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0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untersuche das Innere eines Mobys."
    „Gut. Und wie machst du das?"
    „Ich nehme mir den Zylinder-Kegel vor. Ohne Zweifel erfüllte er früher, als der Moby noch lebte, einen wichtigen Zweck. Ich will wissen, welcher Zweck das war - und wenn ich das Ding dazu aufschneiden muß."
    Hess machte ein besorgtes Gesicht.
    „Falls doch noch ein Funke Leben in dem Ungeheuer sein sollte, wird ihm das nicht gefallen."
    Kim schaute ihn verwundert an.
    „Das Ding ist tot, Hess", sagte er ernst. „Und überhaupt - was für eine Laus ist dir ü ber die Leber gelaufen? Wo bleibt dein wissenschaftlicher Ehrgeiz?"
    Hess winkte ab. Er wirkte mürrisch und ängstlich zugleich.
    „Ach, nichts", brummte er. „Nur so ein ungutes Gefühl im Magen. Ich traue dem Frieden nicht, das ist alles."
    Kim klopfte ihm auf die Schulter und lachte.
    „Das gibt sich, sobald wir draußen sind und die Dinge aus der Nähe sehen."
    Hess gab keine Antwort. Sie stülpten sich die Helme über und prüften die Instrumente. Yotur Dyke hatte inzwischen das kleine Fahrzeug startbereit gemacht, das sie auf ihrem Ausflug zu benutzen gedachten. Es handelte sich um einen Shift, der für die vier Transportmedien Vakuum, Luft, Land und Wasser in gleicher Weise geeignet war. Das Fahrzeug besaß eine ovale Grundform von knapp sechs Metern Länge und drei Metern Breite. Der luftdicht verschließbare, mit zwei kleinen Mannschleusen versehene Aufbau war ebenfalls drei Meter hoch. Kim selbst übernahm das Steuer. Hess und Yotur hatten vorläufig die Aufgabe, die Augen offenzuhalten und sich umzusehen. Hess bediente das Tastergerät, in der bodenlosen Finsternis des Moby-Magens das einzige Instrument, auf das er sich wirklich verlassen konnte.
    Die Schleuse wurde geöffnet, der Shift glitt hinaus in die Dunkelheit, von Kim Dosenthal in sanftem Gleitflug auf den Boden der Halle manövriert. Eine Zwanzig-Kilowatt-Lampe, im Aufbau des Fahrzeugs untergebracht, flammte auf und überschüttete die Umgebung Hunderte von Metern weit mit gleißendem Licht. In der Luftleere warfen die kleinen Unebenheiten des Bodens scharf gezeichnete, tiefschwarze Schatten, und der Leib der BAGALO erschien wie ein glitzerndes, gefährliches Ungeheuer. Das Schiff erzeugte sein eigenes Schwerefeld und war so gelandet, daß der Schwanzstummel der Zusatztriebwerke mit dem unteren Rand etwa achtzig Meter hoch waagrecht über dem Boden der Halle hing. Die zweihundert Meter durchmessende Kugel des eigentlichen Schiffsrumpfes schien auf dem Boden aufzuliegen. In Wirklichkeit gab es an der scheinbaren Berührungsstelle jedoch ein etwa fünf Meter starkes Pufferfeld, zu dessen Funktionen unter anderem gehörte einen energieflußfreien Übergang vom künstlichen Schwerefeld der BAGALO zu der natürlichen Gravitation des Mobys herzustellen.
    Der Shift glitt mit mäßiger Fahrt auf den riesigen Zylinder-Kegel zu. Aus der Enge des Fahrzeuginneren betrachtet, war der Eindruck, den das gewaltige Gebilde erzeugte, noch atemberaubender. Die beiden Ränder des Zylinderschafts verschwanden nach rechts und links über die Begrenzung des Bildschirms hinaus den Kim auf seinem Schaltpult vor sich hatte. Vor ihm lag scheinbar unbegrenzt die dunkle, mattschimmernde Oberfläche des rätselhaften Gebildes und fühlte den ganzen Blickwinkel aus.
    „Was jetzt?" fragte Hess plötzlich. Selbst im Helmempfänger klang seine Stimme noch besorgt und voller Unbehagen.
    „Ich suche einen Platz zum Landen", antwortete Kim.
    „Da wirst du viel Glück haben" lachte Hess ärgerlich. „Das Ding ist so glatt wie ein Kanonenrohr. Die einzige Stelle, wo du landen kannst ist unten am Fuß."
    Mit schüchterner Stimme meldete sich Yotur: „Verzeihung, Sir - aber ich glaube eine kleine Nische zu sehen. Wenn Sie sich überzeugen wollen, Richtung zwei Uhr, schräg oben."
    Kim studierte seinen Bildschirm konnte jedoch nichts sehen „Er hat recht, zum Donnerwetter" knurrte Hess aufgebracht. „Da oben zieht sich eine niedrige, flache Rille durch die Wand"
    „Weise mich ein!" befahl Kim.
    Zehn Minuten später schwebte der Shift dicht vor der Wandung des Zylinderschaftes, und im Licht der Zwanzig-Kilowatt-Lampe war die Nische deutlich zu erkennen. Sie zog sich geradlinig durch das dunkle Material des Zylinders. Die Krümmung der Wand durchschneidend, streckte sie sich etwa drei Kilometer weit und drang in der Mitte ungefähr fünfzig Meter tief in die Wand ein. Ihre Höhe betrug nicht mehr als zehn Meter. In ihrer makellosen Geradlinigkeit

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