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0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

Titel: 0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich ging in die Höhle des Löwen
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Kopf.
    »Willst du Terry liegen lassen?« krächzte er.
    »Sie werden sich schon um ihn kümmern. Gib Gas!«
    Der Portier des »Star-Clubs« und zwei Kellner standen im Eingang und sahen zu uns hinüber, aber sie wagten sich nicht näher, seit ich eine Pistole in den Händen hielt.
    Der Rothaarige gehorchte.
    »Fahr langsam! Ich habe dich einiges zu fragen. Du heißt Jim. Ich hörte es. — Wie weiter?«
    »Riller. Ich bin Jim Riller!«
    »Und der andere?«
    »Terry Croft.«
    »Für wen arbeitet ihr?«
    Er antwortete nicht. Ich drückte ihm den Lauf seines eigenen Schießeisens in die Rippen.
    »Du.hast nur eine Chance, am Leben zu bleiben«, sagte ich sanft, »wenn du meine Fragen beantwortest.«
    Seine Stimme wurde schrill vor Angst. »Du kannst mich nicht umbringen. Sie haben alle gesehen, daß wir zusammen abgefahren sind. Wenn du mich umbringst, wissen sie, daß du es getan hast.«
    »Vorausgesetzt, daß deine Leiche gefunden wird. Bist du sicher, daß das der Fall sein wird? Es gibt verdammt tiefe Schluchten oben im Gebirge; Felsspalten, in die noch nie ein Mensch hinabgestiegen ist. — Wer ist dein Chef?«
    Er würgte einen Namen hervor. »Allan Ruster!«
    »Ich dachte es mir.« Eine Sekunde lang überlegte ich und befahl dann: »Fahr zu seiner Wohnung!«
    Wenn ich von Jim Riller verlangt hätte, er solle uns direkt zum Henker fahren, er hätte nicht entsetzter sein können.
    »Das geht doch nicht«, stotterte er. »Ruster bringt uns um!«
    »Fahr zu!« knurrte ich, und er gehorchte. Es gibt einfach keinen Widerspruch gegen den Druck eines Pistolenlaufes in die Rippen.
    ***
    Wir standen vor dem Haus in der Belmondo Street, der einzigen Villenstraße, die es in Charlesville überhaupt gibt. Es war ungefähr vier Uhr morgens und noch dunkel. Hinter zwei Fenstern im ersten Stock brannte Licht, und als ich läutete, flammte Licht hinter einem Fenster in Parterre auf. Sekunden später wurde die Tür aufgerissen. Ich stand Allan Ruster gegenüber.
    Riller schickte sich an, etwas zu seiner Entschuldigung zu stottern.
    »Ich konnte nichts machen, Chef. Er hat…«
    Der schmale, schlanke Mann im seidenen Schlafrock hob die Hand, an der ein schwerer Siegelring blitzte. Zwei, drei klatschende Ohrfeigen schlossen dem Rothaarigen den Mund, Ich grinste. Ruster hatte eine Art, mit seinen Leuten umzugehen, die sicher nicht den Beifall der Gewerkschaften gefunden hätte.
    »Verschwinde!« Das Wort zischte wie ein Peitschenhieb.
    Riller sah mich unsicher an. Ich nahm den Pistolenlauf von seiner Hüfte weg. Er drehte sich um und stolperte hastig in die Dunkelheit hinaus.
    Ruster sah mich an. Sein Gesicht war fleischlos und scharf geschnitten. Die Augen lagen tief in den Höhlen und wurden von Wimpern beschattet, die üppig waren wie die einer Frau.
    »Ich kann den Anblick von Dummköpfen nicht ertragen«, sagte er. Die Stimme, die vor einem Augenblick noch schneidend scharf geklungen hatte, besaß jetzt einen lässigen Plauderton. »Kommen Sie herein, Harrigan!«
    Er führte mich durch die Diele in den Wohnraum, der groß wie eine Halle war. Niemand außer ihm schien im Hause zu sein, aber ich behielt Rillers Revolver in der Hand.
    »Einen Drink?« fragte Ruster.
    »Nein, ich hatte heute schon genug!« Er mixte für sich einen Tropfen Whisky in ein Glas mit Sodawasser. Das Glas in der Hand kam er von der Hausbar zurück.
    »Warum setzen Sie sich nicht, Harrigan?«
    »Woher wissen Sie meinen Namen?«
    »Ich wurde vom ,Star-Nightclub' aus angerufen, und man sagte mir, daß ein Bursche, der sich Harrigan nennt, Riller und Croft zusammengeschlagen und mit Riller weggefahren sei. Ich dachte mir, daß Sie vielleicht kommen würden?«
    »Okay, Sie haben richtig gedacht.«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen, schwenkte sein Glas und sah mit einem Ausdruck von Belustigung zu mir hoch.
    »Ja«, sagte er, »aber ich weiß nicht, was Sie von mir wollen.«
    Ich ließ meinem Zorn freie Fahrt. »Verdammt, ich will Sie fragen, aus welchem Grund Sie Ihre Köter auf mich hetzen. Ich kann mir nicht denken, daß Sie es tun, weil ich ein paar Dollars in der Tasche habe. Hier sieht es nicht aus, als hätten Sie meine Scheine nötig.«
    Er nahm einen kleinen Schluck seines Drinks.
    »Die Polizei kann nicht herausbekommen, wer die .Alte Carolina-Bank beraubt hat.«
    »Na, und? Interessiert Sie das? Ist es Ihre Bank? Oder sind Sie der Boß der Versicherung, die den Schaden zu tragen hat?«
    »Die ,Alte Carolina-Bank' war nicht versichert, soviel ich

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