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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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dem Schrank, vor dem mir graute, als ich die Herstellermarke las.
    Es war so Ungefähr das Billigste, was man auftreiben konnte. Sie schenkte ein und goss das Zeug durch die Kehle. Dann nahm sie einen Schluck Kaffee hinterher, und ich konnte nicht anders, als es ihr nachzutun.
    Zu meinem Entsetzen griff sie erneut nach der Flasche, und meinte dann: »Ich möchte nur wissen, wo Tom sich herumtreibt. So spät ist er noch nie nach Hause gekommen. Ich lebe in dauernder Angst um ihn.«
    Wieder leerte sie das Schnapsglas, und ich folgte. Trotz des Kaffees brannte das Zeug erbärmlich. Dann fragte sie plötzlich: »Wer sind Sie überhaupt? Ich habe Sie schon einmal gefragt, und Sie haben mir keine Antwort gegeben.«
    »Kennen Sie das?«, fragte ich und legte ihr den FBI-Stern hin.
    Sie studierte ihn von allen Seiten, nickte mit dem Kopf und meinte: »Also doch. Was hat Tom gemacht?«
    »Hoffentlich nichts. Er rief mich an und wollte sich gestern Nacht mit mir treffen. Er sagte, er habe Informationen über ein kürzlich begangenes Verbrechen. Als ich zum Treffpunkt kam, war er mit zwei Fahrgästen weggefahren. Nun suche ich ihn.«
    Die Frau deckte erschreckt die Hand über den Mund und stöhnte.
    »Ich habe es ja immer gewusst. Mit Tom musste es ja schiefgehen.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Vor zwei Jahren lief mir meine Tochter weg. Es war ein Jammer um Carol. Sie war so ein hübsches Mädchen und erst siebzehn Jahre alt. Sie wollte absolut nicht von ihrem Boyfriend lassen, der zehn Jahre älter war als sie. Alles nutzte nichts. Als ich sie .einsperrte, ging sie durchs Fenster, und als ich sie windelweich schlug, war sie am nächsten Morgen weg. Ich habe sie nie wieder gesehen. Wenn jetzt auch Tom ausgekniffen ist, habe ich niemanden mehr.«
    »Wovon leben Sie denn, Mrs. Hatch?«
    »Oh, zu leben habe ich. Albert, mein guter Mann, ist im Krieg gefallen, und ich bekomme eine anständige Rente. Ich kann leben und mir sogar noch einen hinter die Binde gießen. Nur meine Kinder machen mir Sorgen. Bei Carol waren es die Männer, und bei Tom ist es der Schnaps.«
    Ich bat sie, es Lieutenant Brown von der City Police sofort zu melden, Wenn ihr Sohn wieder auf tauchte, damit der Polizei überflüssige Arbeit erspart bliebe. Das Letztere war natürlich Schwindel. Mir ging es darum, diesen Tom Hatch so schnell wie möglich zu sehen und zu sprechen.
    Ich ging und setzte mich in meinen Jaguar. An dieser Stelle jedoch konnte ich nicht wenden, und die Brown Street verlief als Sackgasse zwischen Müll und Aschehaufen. Ich fuhr also ein Stück weiter und stieß zurück. Irgendwas quietschte erbärmlich. Ich stoppte erschreckt und sah, wie eine Ratte hinkend das Weite suchte und hinter einem Abfallhaufen verschwand.
    Dann bemerkte ich eine ganze Anzahl der ekelhaften Biester, die um den schmutzigen, stinkenden Haufen, auf dem scheinbar die ganze Nachbarschaft ihren Müll ablud, herum wimmelte.
    Noch einen Meter rückwärts. Jetzt musste es gehen.
    Da sah ich den Schuh. Dieser Schuh war eigentlich zu neu für einen Müllhaufen, und als ich schärfer hinblickte, merkte ich, dass in diesem Schuh ein Strumpf steckte und darüber der Umschlag eines Hosenbeins, das unter Dreck und Büchsen hervorragte. Mit einem Sprung war ich draußen.
    Ich packte einen herumliegenden Knüppel und vertrieb die quiekenden Ratten, die nicht übel Lust zu haben schienen, sich auf mich zu stürzen. Dann scharrte ich im Abfallhaufen.
    ***
    Ich brauchte nicht lange zu scharren.
    Ich stieg wieder in meinen Wagen und rief über Funk auf der Polizeiwelle durch. Es meldeten sich drei Streifenwagen. Einer davon patrouillierte gerade in der 138. Straße.
    »Kommen Sie sofort in die Brown Street. Unter dem Müll von der Station liegt ein Toter.«
    Ein paar Minuten später stoppte der Streifenwagen neben mir. Die gewiss hartgesottenen Cops schüttelten sich, und der Sergeant meinte: »Wie sollen wir den da herausholen?«
    »Fragen Sie in einem der Häuser oder auf der Station, ob jemand eine Schaufel hat, aber rennen Sie nicht alle drei weg. Sie müssen die Ratten vertreiben.«
    Also ging der Sergeant allein los, und die beiden anderen bezogen mit ein paar Holzprügeln ihre Posten.
    Der Sergeant kam zurück und brachte nicht nur zwei Spaten, sondern auch die dazugehörigen Arbeiter, die er von einem Neubau weggeholt hatte. Fünf Minuten später wusste ich, dass der Tote unter dem Abfallhaufen Tom Hatch war.
    Zu erkennen war er allerdings nicht mehr, aber offenbar hatten die

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