0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch
sein…«
Eine Weile blieb es still in der Leitung. Dann sagte Mr. High leise: »Malen Sie den Teufel lieber nicht an die Wand, Jerry…«
***
Phil sah, wie sich die Tür zum Office des Hausmeisters hinter mir schloss, als Captain Lesfield wieder an ihn herantrat.
»Ich habe den Leuten an den Ausgängen wegen der Frauen Bescheid gesagt«, meinte der Captain. »Sie passen in Zukunft besser auf.«
»Gut«, nickte Phil, während er seinen Blick durch die Halle schweifen ließ. Jeder Fahrstuhl spie Gruppen von jeweils acht bis zwölf Personen aus, wenn er in der Halle anhielt. Da es insgesamt zehn Lifts gab, die pausenlos in Bewegung waren, befanden sich immer mindestens sechzig Leute in der Halle, die mehr oder weniger geduldig an den Ausgängen in Schlange standen, bis sie von den Polizisten kontrolliert waren und passieren durften.
»Hier ist der Sergeant, dem die Meldung erstattet wurde, dass Blythe in dieses Haus gegangen ist«, sagte Lesfield halblaut.
Phil wandte seine Aufmerksamkeit von den Leuten ab und dem Sergeant zu, der halb hinter Lesfield stand und jetzt einen Schritt vor trat.
»Ich bin Phil Decker vom FBI«, sagte mein Freund.
»Das ist Sergeant Snyder«, stellte Captain Lesfield vor.
»Rocky Snyder?«, fragte Phil und unterdrückte ein Schmunzeln, denn er musste an das Strafmandat denken, das unter dem Scheibenwischer des Jaguar gesteckt hatte.
»Sie kennen mich?«, fragte der Sergeant erstaunt.
»Eigentlich nur Ihre Unterschrift«, erwiderte Phil. »Aber das ist jetzt uninteressant. Sie müssen gute Bekannte hier im Viertel haben, Sergeant, wenn man so eine Sache wie die mit Blythe nur Ihnen persönlich meldet.«
Snyder wurde rot. Er zuckte verlegen die Achseln.
»Agent, ich…«
Phil spürte seine Verlegenheit und half ihm.
»Aber Sergeant, das ist doch kein Tadel! Ganz im Gegenteil! Ein tüchtiger Revier-Sergeant soll ja einen guten Kontakt zu der Bevölkerung seines Bezirks haben. Wollen Sie Ihre Meldung noch irgendwie ergänzen?«
»Ja, Sir. Ich bekam den Anruf nicht von einem Mann, der hier im Bezirk lebt, sondern von einem Tramp, der zwar schon jahrelang nicht mehr hier war, der aber hier geboren, und seit vielen Jahren mit mir befreundet ist.«
»Das überrascht mich nicht«, sagte Phil. »Die Einheimischen sind immer die unaufmerksamsten Leute, wenn es um Steckbriefe geht. Sie sagen sich wohl, dass ein gesuchter Mann sicher längst über alle Berge ist. Nur die Fremden sehen sich die Steckbriefe genau an und behalten das Gesicht darauf auch wirklich eine Weile im Gedächtnis. Und Ihr Freund ist ja gewissermaßen ein Fremder, wenn er lange Zeit nicht in der Stadt war.«
»Ja, Agent, das mag wohl sein. Aber ich wollte Ihnen noch melden, dass Blythe mit einem der Fahrstuhlmädchen gesprochen hat.«
»Woher wissen Sie das?«
»Mein Freund hat es beobachtet, als er Blythe hier in die Halle folgte.«
»Hoffentlich ist es Blythe nicht aufgefallen, dass Ihr Freund ihm folgte.«
»Nein, Sir, das glaube ich nicht. Mein Freund hat sich halb hinter einer Säule versteckt. Und hier war ja ein Mordsbetrieb, als wir kamen und die Eingänge noch nicht abgeriegelt waren.«
»Ja, das ist wahr. Wo steckt denn Ihr Freund überhaupt? Ich hätte gern mit ihm selbst gesprochen.«
Der Sergeant sah sich um und zeigte schließlich auf George Hammilton, der noch immer in der Nähe der Telefonzellen stand.
»Da drüben steht er, Agent. Der Mann in der reichlich bunten Kleidung mit dem unmöglichen Zylinder.«
»Der da? Dem sind wir schon begegnet, als wir…«, murmelte Phil, brach aber ab, weil es keinen Grund gab, die Geschichte mit Loose hier zu erzählen, die ja abgeschlossen und erledigt war. »Na ja. Das ist ja unerheblich im Augenblick. Bitte, holen Sie Ihren Freund doch einmal her, Sergeant.«
»Ja, Agent!«
Snyder durchquerte eilig die Halle und brachte den alten Tramp mit zurück. Phil nannte wieder einmal seinen Namen und schüttelte dabei dem alten Mann die Hand. Er wusste, wie man solche Leute nehmen musste, und stellte zufrieden fest, dass der Tramp sichtlich davon beeindruckt war, dass man ihm die Hand gab, was von offiziellen Persönlichkeiten sicher nicht allzu oft geschah.
»Sie haben beobachtet, dass Blythe mit einem der Fahrstuhlmädchen sprach?«, fragte Phil.
»Ja, Sir. Ich stand hinter einer Säule und sah es ganz deutlich.«
»In welchem Fahrstuhl tut das Mädchen Dienst?«
Der Tramp zeigte es ihm. Aber der Stockwerkanzeiger verriet, dass sich jener Lift gerade
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