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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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wusste, dass er tot war… Ich dachte, jetzt sei alles in Ordnung, aber sie kriegten mich doch.«
    »Wer kriegte Sie, Oliver? Nennen Sie mir die Namen. Wer war es?«
    Ich bekam keine Antwort. Ich fasste ihn am Arm, und in der Aufregung schüttelte ich ihn. Das Einzige, was mir noch fehlte, waren die Namen, die Namen, die ich mit Sicherheit zu kennen glaubte: Bill Devriet, Morris Prout und Joe Greener.
    Da erst merkte ich, dass Olivers Atem stockte. Noch ein Röcheln, ein Aufbäumen…
    Phil hatte die Tür aufgerissen. Der Arzt kam herein, beugte sich über das Bett und sagte: »Er ist tot. Mit dieser Kopfwunde konnte er nicht überleben. Hat er gesagt, was Sie wissen wollten?«
    »Ja, alles bis auf eines, bis auf die Hauptsache.«
    Ich stelle das Tonbandgerät ab, das ich in der Tasche trug und auf dem die Namen der Verbrecher fehlten. Ohne diese Namen nutzte es nichts. Er hatte von den »Bossen« gesprochen. Nun, es gab mindestens fünfhundert Gangster in New York, die auf diese Bezeichnung Anspruch erheben konnten.
    Wir fuhren zum Polizeihauptquartier und ließen in Lieutenant Crosswings Office das Tonband mit dem Geständnis des Mordes an dem Buchmacher Wells abspielen. Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir, dass die Männer, auf deren Namen die Wettscheine die Wells bei sich getragen hatte, ausgestellt waren, sich nicht gemeldet hatten.
    Sie würden sich auch nicht melden. Sie hatten wahrscheinlich gegen ein hohes Schmiergeld verraten, wer sie zum Abschluss der Wetten veranlasst hatte.
    Wieder waren wir an einem toten Punkt angelangt. Wir glaubten zu wissen, wer hinter dem ganzen Fall steckte, aber wir hatten auch nicht die Spur eines Beweises.
    March war kein klassischer Zeuge, und außerdem würde er jede Aussage verweigern, so lange er Peggy in den Händen der Gangster wusste. Um das Mädchen machten wir uns die meisten Sorgen. Ich war durchaus nicht sicher, dass die Entführer Wort halten und sie zurückschicken würden, wenn March den Kampf absichtlich verloren hatte.
    Peggy musste einige ihrer Entführer gesehen haben und würde sie wiedererkennen. Ein derartiges Risiko gehen Kidnapper niemals ein. Wenn Peggy wirklich noch lebte, so würde man sie sofort nach dem Kampf, gleichgültig wie er ausging, töten.
    Kaum waren wir im Office angelangt, als Mister High uns rufen ließ.
    »Ich möchte mit Ihnen beiden eine ebenso delikate wie unangenehme Sache besprechen«, sagte er und betrachtete nachdenklich seine Fingernägel.
    »Ich habe heute Morgen zwei Anrufe bekommen, den ersten vom Senator für Polizei, Mister Jones, der Beschwerde darüber führte, dass sein Freund Morris Prout, der Vorsitzende der Dockarbeitergewerkschaft, belästigt wurde. Er behauptet, er werde beschattet, und da die Polizei nichts davon weiß, seien wir die Schuldigen. Der High Commissionar der Stadtpolizei telefonierte ebenfalls mit mir und erkundigte sich, ob wir Mister Devriet beobachten ließen. Dieser habe sich darüber beschwert und gedroht, eine Eingabe an höhere Stellen zu machen, wenn das nicht aufhöre.«
    Für einen Augenblick waren Phil und ich sprachlos. Wir hatten nichts dergleichen veranlasst und wenn wir es getan hätten, so hätten sich unsere Leute nicht erwischen lassen.
    »Davon wissen wir nichts«, sagte ich. »Zwar beschäftigen wir uns augenblicklich mit den beiden Männern und ebenso mit Joe Greener, aber wir sind nicht so weit gegangen, ihnen einen Schatten auf die Fersen zu setzen.«
    »Dann kann ich also mit gutem Gewissen behaupten, hier sei nichts bekannt,?«
    »Unbedingt.«
    Im gleichen Augenblick wusste ich, wer den drei Gangstern nachschnüffelte. Das konnten nur die Pinkertons sein, die den Tod ihres Detektivs sühnen wollten. Wir hüteten uns davor, etwas davon zu erwähnen, aber ich nahm mir vor, Wooster, den Chef des Instituts, anzurufen und ihn zu warnen.
    »Ich glaube Ihnen zwar unbedingt«, lächelte Mister High, »aber ich kenne Sie beide zu lange, um nicht in Ihren Gesichtern lesen zu können. Was ist mit Prout und Devriet los?«
    »Im Großen und Ganzen dürfte das kein Geheimnis sein, Chef«, meinte Phil und konnte ein Lächeln nicht verbergen. »Prout, Devriet und Greener sind nicht nur privat dicke Freunde, sondern auch dringend verdächtigt, die Finger in allen möglichen unsauberen Geschäften zu haben. Lange Zeit waren sie durch ihre guten Beziehungen infolge der Wahlhilfe, die sie den Republikanern leisteten, unangreifbar. Aber wir haben den Eindruck, dass sie sich zu weit vorgewagt haben

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