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0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Millionen Kilometer weit entfernt!"
    „Irgendwelche Streustrahlung?"
    „Nicht, daß ich wüßte. Die Detektoren sind still."
    „Worüber regst du dich dann auf?" fragte Kim verwundert. „Wahrscheinlich ist es ein irregelaufener Planet."
    Hess stöhnte voller Verzweiflung „Den in der Randzone eines Zwergnebels, in dem es so gut wie keine Gravitationsstörungen gibt, die Hand eines Riesen bis auf elfhundert Kilometer pro Sekunde beschleunigt hat? Mann, fallen dir keine besseren Einwände ein?"
    Kim grinste amüsiert. Jedermann kannte Hess Palters Fähigkeit, sich über Probleme seines Fachgebiets zu ereifern.
    „Na schön", lenkte Kim ein. „Dann sag du mir, was es ist."
    Hess schüttelte den Kopf.
    „Das einzige, was ich dir sagen kann", stieß er zwischen den Zähnen hervor, „ist, was es nicht ist."
    „Dann bin ich besser dran als du", gab Kim zurück. „Ich weiß, was es ist."
    Hess fuhr herum und betrachtete ihn mit offenem Mund.
    „Was... was ist es?" fragte er fassungslos.
    „Es ist ein Moby", erklärte Kim und lächelte freundlich.
     
    2.
     
    Kim wartete nicht darauf, bis der Moby sich der BAGALO so weit genähert hatte, daß man ihn durch die Teleskope beobachten konnte. Er flog ihm entgegen. Hess Palter ließ seine Instrumente nicht aus den Augen und behauptete nach wie vor, der Moby sende keinerlei Streustrahlung aus. Kim schloß daraus, daß es sich um ein totes Exemplar dieser unglaublichsten aller Lebensformen handeln mußte.
    Er bezog seine Kenntnisse von dem Memoband, das Reginald Bull ihm mitgegeben hatte. Der Planetoid Troja, ein Würfel von fast vierzig Kilometern Kantenlänge, dessen Inneres zum Geheimstützpunkt ausgebaut worden war, war von einem Moby verschlungen worden. Die ANDROTEST III hatte eine Schilderung dieses Zwischenfalls mitsamt den Erklärungen, die Grek-1 über die Art der Mobys abgegeben hatte, auf Bildband zum Schrotschußtransmitter gebracht. Ein Teil des Bildbandes war auf das Memoband übertragen worden. Aber bislang war Kim Dosenthal der einzige, der das Memoband abgespielt hatte, und es stellte sich als fast unmöglich heraus, Hess Palter aufgrund seiner eigenen, geringen Kenntnis davon zu überzeugen, daß es Lebewesen wie die Mobys wirklich gab - oder zumindest bis vor kurzem gegeben hatte Ein Moby war ein Gebilde aus anorganischen Substanzen, jedoch mit einem Metabolismus, der wenigstens in den Grundzügen dem eines organischen Lebewesens ähnelte. Auch ein Moby brauchte Nahrung, um existieren zu können, und ein Organ, mit dem er die Nahrung in sich aufnahm. Anstatt aus Kohlehydraten, Fetten, Stärken und Eiweiß bestand seine Nahrung aus elektromagnetischer Energie, und anstelle eines Mauls hatte er eine Vorrichtung, die eine Hälfte eines planetengroßen Körpers von den anderen trennen und somit eine Öffnung erzeugen konnte, die selbst wiederum groß genug war, um einen Planetoiden etwa von der Größe der Ceres mühelos zu verschlingen. Ein Moby besaß ein ausgeklügeltes Konvertersystem, das beliebige Arten von Materie nahezu verlustlos in elektromagnetische Energie umzuwandeln vermochte. Die Hauptmasse seiner Nahrung bezog der Moby aus den dünnen Feldern interstellaren Staubs. Seine unglaublich große Speiseöffnung half ihm, der geringen Dichte interstellarer Materie ein Schnippchen zu schlagen. Er fand stets genug, um seinen riesigen Körper am Leben zu erhalten.
    Größere Brocken wie Planetoiden und kleine Monde bedeuteten für ihn eine Art Leckerbissen. Er führte sie seinem Speichermagen zu und verarbeitete sie erst dann, wenn er Mangel litt.
    Ein Durchschnittsexemplar der Moby-Rasse war ein kreisförmiger Fladen von vierzehntausend Kilometern Durchmesser und fünftausend Kilometern Höhe Infolge seiner ungeheuren Körpermaße besaß er ein eigenes Gravitationsfeld, das kräftig genug gewesen wäre, um eine Atmosphäre zu binden. Seine Oberfläche unterschied sich in nichts von der irgendeines anderen Himmelskörpers, der in der Finsternis zwischen den Sternen umhertrieb. Ein großer Teil des Inneren dagegen bestand aus gewaltigen Hohlräumen Das Memoband enthielt eine detaillierte Darstellung der Moby-Anatomie.
    Soweit Kim wußte, gab es mehrere Räume, die zum Verdauungssystem gehörten und deswegen als Mägen mit verschiedenen Funktionen bezeichnet werden konnten. Es gab ein kompliziertes System von Hohlleitern, durch die die vom Verdauungsapparat erzeugte Energie floß, so daß sie die Stelle von Lymphkanälen und Adern einnahmen. Das

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