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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Regen, denn er war nicht stärker geworden. Nach wie vor fielen nur einige schwere Tropfen und klatschten auf die Blätter.
    Von Suko sah und hörte ich auch nichts mehr. Der Chinese glich manchmal einem Indianer, da war er ein Meister im Anschleichen. Wenn Belphégor irgendwo lauerte, würde er den Inspektor wohl kaum bemerken.
    Ich lauschte wieder zum offenen Fenster hin. Aus dem Dienstzimmer hörte ich kein Geräusch. Zum Glück verhielten die sich dort anwesenden Personen still.
    Mich hielt auch nichts mehr auf meinem Platz. In geduckter Haltung und immer die Deckung der Büsche ausnutzend, bewegte ich mich nach links, in die genau entgegengesetzte Richtung meines Kollegen und Freundes Suko.
    Es war nur zu wünschen, daß sich Belphégor irgendwie verriet, und ich hoffte darauf, daß er die Säge wieder anstellte.
    Die Finsternis gereichte uns, als auch ihm zum Vorteil. Jetzt kam es darauf an, wer die besseren Nerven besaß — er oder wir.
    Dabei ahnten weder Suko noch ich, daß der Dämon uns reingelegt hatte wie zwei Anfänger…
    ***
    Kalte, erbarmungs- und gnadenlose Augen schauten auf den bläulich schimmernden Stahl der Säge, der jetzt ruhig in der Hand des Unholds lag. Er hatte die Säge wieder ausgeschaltet, als Lockmittel hatte sie vollauf ausgereicht.
    In den Augen des Dämons blitzte es für einen Moment triumphierend auf. Beide Geisterjäger waren auf seinen Trick hereingefallen. Er hatte sie aus dem Haus locken wollen, und das war ihm gelungen.
    Während die Säge lief, hatte er sich nahe der Hauswand aufgehalten, denn sie warf einen so düsteren Schatten, daß der Dämon von ihr verschluckt wurde.
    Er hatte gesehen, wie sein Feind John Sinclair aus dem offenen Fenster gesprungen war, und er hätte ihn zu gern attackiert, doch Sinclair war sehr schnell verschwunden.
    Belphégor hatte sich stark verändert. Seine Gestalt war von Kopf bis Fuß in Leder buchstäblich eingewickelt, und an seinem Kopf sah dieses Material aus wie ein lederner Mumienverband.
    Nur zwei Schlitze für die Augen waren freigelassen worden.
    Und gerade die Augen waren es, die absolut tödliche Kälte verströmten.
    Er trug die lederne Uniform nicht ohne Grund. Aber darüber nachdenken wollte er nicht. Es hatte mit seiner nicht gerade rühmlichen Vergangenheit zu tun, die er allerdings streichen wollte, denn nun mußte er an die Zukunft denken.
    Er war zurückgekehrt, und er wußte einen schaurigen Dämon hinter sich. Ein Untier aus der Urzeit.
    Izzi, der Höllenwurm!
    Mit ihm zusammen wollte er die Welt aus den Angeln heben. Was hier in dem Garten geschah, war nur ein kleines Vorspiel gewesen, ebenso wie die künstlichen Menschhen, die an sich für Kalifato, den Todesboten und Kannibalen bestimmt waren.
    Belphégors wahre Pläne sahen völlig anders aus, und dafür hatte er auch die Unterstützung der Großen Alten erhalten, die ihm Izzi zur Seite stellten.
    Eine Stadt sollte zittern.
    Ein Land sollte in Chaos verfallen.
    Und er wollte da zuschlagen, wo er seine letzte große Niederlage erlitten hatte.
    In Paris!
    Ja, die Stadt an der Seine hatte er sich ausgesucht. Hier wollte er seine Kraft ausspielen und seine Gegner fertigmachen.
    Miese Gedanken gaben ihm Kraft. Er hätte sich zwar liebend gern länger um den Geisterjäger gekümmert, als ihn mit ein paar Worten zu schrecken, doch das war nicht möglich, die andere Sache drängte.
    Er wollte nur noch ein kleines Abschiedsgeschenk hinterlassen, wie versprochen.
    Sinclair wußte nicht, wo er steckte, und er würde es auch weiterhin nicht wissen, denn Belphégor verstand es, lautlos voranzugehen. Nicht ein Geräusch entstand, als er sich im Schutze der Mauer auf die Hausecke zu bewegte, um sie herumhuschte und sich an der Schmalseite des Polizeigebäudes wiederfand.
    Das war ausgezeichnet, denn Sinclair hatte nichts bemerkt.
    Nur ein paar Schritte brauchte er zu laufen, um das Ende der Breitseite zu erreichen. Noch einmal um die Ecke, dann stand er vor dem Polizeigebäude.
    Das Licht hatte er buchstäblich zersägt. Auch die Lampe über der Tür brannte nicht. Finsternis umschloß das Gebäude. Für ihn, das Geschöpf der Nacht, genau richtig.
    Einen kurzen Blick aus seinen gnadenlosen Augen warf er auf die Treppe, dann stieg er lautlos die Stufen zur Eingangstür hoch…
    ***
    »Nein, nein, nein!« Maria Ketto starrte zum Fenster hin und schrie. »Den schafft ihr nicht, niemals. Der Mann mit der Säge ist stärker, glaubt mir!«
    »Ach, halt den Mund.« Die Polizisten waren

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