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0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

Titel: 0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich ging in die Höhle des Löwen
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nahm meine Luger in die Hand, mit der ich besser vertraut war.
    Die Belmondo Street lag still und verlassen.
    Ich öffnete den Wagenschlag, setzte mich hinter das Steuer und ließ den Motor anspringen. Fast im gleichen Augenblick heulte ganz in der Nähe ein anderer Automotor auf, und das war das, womit ich gerechnet hatte.
    Ich warf mich über den Beifahrersitz, stieß die Tür auf und rollte mich auf den Bürgersteig. Ich handelte gerade noch rechtzeitig.
    Wie aus dem Nichts aufgetaucht, schoß ein Wagen auf den Mercury zu. Seine Scheinwerfer blendeten auf, erfaßten den Schlitten, an dessen Steuer ich vor einem Augenblick noch gesessen hatte Das Hämmern einer Maschinenpistole zerriß die Stille. Glas zersplitterte, und das Blech knallte unter dem Einschlag der Kugeln.
    Ich zog den Kopf ein. Meine Deckung war gut. Ich lag vorne, so daß mich der Motorblock und die Felgen schützten Ein paar Kugeln, die das Blech durchschlugen, pfiffen unangenehm nah an meiner Nase vorbei, aber ich kam ohne Kratzer davon.
    In Sekundenschnelle war der Spuk vorbei. Die Schlußlichter des fremden Fahrzeuges entfernten sich mit erhöhter Geschwindigkeit.
    Ich sprang auf und setzte mich in Trab. Sehr wahrscheinlich hielt Allan Ruster bereits den Hörer in der Hand, um die Polizei anzurufen, und ich Latte keine Lust auf eine Begegnung mit den Cops, schon gar nicht, solange ich nicht, wie Mr. Ruster annehmen mochte, tot war.
    ***
    Noch am gleichen Tag wechselte ich das Hotel. Etwas außerhalb von Charlesville hatte ein Grundstücksspekulant einen großen Coup gelandet, indem er kleine, aber gut eingerichtete Bungalows baute, die er den Ingenieuren des großen Bauprojektes im Gebirge vermietete. Er nahm einen unverschämten Preis, aber ich besaß Geld genug, um die Miete für ein Jahr im Voraus zu bezahlen, wie er es verlangte.
    Ich erledigte die Formalitäten auf dem Büro des Grundstückmaklers, packte im Hotel meinen Koffer, zahlte die Rechnung, tauschte dann bei der Leihwagenvermietung meinen Wagen gegen einen Ford um und bezog mein neues Heim, in dem es noch mächtig nach feuchtem Mörtel roch. Ich hatte einen Bungalow gewählt, der etwas abseits von den anderen errichtet worden war.
    Erst am frühen Abend fuhr ich in die Stadt zurück. Der Samstag ist der Tag, an dem das Leben in Charlesville auf Hochtouren zu laufen beginnt. Die Bars, Drugstores und Klubs sind von Mittag an in Betrieb, und sobald es dunkel wird, droht der Rummel sich zu überschlagen. Drei- bis viertausend Arbeiter aus den Bergen stürmen in die Stadt, einzig und allein mit der Absicht, sich zu amüsieren.
    Ich versuchte ein halbes dutzendmal Allan Ruster zu erreichen, denn ich spürte das dringende Bedürfnis, ihm zu sagen, was ich von seinen Methoden der Gastfreundschaft hielt, aber es meldete sich immer eine fremde Stimme, und ich erhielt die Auskunft, daß Mr. Ruster nicht zu Hause sei.
    Um neun Uhr abends ging ich in Mad Allisters Spielklub, in dem ich gestern vierhundert Dollar verloren hatte. Der Laden war gerammelt voll. Ich mußte meine Ellbogen benutzen, um mich bis zum Spielzimmer durchzukämpfen.
    Auch hier war es nicht leerer und kaum stiller. Die Boys aus dem Gebirge drängten sich um die Roulettetische und die Würfelplatten, als wären die Scheine in ihren Händen glühend heiß, und sie könnten sie nicht schnell genug los werden.
    Ich stellte mich an eine Würfelplatte und wettete ein wenig mit gegen die Bank. Ich spielte vorsichtiger als gestern und verlor nicht viel.
    Die Luft war geradezu erstickend und der Lärm der vielen Stimmen ohrenbetäubend. Es herrschte ein ständiges Geschiebe und Gestoße, und ich fragte mich, ob Allisters Leute mich in diesem Rummel überhaupt bemerken würden. Ich wollte, daß sie mich sahen, und daß sie mich, genau so, wie sie es gestern getan hatten, an Ruster meldeten.
    An einem der Nebentische entstand Krach. Zwei Arbeiter gerieten sich in die Haare über einen Einsatz am Roulette, den jeder für sich beanspruchte. Die Umstehenden lachten, als die beiden begannen, ihre Meinungsverschiedenheiten auf die älteste Weise der Welt auszutragen, mit den Fäusten.
    Der Kampf ging nicht einmal über eine Runde, und die Wetten, die einige Leute sofort abschlossen, konnten nicht ausgezahlt werden, denn Allisters Hausgarde griff sofort ein. Vier massive Burschen trennten die Kampfhähne. Als sie keine Ruhe geben wollten, erhielt jeder zwei gut gezielte Schläge mit einem Gummiknüppel über den Schädel, die das Bewußtsein

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