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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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Gewerkschaftsheim auf Long Island erinnert. Das lag schon ein paar Jahre zurück. Denny wusste eigentlich nur noch, dass sie mit ihrer Pfadfindergruppe dort gewesen war. Zugleich hatten zwei Gruppen von Jungen der Gewerkschaftsjugend in dem Heim das Wochenende verbracht. Meine Güte, natürlich hatte man ein paar Stunden gemeinsam um das Lagerfeuer gesessen und romantische Lieder gesungen. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass Blythe einer der Jungen gewesen war. Aber wenn er es sagte, musste es wohl stimmen.
    Als er sie vor dem Fahrstuhl ansprach, hatte er ihr allerlei verworrenes Zeug erzählt. Er sei am Ende, habe seit Tagen kaum geschlafen, falle fast um vor Hunger und ob sie ihm nicht helfen könnte. Er sei in Schwierigkeiten geraten.
    Du lieber Gott, man konnte es ihm ja ansehen, dass er jeden Augenblick aus den Schuhen zu kippen drohte. Natürlich war es ihr seltsam erschienen, dass er sich gerade an sie um Hilfe wandte, während sie sich seiner nicht einmal erinnern konnte, aber wenn jemand in Not ist, soll man nicht lange fragen, sondern helfen. Vielleicht hatte es auch ein wenig ihre weibliche Eitelkeit geschmeichelt, dass er gerade zu ihr kam mit seiner Bitte um Hilfe.
    »Dreißigste Etage, alle aussteigen«, sagte sie mechanisch und drückte den Knopf nieder, der die Türen öffnete.
    Die Leute drängten hinaus. Denny Prack sah geistesabwesend vor sich hin. Wie war das doch damals auf Long Island gewesen?. War da nicht ein Mädchen, das allein am Strand spazieren gegangen war, überfallen worden? Aber natürlich, die Tochter des Heimleiters! Jetzt konnte sie sich wieder an den üblen Vorfall erinnern. Ein junger Mann, so behauptete das völlig verstörte Mädchen nach ihrer Rückkehr, habe sie überfallen und gewürgt. Die Würgemale waren deutlich zu sehen. Sie hatte sich natürlich gewehrt und um Hilfe geschrien, und da musste er es wohl mit der Angst bekommen haben, denn er hatte sie losgelassen und war in der Dunkelheit verschwunden.
    Die Jungen von der Gewerkschaft waren sofort zum Strand gelaufen. Sie fanden auch eine Spur im nassen Sand, aber die Fährte verlor sich, wo der Graswuchs begann. Ob es damals auch Blythe gewesen war?
    Möglich war es schon. Als der Überfall geschah, hatte sie Blythe jedenfalls nicht am Lagerfeuer gesehen.
    Und jetzt kam dieser freche Kerl zu ihr und bat sie um ihre Hilfe? Ein Mann, von dem die Polizei sagte, er habe ein Kind ermordet?
    Denny Prack schnaufte wütend. Das hatte man nun davon, wenn man einem armen Burschen helfen wollte, bloß weil er so mitleiderregend aussah. Aber sie würde ihm Bescheid sagen! Mit ihr konnte er so etwas nicht machen. Wenn er ein Mörder war, sollte er sich gefälligst der Polizei stellen), Sie wusste 36 nicht, was sie mehr verachten sollte: die Tat oder die Feigheit, mit der er sich jetzt vor der Verantwortung zu drücken suchte.
    »Der Fahrstuhl ist vorübergehend außer Betrieb!«, sagte sie, als ein paar Damen, die offenbar vom Dach aus dem Café kamen, in den Lift steigen wollten. »Irgendetwas mit der Schaltung ist nicht in Ordnung. Bitte, nehmen Sie einen anderen Lift.«
    Sie zog ihren sechskantigen Schlüssel und verschloss die Türen des Fahrstuhls sorgfältig hinter sich. Danach ging sie den C-Flur hinunter, der genau nach Westen führte. Sie bog um die Ecke und sah sich langsam um. Hier lagen einige Räumlichkeiten, die es mit sich brachten, dass hier kaum Betrieb herrschte. Da war der Aufenthaltsraum für die Fahrstuhlmädchen, die zwischen elf und halb zwei der Reihe nach einzeln eine Viertelstunde Mittagspause hatten. Dann gab es einen Lagerraum, der dem Hausmeister gehörte, einen Abstellraum, der oben zum Café gehörte, eine Kleiderkammer mit den Uniformen der Liftgirls und einige andere, für ähnliche Zwecke in Anspruch genommene Zimmer.
    Die Kleiderkammer wurde von den Liftgirls kurz und treffend Kellerloch genannt. So muffig war der Raum.
    Die Kleiderkammer der Liftgirls wurde täglich dreimal in Anspruch genommen: morgens um acht, wenn die Tagschicht kam, nachmittags um vier, wenn die Abendschicht ihren Dienst antrat und die Uniformen anzog, und schließlich um Mitternacht von den beiden Männern, die den Nachtdienst versahen. Gerade weil bis vier Uhr niemand die Kleiderkammer betreten würde, hatte sie Blythe dorthin gebracht. Es gab eine uralte Couch in dem Kellerloch - der Himmel mochte wissen, wer sie dort abgestellt hatte - und darauf sollte Blythe ein paar Stunden

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