Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die zerrissene, zerklüftete innere Oberfläche des Rachens ab. Kim schauderte, als er die Größenverhältnisse abzuschätzen versuchte. Die Rachenwände waren Tausende von Kilometern entfernt. Jeder klein Lichtfleck auf dem Schirm mochte einen Berg darstellen, der höher und größer war als die höchsten Riesen des Himalaja. Ein konturloser und anscheinend ebener Fleck besaß die Größe des nordamerikanischen Kontinents, und niemand mochte ermessen, wie tief die dunkler gezeichneten Schründe reichten. Und doch war dieser endlose Abgrund, durch den die BAGALO wie ein winziges Stäubchen dahintrieb, nichts weiter als das Maul eines Lebewesens.
    Kim schüttelte den Kopf, als könnte er so die deprimierenden Gedanken loswerden, und konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Orterschirm. Der Schlund verengte sich zunächst langsam, dann immer rascher, und schließlich glitt das Schiff durch einen nahezu kreisförmigen Kanal von nur noch fünfzig Kilometern Durchmesser. Der Kanal verlief gradlinig, so daß Kim es wagte, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Nach achthundert Kilometern traten die Wände wieder auseinander, und die BAGALO schoß in eine der gewaltigen Hallen hinein die zum Verdauungssystem des Mobys gehörten. Die Halle war schlauchförmig, etwa eintausend Kilometer lang, dreihundert Kilometer hoch und ebenso breit. Wenige Kilometer hinter dem Eingang, mehr als einhundert Kilometer über dem Boden schwebend, brachte Kim das Schiff zum Halten.
    Eine eingehende Untersuchung des riesigen Raums mit Hilfe der Tastergeräte ergab, daß Boden und Wände mit mehr oder weniger regelmäßig verteilten - Unebenheiten durchsetzt waren. Zylindrische und kegelförmige Gebilde ragten bis zu mehreren Kilometern in die Höhe. In der Nähe des Zentrums gab es eine Formation, die Kims besonderes Interesse erregte. Das Tasterbild zeigte einen fast fünfzig Kilometer durchmessenden und wenigstens acht Kilometer hohen Zylinder, auf dessen Deckfläche sich ein rasch verjüngender Kegel erhob, der weitere sechs Kilometer in die Höhe ragte. Beide Figuren schienen geometrisch exakt. Der Tasterreflex auf dem Bildschirm war heller als die der übrigen Einzelheiten, die das Gerät erfaßte. Kim schloß daraus, daß das merkwürdige Gebilde aus anderem Material bestand als der Rest der Halle.
    Er beschloß, die BAGALO in der Nähe des Zylinder-Kegels zu landen. Die Unebenheiten in Boden und Wänden der Halle mußten die Energieaustauscher sein, mit deren Hilfe der Moby Energie von einer Stelle seines Körpers zur anderen beförderte. Und der Zylinder-Kegel schien im Gesamtsystem der Austauscher eine wichtige Rolle zu spielen.
    In völliger Finsternis, nur von den suchenden Strahlen des Tasters geführt, landete das Schiff einen Kilometer von der Basis des mammuthaften Gebildes entfernt. Kim befahl seinem Dritten Offizier, mit einer Kaulquappe und fünfzehn Mann Besatzung zur Maulöffnung des Mobys zurückzufliegen und von dort Ausschau zu halten. Das Kodesignal der CREST II würde zwar auch im Innern des Ungeheuers deutlich zu empfangen sein, aber es gab andere Dinge, die sich von einem Moby-Magen aus unmöglich beobachten ließen, und Kim wollte sich nicht überraschen lassen. Erst als die Kaulquappe meldete, sie habe den befohlenen Standort bezogen, traf er Vorbereitungen zum Verlassen des Schiffes. Über Interkom erklärte er der Mannschaft, daß er im Innern des Ungetüms gelandet war, um Untersuchungen über die Lebensweise des Mobys und die Wirkungsweise seiner Organe anzustellen.
    Er kündigte an, daß er selbst mit zwei Begleitern das Schiff verlassen und das Kommando einstweilen dem Ersten Offizier übergeben werde. Er machte außerdem klar, daß der Moby, in dem sich die BAGALO befand, seit langem tot und daher völlig ungefährlich sei.
    Nachdem er Steve McAllister dem Ersten Offizier, einige Verhaltensmaßregeln gegeben hatte, suchte er sich seine beiden Begleiter aus. Der eine war Yotur Dyke, ein junger Leutnant von unauffälligem, fast unscheinbarem Äußeren, der andere war Hess Palter, wie jedermann erwartet hatte.
    Ansonsten verlor er keine Zeit Yotur Dyke belud sich mit den Geräten, die Kim für des Mitnehmens wert hielt. Gemeinsam fuhren sie zur Hauptschleuse und bewaffneten sich dort mit Raumanzügen.
    Während Dyke damit beschäftigt war, die Instrumente seines Anzugs zu überprüfen, wandte Hess Palter sich an Kim.
    „Du weißt, was du da tust?" erkundigte er sich mißtrauisch.
    Kim nickte.
    „Ja. Ich

Weitere Kostenlose Bücher