumfahrer aus der heimatlichen Galaxis hier auftauchten und festgenommen würden, würde einer der Wächter eine gefühllose Bemerkung über einige zweibeinige Narren ohne Rüssel machen, die man leicht hatte überwältigen können. Baynes blickte aus dem Fenster, ohne die Umgebung richtig wahrzunehmen. Dann erklang Marshalls Stimme hinter ihm und riß ihn in die Gegenwart zurück.
    „Ich kann Ihnen jetzt erklären, was Haushaltsverbrecher sind, Sir", sagte der Telepath. „Sie gehören zur niederen Kaste der Weißrüssel. Sie wurden hier von einem Gericht abgeurteilt."
    „Was haben sie verbrochen?" wollte Rhodan wissen.
    „Sie haben gegen den Haushaltsplan der Ernährungswirtschaft verstoßen", erwiderte der Mutant. „Sie sind alle auf Zuchtfarmen für Bioparasiten beschäftigt. Für ihre eigenen Zwecke haben sie heimlich einen Parasiten gezüchtet. Das ist

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