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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ineinanderrinnende und nach unten laufende Masse. Dabei verlor der Mann immer mehr an Größe. Er sackte zusammen, wurde kleiner und kleiner. Wenn es so weiterging, würde er bald nur noch eine schleimige Masse sein, die mich fatal an einen widerlichen Ghoul erinnerte.
    Ich ging zu ihm. Wahrscheinlich konnte er mich noch erkennen, denn seine Blicke nahmen einen flehenden Ausdruck an, den ich gut verstand.
    Das Kreuz mußte mir helfen.
    Damit erlöste ich ihn.
    Es ging innerhalb von Sekunden. Zuletzt lag nur noch ein mit Schleim bedecktes Skelett vor mir, das war alles. Belphégors Rache hatte ihn schrecklich getroffen, und ich wußte nun, was uns von diesem Dämon erwartete.
    Suko fiel mir ein.
    Himmel, der Chinese wartete draußen. Wahrscheinlich war er Belphégor in die Arme gelaufen.
    Auf den Schmerz in meiner Schulter achtete ich nicht, als ich den Raum verließ.
    Die Außentür stand offen. Im Dunkeln verschwanden die einzelnen Stufen wie in einem Tunnel.
    Am rechten Pfosten blieb ich stehen. »Suko?«
    »Verdammt, John, was ist? Wo bist du?«
    »Hier oben.« Meine Stimme klang erleichtert. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich Suko hörte. Dann sah ich ihn. Mit wenigen Sprüngen war er die Treppe hoch und bei mir.
    Er sah, daß es mir schlecht ging und fragte: »John, was ist geschehen?«
    »Wo ist Belphégor?«
    »Ich habe ihn nicht mehr gesehen.«
    »Kein Feuer?«
    »Doch, aber…«
    »Suko, das war er. Laß es dir gesagt sein, es war Belphégor, der da verschwunden ist.«
    »Aber ich konnte ihn nicht mehr stoppen, John. Er war zu schnell.«
    »Schon gut, Alter, laß uns reingehen.«
    »Wie sieht es dort aus? Schlimm?«
    Ich lachte hart und bitter auf. »Schlimm ist kein Ausdruck. Belphégor hat gewütet.«
    »Und getötet?«
    »Auch das, mein Freund.« Ich senkte und schüttelte den Kopf. »Ich sage dir, Suko, er ist noch mächtiger geworden, als er ohnehin schon war.«
    Der Inspektor schluckte. »Aber wodurch, John? Wie ist das gekommen? Wer steckt dahinter?«
    »Izzi, die Großen Alten. Wahrscheinlich beide. Was weiß ich? Auf jeden Fall hat er hier alle Spuren verlöscht.«
    »Wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, sein Gastspiel sei hier beendet.«
    »Das ist durchaus drin.«
    Suko hob die Schultern. »So richtig überzeugt bin ich davon nicht, John. Aber wir werden es sehen.«
    Nebeneinander gingen wir zurück in die Revierstube, das war für diesen Raum der beste Ausdruck. Sichtbare Verbrennungsspuren hatte das Feuer des Belphégor nicht hinterlassen. Als ich die Lampe nahm und gegen die Decke leuch­tete, sah ich dort nichts, was an einen Feuerfleck im Entferntesten erinnerte.
    Auch Suko sah den Toten. Erschüttert blieb er neben dem von Schleim umflor­ten Skelett stehen. Dabei schüttelte er den Kopf, als könnte er es nicht fassen.
    Ich ließ mich auf einen Schreibtisch fallen und blieb erst einmal dort sitzen. Die zweite Lampe hatte ich geholt. In ihrem Schein schaute ich mir die Wunde an meiner Schulter an.
    Sie sah ziemlich böse aus. Da klaffte ein regelrechter Riß im Fleisch. Und er tat höllisch weh. Erst jetzt merkte Suko, daß mein Kampf gegen Belphégor nicht so einfach über die Bühne gelaufen war. Der Inspektor kam rasch zu mir, sein besorgtes Gesicht schimmerte im Lampenschein bleich, als er flüsterte: »Himmel, das ist ja alles voller Blut.«
    »Nur ein Kratzer.«
    »Das sagst du so in deinem jugendlichen Leichtsinn.« Der Chinese schoß wieder in die Höhe und schaute sich um. »Hier muß es doch einen Verbandskasten geben.«
    Er eilte suchend durch den Raum. Der Lampenstrahl tanzte dabei und huschte über Wände und Möbelstücke.
    In einem der Schreibtische fand mein Freund, was er suchte. Den zweiten Polizisten hatte er nicht ansprechen können.
    Der Mann hockte am Boden und weinte.
    Zum Glück war das Mädchen ruhig.
    Auf dem Weg zu mir gab Suko der Säge einen Tritt, daß sie gegen die Wand geschleudert wurde und dort liegenblieb.
    »Man sollte diesen Unhold in Stücke sägen!« stieß er fluchend hervor, bevor er bei mir Samariter spielte.
    Mit dem Messer mußte er den Stoff abschneiden. So gut es möglich war, entfernte er Fasern aus den Wundrändern und holte anschließend das größte Pflaster hervor, das er fand. Vorher allerdings desinfizierte er die Wunde noch.
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Verdammt, kippst du da Essig rein?«
    »So ungefähr«, erwiderte Suko ungerührt.
    Unser munterer Dialog wurde allerdings unterbrochen, als wir vor dem Haus das

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